Zimmermädchen Szeremley
„Bei den Männern ist's wie bei den Hirschen :
wenn sie alt sind, erkennt man's am Geweih!"
*
Aus den Aphorismen des Tritz Stupidus
Gute Bacher kann man dreimal hintereinander
lesen. Ls fragt sich nur, ob man sie so lange
geliehen kriegt.
wenn ich der König wäre, ich stiftete den
Bureaukraten einen Orden, auf dem sintern zu
tragen.
wenn ein Mensch eine Warze auf der Nase
hat, darf er sich deshalb noch lange nicht ein-
bilden, er wäre ein Nashorn.
Neulich tötete sich der Schneidermeister Fips.
Oer Aermste! Sein Selbstmordversuch ist ihm
derart mißglückt, daß er wirklich tot war.
Ich glaube immer, das Huhn gackert bei den
faulen Eiern am lautesten.
Es gibt kein ernsteres Schauspiel, als wenn
sich ein Kapaun, ein Eunuche und ein Ochse gegen-
seitig ihren keuschen Lebenswandel als Vorbild
preisen.
Es gibt Menscheil, die haben einen Buckel.
Man kann aber auch ohne ihn ein Kamel sein.
Man sollte es nicht für möglich haltell, wie
niager ein dickes Buch fein kann.
„pah, Shakespeare!" sagte der Esel verächtlich.
„Oer kann nicht 'mal mit den Ohren wackeln!"
Gewiß ist Laruso ein trefflicher Sänger, aber
das größere Repertoir hat doch das Grammophon.
Karlchen
*
„0 armer Ehemann ..
Die Suffragettes in New-Jersey (N. A.) haben eine
Bill eingebracht, wonach künftig jeder Ehemann bei Ver-
meidung von 2000 Mk. Strafe oder zwei Jahren Ge-
fängnis deutlich sichtbar einen nicht zu schmalen Ehering
fortdauernd zu tragen habe. Motiviert wird das Gesetz
bannt, daß „immer wieder junge Mädchen schreckliche
Qualen erdulden müssen, weil sie sich in Männer ver-
liebten, die sie für unverheiratet hielten."
O ihr armen Herrn der Ehen, wenn die Bill
nun wird Gesetz,
O wie wird es Euch ergehen! Ach, dann ist
vorbei die Hetz'!
All die Hetz' der ringelosen angenomm'nen Ledigkeit,
Und das Lieben, Küssen, Kosen der betörten
Weiblichkeit!
Aus Redouten, Pikniks, Bällen, bei Diners,
Soupers und Te's,
Ueberall wird man Euch stellen: „'raus den
Ring aus den Gilets!"
Wehe dem, der sich in toller Leidenschaft dagegen wehrt,
Er berappt 500 Dollars oder wird ins Loch gesperrt!
Und damit bei Nacht und Tagen ihm kein
Schwindel mehr geling',
Muß er künftig immer tragen in der Nase
seinen Ring!
So für ein'ge Abendstunden an ein Bier-
und Spieltischbein
Mit Spagat gut angebunden, wird er nicht
mehr schädlich sein!
A. I>e ]lora
Die Uniform
In einem größeren böhmischen Badeort:
Vom Rayonsposten Nr. 7 läuft beim Polizei-
anlte die Meldung ein: Seit gestern treibe sich
auf den Promenaden und öffentlichen Plätzen ein
männliches mit einem Seitengewehre versehenes
Individuum herum, dessen Uniform auf Grund
des „Auskunftsbuches für den Polizeidienst" nicht
identifiziert werden könne, weshalb der Verdacht
nahe liege, daß dieses Individuum durch unbe-
fugtes Tragen einer Phantasieuniform sich den
Anschein eines öffentlichen Beamten oder Offiziers
geben wolle. Es werde daher unter Anschluß
einer genauen Beschreibung der fraglichen Uni-
form um eine Instruktion, betreffend das weitere
Verhalten besagtem Individuum gegenüber, gebeten.
Oer Polizeiinspektor vr. Micheluhky sah zuerst
im Brockhaus unter „S", und als er eine ähn-
liche Uniform unter den dort abgebildeten Soldaten
der europäischen Staaten nicht zu entdecken ver-
mochte, unter „P" nach. Aber auch die Armee des
heiligen Vaters erwies sich als durchaus unähnlich.
Er verfaßte daher ein Erfuchsschreiben an
das k. und k. Militär-Stationskommando, worin
er unter detaillierter Beschreibung um Aufschluß
über die Identität dieser Uniform bat.
Das k. und k. Militär-Stationskommando be-
richtete auf diese Anfrage, daß die beschriebene
Uniform dem Kommando unbekannt sei und da-
her keiner dem Verbände der k. und k. Armee
oder k. k. Landwehr angehörigen Truppengattung
oder Beamtenbranche angehöre.
Nachdem auch auf eine telegraphische Anfrage
des Polizeiamtes beim Ministerium des Aeußern
die Aittwort eingelangt war, daß sämtlichen bei der
österreichischen Regierung akkreditierten Geschäfts-
trägern auswärtiger Staaten die gegenständliche
Uniform unbekannt sei, gab Vr. Michelutzky dev
Befehl zur Verhaftung.
Die aber nicht aufrechterhalten werden konnte,
denn das Individuum legitimierte sich als Herr
Josef Osierheld, Lehrer an der k. und k. Marine-
volksschule in Pola. „
l’acilikus Kasslattercr
imiSAHIR
Preis:
W M1a5,K2rfrs.2r^
r 50 STÜCK 1
ST0MA1H
TABLETTEN
VORZÜGLICHES
DESINRCIENS
I FÜR RACHEN U.MALS'j
I ERSATZ. FÜR. J
K 6URGELV/ÄSSE*€TC. I
R OESftA'JCH I
jR . iuvu*ua»m, I
HENEL
(wohlschmeckend. antiseptisch:)
Ärztlich bestempfohlen,
311m Schutze vonRachen u.
“'Hals gegen. ftnsfecKung
und ErKranKungero
Prei5:A\1,25
p.61a$ ä 50 Tabletten:
0
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-- -—-70 Hfl flwiiiicen IteMtellun^eu bittet man auf die Münchner ,, JITC« KJVI>fck liezu^ zu nehmen
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Aus den Aphorismen des Tritz Stupidus
Gute Bacher kann man dreimal hintereinander
lesen. Ls fragt sich nur, ob man sie so lange
geliehen kriegt.
wenn ich der König wäre, ich stiftete den
Bureaukraten einen Orden, auf dem sintern zu
tragen.
wenn ein Mensch eine Warze auf der Nase
hat, darf er sich deshalb noch lange nicht ein-
bilden, er wäre ein Nashorn.
Neulich tötete sich der Schneidermeister Fips.
Oer Aermste! Sein Selbstmordversuch ist ihm
derart mißglückt, daß er wirklich tot war.
Ich glaube immer, das Huhn gackert bei den
faulen Eiern am lautesten.
Es gibt kein ernsteres Schauspiel, als wenn
sich ein Kapaun, ein Eunuche und ein Ochse gegen-
seitig ihren keuschen Lebenswandel als Vorbild
preisen.
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Man kann aber auch ohne ihn ein Kamel sein.
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niager ein dickes Buch fein kann.
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Die Suffragettes in New-Jersey (N. A.) haben eine
Bill eingebracht, wonach künftig jeder Ehemann bei Ver-
meidung von 2000 Mk. Strafe oder zwei Jahren Ge-
fängnis deutlich sichtbar einen nicht zu schmalen Ehering
fortdauernd zu tragen habe. Motiviert wird das Gesetz
bannt, daß „immer wieder junge Mädchen schreckliche
Qualen erdulden müssen, weil sie sich in Männer ver-
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Das k. und k. Militär-Stationskommando be-
richtete auf diese Anfrage, daß die beschriebene
Uniform dem Kommando unbekannt sei und da-
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oder k. k. Landwehr angehörigen Truppengattung
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