Liabe Buabn!
Is Enk net scho lang etwas abganga? Hat
Enk net scho lang der Gedanke auffi g'stößn, daß
mir z'wenig katholische Verein" hab'n? Gelt,
jetzt fallt's Enk ein, Lalli! A Bäuerinna-
verein is uns abganga! Da hat wieda Koaner
von Enk dran'denkt als der D o kter H eim. Der
hat solang nach einem neuen Glied unsrer ka-
tholischen Organisation gsuacht, bis er den Zu-
sammenschluß der Bäurin g'fundn hat. Und den
hat er nimmer ausg'lassn. Jatzt is er gottlob
da. Zweng was der Verein da is, wollts wiffn?
ja, erstens: zweng der Relügion! Dös
könnts Enk Überhaupts merkn, ös Deppn: wenn
irgend Jemand ^ fragt, zweng was der und der
katholische Verein gegründet worin is, brauchts
allemal nur z" sagn:
Erstens, zweng der Relügion. Die andern
Gründ" werin Enk dann scho nach und nach
einfall'n.
Zum Beispül zweitens: zweng der ge-
meinsamen Intress'n. was dös is? Dös
is a Grund, und damit muaßt überhauxts
z'friedn sei. Denn gemeinsame Interessen hat a
Jeder. Und wenn eris net hat, nachher schaugt
scho der Dokter %mt, daß er f kriagt. Ebba bei
de Bäuerinna: da san die gemeinsamen Intressen
beispülshalber der Bauer, der Herr Pfarrer, d"
Milli, d" Dar, d' Dienstboten, d" Rinder, 's Rind-
viech u. s. w. wer hilft eahna bei dem Allen?
Da Hilst eahna drittens, das Zentrum. Die
Bäuerinna müaffn sich vereinign, damit daß die
Bauern ja ganz gwiß Zentrum wähln. Denn so-
bald dös gschegn is, saust der Bauer weniger,
zahlt der Käser mehr für d' Milli, d" Stadtfrau
mehr für d' Dar, verlanga d" Dienstbotn weniger
Lohn, kriagt d' Bäurin weniger Rinder, der Pfarrer
mehr Raplän', 's Rindviech größere Raibln, kurz..
kehrt sich Alles um. Da könnts jedn Modernistn-
Eid drauf schwörn! Dieser Grund is aber der,
den f net z'sagn brauchts, weil jeder katholische
Verein ein unpolitischer Verein is. Denn
so politisch ders jeder katholische Verein sein, z"
sagn, daß er net politisch is. Dös hat der hoch-
würdigste Herr Erzbischof Bettinger extra be-
stimmt, ehvor er ausg'macht hat, daß ma net
lüagn derf.
Mei! es gäb' no viel Gründ", die ma net
sagn derf, aber dö werd Enk der Dokter Heim
scho no ins Katholische übersetzn. San ma einst-
weiln stoh, daß mir wenigstens wieder an neuen
Verein Ham, und begrüaßn ma die neuen Glau-
bensschwestern vorläufig mit dem Rufe, den wo
wir unserem heutigen Bilde zu gründe legen:
Hoch unsere Bäuerin!
*
Unser verehrter Mitarbeiter Herr Pfarrer
wamperl in Ramlfing sendet uns zur Sache
„Bäuerinnen-Verein" folgenden
Aufruf!
Die Zeitläufte werden immer schwieriger, in
jedem Haushalt heißt es sparen! Darum hat
unser heiliges Zentrum jetzt auch unsre ehrsamen
Bauernfrauen und -Töchter wie Küchlein unter
ihren Flügeln versammelt, auf daß das christliche
Hauswesen des Landes ebenfalls gedeihe und in
seinem Einkommen durch gemeinsame Kraft eine
Mehrung und Sicherung erfahre.
Nachdem für den Bauern-, Burschen-, Dienst-
boten-, Zentrums-, Preß-, Augustinus- und Raiff-
eisen-Verein nicht mehr als höchstens 20 Mark
jährlich zu entrichten sind, — unser gesegneter
Pius-, Herzjesu-, Marien- und dritter Ordens-
verein nur einige wenige Mark kostet, — für den
„Schutzengel", die „Stadt Gottes", „das Heiden-
kind", die „Efeuranken" und von den lieben Er-
„pfodagravieh"
wachsenen für die „Monika", „die Notburga", die
„christliche Jungfrau", die Missionskalender, die
St.-Iosephsbücher u. s. f. nur je ein paar Mark
erhoben werden, — der Abonnementsbetrag für
unsere edlen Zentrumszeitungen und verlagswerke
40 Mark im Jahre gewiß nicht übersteigt, —
die ehrwürdigen Klöster, Kirchenstiftungen, Lotte-
rien und Peterspfennigsammlungen kaum einige
50 Mark erfordern, — unser teurer katholischer
Volksverein außer dem jährlichen Beitrage nur
etliche 30 Mark Auslagen für seine Wirtshaus-
unterhaltungen, Lichtbilder, Wanderredner und
Kasperltheater veranlaßt, — ist es gewiß nichl
zuviel von einem christlichen Hausvater verlangt,
wenn er auch noch einen kleinen Beitrag zu
unserm neugegründeten Bäuerinnnenverein leistet.
Jeder junge und alte Mann möge Mitwirken,
uns seine Mutter, Schwestern, Bräute oder sonsti-
gen verwandten zuzuführen. Gottes Segen wird's
ihm lohnen! D. O.
Briefkasten
Xaverl M. in Tr. Du fragst an, ob nach
der Gründung des Bäuerinnenvereins jetzt nur
bei Vereinsschwestern gefensterlt und eingestiegen
werden darf? wir können diese Frage leider
nicht entscheiden, warte noch ein wenig, vielleicht
erscheint ein Heim'sches motu proprio.
Frau Anna K. Ln B. Sie erklären entrüstet,
daß Sie die Gründung eines Bäuerinnenvereins
der Kosten wegen für höchst überflüssig erachten,
„wir Frauen," schreiben Sie, „haben schon immer
das Zentrum hochgehalten, aber daß wir dafür
jetzt auch noch zahlen sollen, rc." Ereifern Sie
sich nicht, liebe Frau Nandll Sie werden durch-
aus nicht genötigt, zu zahlen; halten Sie nur
unentwegt das Zentrum hoch, dann sind wir mit
Ihnen auch ohne Beitrag völlig zufrieden.
Frau Mirzl F., Kghsn. „Unser Heim ist
ohne die Frauen trostlos und arm," haben Sie
gelesen; Sie möchten nun wissen, ob dies der
Grund zur Gründung der Bäuerinnenvereine sei
und ob Sie den armen Herrn Dr. Heim nicht
einstweilen trösten dürfen? Sie irren sich. „Unser
Heim" ist schon verheiratet und übrigens gar
nicht so arm, als Sie meinen.
Geppl S. in Berchtesgaden, vereinsdiener
beim Bäuerinnenverein möchtest Du werden? O,
Du planer! (Deine „Pfodagravieh" kannst Du
abholen bei der Exp. d. Bltts.)
Is Enk net scho lang etwas abganga? Hat
Enk net scho lang der Gedanke auffi g'stößn, daß
mir z'wenig katholische Verein" hab'n? Gelt,
jetzt fallt's Enk ein, Lalli! A Bäuerinna-
verein is uns abganga! Da hat wieda Koaner
von Enk dran'denkt als der D o kter H eim. Der
hat solang nach einem neuen Glied unsrer ka-
tholischen Organisation gsuacht, bis er den Zu-
sammenschluß der Bäurin g'fundn hat. Und den
hat er nimmer ausg'lassn. Jatzt is er gottlob
da. Zweng was der Verein da is, wollts wiffn?
ja, erstens: zweng der Relügion! Dös
könnts Enk Überhaupts merkn, ös Deppn: wenn
irgend Jemand ^ fragt, zweng was der und der
katholische Verein gegründet worin is, brauchts
allemal nur z" sagn:
Erstens, zweng der Relügion. Die andern
Gründ" werin Enk dann scho nach und nach
einfall'n.
Zum Beispül zweitens: zweng der ge-
meinsamen Intress'n. was dös is? Dös
is a Grund, und damit muaßt überhauxts
z'friedn sei. Denn gemeinsame Interessen hat a
Jeder. Und wenn eris net hat, nachher schaugt
scho der Dokter %mt, daß er f kriagt. Ebba bei
de Bäuerinna: da san die gemeinsamen Intressen
beispülshalber der Bauer, der Herr Pfarrer, d"
Milli, d" Dar, d' Dienstboten, d" Rinder, 's Rind-
viech u. s. w. wer hilft eahna bei dem Allen?
Da Hilst eahna drittens, das Zentrum. Die
Bäuerinna müaffn sich vereinign, damit daß die
Bauern ja ganz gwiß Zentrum wähln. Denn so-
bald dös gschegn is, saust der Bauer weniger,
zahlt der Käser mehr für d' Milli, d" Stadtfrau
mehr für d' Dar, verlanga d" Dienstbotn weniger
Lohn, kriagt d' Bäurin weniger Rinder, der Pfarrer
mehr Raplän', 's Rindviech größere Raibln, kurz..
kehrt sich Alles um. Da könnts jedn Modernistn-
Eid drauf schwörn! Dieser Grund is aber der,
den f net z'sagn brauchts, weil jeder katholische
Verein ein unpolitischer Verein is. Denn
so politisch ders jeder katholische Verein sein, z"
sagn, daß er net politisch is. Dös hat der hoch-
würdigste Herr Erzbischof Bettinger extra be-
stimmt, ehvor er ausg'macht hat, daß ma net
lüagn derf.
Mei! es gäb' no viel Gründ", die ma net
sagn derf, aber dö werd Enk der Dokter Heim
scho no ins Katholische übersetzn. San ma einst-
weiln stoh, daß mir wenigstens wieder an neuen
Verein Ham, und begrüaßn ma die neuen Glau-
bensschwestern vorläufig mit dem Rufe, den wo
wir unserem heutigen Bilde zu gründe legen:
Hoch unsere Bäuerin!
*
Unser verehrter Mitarbeiter Herr Pfarrer
wamperl in Ramlfing sendet uns zur Sache
„Bäuerinnen-Verein" folgenden
Aufruf!
Die Zeitläufte werden immer schwieriger, in
jedem Haushalt heißt es sparen! Darum hat
unser heiliges Zentrum jetzt auch unsre ehrsamen
Bauernfrauen und -Töchter wie Küchlein unter
ihren Flügeln versammelt, auf daß das christliche
Hauswesen des Landes ebenfalls gedeihe und in
seinem Einkommen durch gemeinsame Kraft eine
Mehrung und Sicherung erfahre.
Nachdem für den Bauern-, Burschen-, Dienst-
boten-, Zentrums-, Preß-, Augustinus- und Raiff-
eisen-Verein nicht mehr als höchstens 20 Mark
jährlich zu entrichten sind, — unser gesegneter
Pius-, Herzjesu-, Marien- und dritter Ordens-
verein nur einige wenige Mark kostet, — für den
„Schutzengel", die „Stadt Gottes", „das Heiden-
kind", die „Efeuranken" und von den lieben Er-
„pfodagravieh"
wachsenen für die „Monika", „die Notburga", die
„christliche Jungfrau", die Missionskalender, die
St.-Iosephsbücher u. s. f. nur je ein paar Mark
erhoben werden, — der Abonnementsbetrag für
unsere edlen Zentrumszeitungen und verlagswerke
40 Mark im Jahre gewiß nicht übersteigt, —
die ehrwürdigen Klöster, Kirchenstiftungen, Lotte-
rien und Peterspfennigsammlungen kaum einige
50 Mark erfordern, — unser teurer katholischer
Volksverein außer dem jährlichen Beitrage nur
etliche 30 Mark Auslagen für seine Wirtshaus-
unterhaltungen, Lichtbilder, Wanderredner und
Kasperltheater veranlaßt, — ist es gewiß nichl
zuviel von einem christlichen Hausvater verlangt,
wenn er auch noch einen kleinen Beitrag zu
unserm neugegründeten Bäuerinnnenverein leistet.
Jeder junge und alte Mann möge Mitwirken,
uns seine Mutter, Schwestern, Bräute oder sonsti-
gen verwandten zuzuführen. Gottes Segen wird's
ihm lohnen! D. O.
Briefkasten
Xaverl M. in Tr. Du fragst an, ob nach
der Gründung des Bäuerinnenvereins jetzt nur
bei Vereinsschwestern gefensterlt und eingestiegen
werden darf? wir können diese Frage leider
nicht entscheiden, warte noch ein wenig, vielleicht
erscheint ein Heim'sches motu proprio.
Frau Anna K. Ln B. Sie erklären entrüstet,
daß Sie die Gründung eines Bäuerinnenvereins
der Kosten wegen für höchst überflüssig erachten,
„wir Frauen," schreiben Sie, „haben schon immer
das Zentrum hochgehalten, aber daß wir dafür
jetzt auch noch zahlen sollen, rc." Ereifern Sie
sich nicht, liebe Frau Nandll Sie werden durch-
aus nicht genötigt, zu zahlen; halten Sie nur
unentwegt das Zentrum hoch, dann sind wir mit
Ihnen auch ohne Beitrag völlig zufrieden.
Frau Mirzl F., Kghsn. „Unser Heim ist
ohne die Frauen trostlos und arm," haben Sie
gelesen; Sie möchten nun wissen, ob dies der
Grund zur Gründung der Bäuerinnenvereine sei
und ob Sie den armen Herrn Dr. Heim nicht
einstweilen trösten dürfen? Sie irren sich. „Unser
Heim" ist schon verheiratet und übrigens gar
nicht so arm, als Sie meinen.
Geppl S. in Berchtesgaden, vereinsdiener
beim Bäuerinnenverein möchtest Du werden? O,
Du planer! (Deine „Pfodagravieh" kannst Du
abholen bei der Exp. d. Bltts.)