BobsUigb-fabrt Karl Arnold
„wer zuerst das Bein bricht, kriegt mein Jawort!"
Liebe Jugend!
von oben herab erging einst der Befehl an
die Offiziere, den Mannschaften durch möglichst
fleißigen Airchenbesuch ein Beispiel frommer Ge-
sinnung zu geben. Eines Sonntags kam auch
Oberleutnant W., der sich sonst gerne in der
Rolle des aufgeklärten Denkers gefiel, diesem
Wunsch nach. Auf dem Wege zur Kirche be-
gegnete ihm etti Freund und äußerte seine Ver-
wunderung. „Ra, wenn Majestät durchaus will,"
erwiderte der Offizier, „so kann man ja dem
lieben Gott hin und wieder seine Visitenkarte
abgeben."
Es irrt der Mensch, so lang er strebt
Endlich öffnet Cook seinen Mund im „Hamptons
Magazin". Er gibt die Möglichkeit zu, den Nord-
pol nicht erreicht zu haben, will aber seinen guten
Glauben beweisen. Die Schrecken der Reise und die
seltsamen Luftspiegelungen hätten eine Art „Deli-
rium" bei ihm erzeugt. Er sei ein „Opfer seiner-
eigenen Verrücktheit" und habe als sein „Delirium"
am 21. April 1908 seinen Höhepunkt erreicht habe,
diesen Höhepunkt mit dem Nordpol verwechselt.
Was Cook in seiner selbstlosen Bescheidenheit zu
sagen vergißt, ist, daß er noch am 19. April 1908
einen Eingebornen, dem er begegnete, nach dem
Wege zum Nordpol gefragt und daß dieser ihm die
Straße gezeigt hat, die Cook dann gegangen ist. Am
21. April war er infolge der unerhörten Strapazen
der Verzweiflung nahe; seine Gemütsdepression er-
reichte ihren Tiefstand. Daß er diesen Tiefstand mit
dem Nordvol verwechselte, ist ganz natürlich, zumal
es ihm dabei kalt über den Rücken lief und der Nord-
pol wegen seiner Kälte berüchtigt ist. Cook ver-
sichert, er sei privatim auch jetzt noch der Ueberzem
gung, daß er am 21. April 1908 auf dem Nordpol
gewesen sei. Denn der Wetterbericht verzeichne unter
diesem Tage eine ausgedehnte Depression am Nord-
vol; dies sei eben feine schon erwähnte Gemüts-
oepression gewesen. Frido
I*ei etwaige ii He Stellungen bittet man auf die Münchner ,,J UGJUNH“ Hezug zu nehmen.
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