Nniversitätsg eheul
Der Newyorker „Sun" brachte eine
interessante Betrachtung über das
amerikanische Universitätsgeheul, d. h.
über jenes Gellen, das in amerika-
nischen Hörsälen an Stelle des in
Deutschland üblichen Trampelns zu
ertönen pflegt. So schreien die Stu-
denten am Alabama-Polytechnic-In-
stitute: „Ki-yi-yü Ki-yi-yi!
Hoop —la —hi! Auburn! Auburn !
—A—P- 1!" Die Central University
von Kentucky ruft: „Razzle, dazzle,
Razzle, dazzle! Sis boom! Ah!
Central University, Rah, Rah, Rah !"
John Hopkins University in Balti-
more: „Hullabaloo, canuck, canuck!
Hullabaloo, canuck, canuck! Hoorah!
Hoorah! J.H.U.! Hurrah! J. H. U.“
Dieser Brauch ist so schön und des
Elektra-Zeitalters so viel würdiger
faches Trampeln, daß er auch in Deutschland
eingeführt zu werden verdient.
Ich schlage für München den Schrei vor: „Du—
du—du—liöh! Gschert, gschert, gschert! O mei!
No no no a Maß! Bum! Gnua, gnua, gnua!"
Der Universität Leipzig sei empfohlen: „Nu
härn Se, härn Se, härn Se! Herrjehmersch!
Odilie, Gaspar, da hammersch! Töff, Töff!
E Deppchen Gose, e Schälchen Heeßen! Godd-
verdimmich, nu üben! Aus!" Die Universität
Berlin rufe: „Oogen rechts, rechts, rechts! Eis-
bein, saure Iurke, ää-hhhl Riecke, Rix-
dorf, Oedipus - pus - pus l Lütititi, Lütiti-
'rah, 'rah, 'rah!" Und die künftige Universität
Frankfurt wird sicher den Ruf einführen:
„Lewwerworscht, Ebbelwei! Stuß, Stuß, Stuß!
Wieviel krieht se mit? Gott, was e Mießnick!
Schepp Oos, fchepp Oos, fchepp Oos! Offebach,
Sachfehaufe, Nidderrad l Krieh die Kränk!
Awwer heut' noch!" Kartellen
Die Carnegie-Stiftung für deutsche Lebensretter
Carnegie: „Gestatten Exzellenz Bethmann, dast ich Ihnen die erste
Prämie auszahle! Sie haben die Mistgeburt des preußischen Drei-
klasse »Wahlrechts vor dem sicheren Untergange bewahrt!"
als ein- veklemmungen Äer Criple Lnlente-Mäcdle
Marianne (im „Temps"):
Meine Qualen werden immer schlimmer:
Die Germania, das Frauenzimmer,
Hat mir meinen Buhlen schnöd verführt!
Kann er mir noch Alimente blechen,
Wenn er nun der Nachbarin, der frechen,
Aus dem gleichen Grund verpflichtet wird?
Britannia (in den „Times"):
Teure Freundin! Laß mich mit dir trauern!
Diese beiden, hör' ich mit Bedauern,
Sind seit kurzem leider sehr intim.
Drum begreif' ich wohl dein Mißbehagen,
Doch ich muß mich selber tief beklagen,
Denn ich Hab' ja auch ein Kind von ihm!
Die „Nowoje wremja":
Meine Lieben, seid nicht angstbeklommen:
Soweit sind die Beiden nicht gekommen!
Der Russe:
Ich erklär' euch hiermit kurz und prompt:
Was geschehen ist, das ist geschehen,
Und ihr werdet den Erfolg schon sehen,
Wenn das Mädel in die — Wochen kommt!
««Na
Fatzke und Ronforren
Ein Berliner Gericht hat wieder
einmal darüber zu entscheiden, ob der
Ausdruck „Du Fatzke" eine Beleidi-
gung ist Ein Sachverständiger für
Berliner Dialekt sagte aus, Fatzke sei
eigentlich nur eine Verstümmelung von
„Boni-facius-chen."
Um mir über die Tragweite meiner
Worte klar zu sein, untersuchte ich so-
fort die Abstammung einiger weiterer
Rosenamen und kam zu folgendem inter-
essanten Resultat: „Dickkopp" ist
eine der zartesten Schmeicheleien, da es
eine Zusammensetzung von Eury-
dike und Mikroskop darstellt. Ge-
radezu speichelleckerisch ist das Wort
„Rabenaas", das von dem wohl-
schmeckenden Rohlrabi und dem Edel-
stein Topas abstammt.
Eine besondere Ehrung bedeutet die
Titulation „Saubazi", die aus den
beiden Namen Esau und Boni-
fazius entstanden ist.
Niemand sollte es sich hingegen ge-
fallen lassen, wenn man ihn „Ehren-
mann" nennt, denn dieses Wort stammt
von Rehricht und der Affenart Man-
drill ab. „
Helios
Don, der sprechende Hund,
scheint sich für die neue Neichstagssession um das Präsidium bewerben
zu wollen. Denn, wie berichtet wird, hat er jetzt noch gelernt, sobald
die anderen Hunde Lärm machen, laut und deutlich „Ruhe" zu brüllen.
Liebe Jugend!
Als der Herr Bezirksrichter dem
Rriminalgefängnis zuschritt, wurde er
Zeuge einer aufgeregten Szene: der
Aufseher des Gefängnisses drängte
einen Stromer aus der Tür.
„A so a Hattunk!" schrie der Auf-
seher. „Belästigt aan immerfort un
drängt sich dm."
„Mensch," fragte der Herr Bezirks-
richter, „was wollen Sie hier?"
Der Aufseher erzählte:
„Herr Bezirksrichter, er sagt, er
bettelt scho drei Täg, un a Fenster-
scheiben hat er aa einghaut — man
will eahm net einsperren."
„Mein lieber Mann," sprach der
Richter, „wenn Sie ins Gefängnis
wollen, müssen Sie erst verurteilt sein."
Der Stromer schüttelte den Ropf.
„Wat nu tun? Ick jeh un hau dem
Schandarm de Fenster kaput. — Aber
eens kann ick Sie sagen, meene Herren: so 'n
Scherereien wie mit de Ierichte in Oesterreich
Ham wa in Preußen nich." Boda Koda
Der Schweinehund
Der königliche Bauschuldirektor: „verehr-
ter Herr Baurat, der in Ihrem Privatbureau be-
schäftigte Architekt Sens hat sich um eine Lehrer-
stelle an der von mir geleiteten Bauschule be-
worben. Rönnen Sie ihn empfehlen?"
Der königliche Baurat: „verehrter Herr
Direktor, Sens ist außerordentlich begabt und
fleißig. In meinem Privatbureau möchte ich
ihn nie missen, aber als Beamter kann er wegen
laxer Sittlichkeitsbegriffe — gelinde gesagt — nicht
angestellt werden."
Bauschuldirektor: „Ah, ich verstehe! Er
hat ein uneheliches Rind . . . Darüber könnte man
hinwegsehen."
Baurat: „Ganz meine Meinung. Nein, die
Sache liegt anders!"
Bauschuldirektor (schnell): „Er betrügt wohl
seine Frau? ... Du lieber Gott, was das an-
betrifft, so sind wir beinahe allzumal
Sünder!"
Baurat (lachend): „Stimmt! Nein,
der Fall Sens ist ernsthafter. Er
ist... Sens ist nur standesamt-
lich getraut!"
Bauschuldirektor: „Donnerwetter,
so ein Schweinehund! Natürlich ist er
nun für mich abgetan! pfui Deibel!!"
Erlauschtes
Neulich hörte ich einen Papa schim-
pfen : „Willst Du jetzt parieren, Laus-
bub miserabliger? Dickkopf, Du! —
Aber ich werd Dir Deine Eselsohren
schon stutzen. Du Lump! — Hierher
kommst Du und folgst. Du Schafs-
kopf! — Wird's bald, Du elender
Galgenstrick? — Na, also! Ich wußt's
ja, daß Du mein lieber, guter Sohn
bist, mein braves Lieblingskind!"
Am selben Tage las ich in der Er-
klärung des Papstes über die Schrift
des Prinzen Max von Sachsen: —
„es wimmelt von Irrtümern — ebenso
verwegen wie falsch — unverständig
— mit nicht geringerer Falschheit —
rücksichtslos — keck entstellt — kühn
verdreht — schlimme Seuche — der
geliebte Verfasser". Helios
Der Newyorker „Sun" brachte eine
interessante Betrachtung über das
amerikanische Universitätsgeheul, d. h.
über jenes Gellen, das in amerika-
nischen Hörsälen an Stelle des in
Deutschland üblichen Trampelns zu
ertönen pflegt. So schreien die Stu-
denten am Alabama-Polytechnic-In-
stitute: „Ki-yi-yü Ki-yi-yi!
Hoop —la —hi! Auburn! Auburn !
—A—P- 1!" Die Central University
von Kentucky ruft: „Razzle, dazzle,
Razzle, dazzle! Sis boom! Ah!
Central University, Rah, Rah, Rah !"
John Hopkins University in Balti-
more: „Hullabaloo, canuck, canuck!
Hullabaloo, canuck, canuck! Hoorah!
Hoorah! J.H.U.! Hurrah! J. H. U.“
Dieser Brauch ist so schön und des
Elektra-Zeitalters so viel würdiger
faches Trampeln, daß er auch in Deutschland
eingeführt zu werden verdient.
Ich schlage für München den Schrei vor: „Du—
du—du—liöh! Gschert, gschert, gschert! O mei!
No no no a Maß! Bum! Gnua, gnua, gnua!"
Der Universität Leipzig sei empfohlen: „Nu
härn Se, härn Se, härn Se! Herrjehmersch!
Odilie, Gaspar, da hammersch! Töff, Töff!
E Deppchen Gose, e Schälchen Heeßen! Godd-
verdimmich, nu üben! Aus!" Die Universität
Berlin rufe: „Oogen rechts, rechts, rechts! Eis-
bein, saure Iurke, ää-hhhl Riecke, Rix-
dorf, Oedipus - pus - pus l Lütititi, Lütiti-
'rah, 'rah, 'rah!" Und die künftige Universität
Frankfurt wird sicher den Ruf einführen:
„Lewwerworscht, Ebbelwei! Stuß, Stuß, Stuß!
Wieviel krieht se mit? Gott, was e Mießnick!
Schepp Oos, fchepp Oos, fchepp Oos! Offebach,
Sachfehaufe, Nidderrad l Krieh die Kränk!
Awwer heut' noch!" Kartellen
Die Carnegie-Stiftung für deutsche Lebensretter
Carnegie: „Gestatten Exzellenz Bethmann, dast ich Ihnen die erste
Prämie auszahle! Sie haben die Mistgeburt des preußischen Drei-
klasse »Wahlrechts vor dem sicheren Untergange bewahrt!"
als ein- veklemmungen Äer Criple Lnlente-Mäcdle
Marianne (im „Temps"):
Meine Qualen werden immer schlimmer:
Die Germania, das Frauenzimmer,
Hat mir meinen Buhlen schnöd verführt!
Kann er mir noch Alimente blechen,
Wenn er nun der Nachbarin, der frechen,
Aus dem gleichen Grund verpflichtet wird?
Britannia (in den „Times"):
Teure Freundin! Laß mich mit dir trauern!
Diese beiden, hör' ich mit Bedauern,
Sind seit kurzem leider sehr intim.
Drum begreif' ich wohl dein Mißbehagen,
Doch ich muß mich selber tief beklagen,
Denn ich Hab' ja auch ein Kind von ihm!
Die „Nowoje wremja":
Meine Lieben, seid nicht angstbeklommen:
Soweit sind die Beiden nicht gekommen!
Der Russe:
Ich erklär' euch hiermit kurz und prompt:
Was geschehen ist, das ist geschehen,
Und ihr werdet den Erfolg schon sehen,
Wenn das Mädel in die — Wochen kommt!
««Na
Fatzke und Ronforren
Ein Berliner Gericht hat wieder
einmal darüber zu entscheiden, ob der
Ausdruck „Du Fatzke" eine Beleidi-
gung ist Ein Sachverständiger für
Berliner Dialekt sagte aus, Fatzke sei
eigentlich nur eine Verstümmelung von
„Boni-facius-chen."
Um mir über die Tragweite meiner
Worte klar zu sein, untersuchte ich so-
fort die Abstammung einiger weiterer
Rosenamen und kam zu folgendem inter-
essanten Resultat: „Dickkopp" ist
eine der zartesten Schmeicheleien, da es
eine Zusammensetzung von Eury-
dike und Mikroskop darstellt. Ge-
radezu speichelleckerisch ist das Wort
„Rabenaas", das von dem wohl-
schmeckenden Rohlrabi und dem Edel-
stein Topas abstammt.
Eine besondere Ehrung bedeutet die
Titulation „Saubazi", die aus den
beiden Namen Esau und Boni-
fazius entstanden ist.
Niemand sollte es sich hingegen ge-
fallen lassen, wenn man ihn „Ehren-
mann" nennt, denn dieses Wort stammt
von Rehricht und der Affenart Man-
drill ab. „
Helios
Don, der sprechende Hund,
scheint sich für die neue Neichstagssession um das Präsidium bewerben
zu wollen. Denn, wie berichtet wird, hat er jetzt noch gelernt, sobald
die anderen Hunde Lärm machen, laut und deutlich „Ruhe" zu brüllen.
Liebe Jugend!
Als der Herr Bezirksrichter dem
Rriminalgefängnis zuschritt, wurde er
Zeuge einer aufgeregten Szene: der
Aufseher des Gefängnisses drängte
einen Stromer aus der Tür.
„A so a Hattunk!" schrie der Auf-
seher. „Belästigt aan immerfort un
drängt sich dm."
„Mensch," fragte der Herr Bezirks-
richter, „was wollen Sie hier?"
Der Aufseher erzählte:
„Herr Bezirksrichter, er sagt, er
bettelt scho drei Täg, un a Fenster-
scheiben hat er aa einghaut — man
will eahm net einsperren."
„Mein lieber Mann," sprach der
Richter, „wenn Sie ins Gefängnis
wollen, müssen Sie erst verurteilt sein."
Der Stromer schüttelte den Ropf.
„Wat nu tun? Ick jeh un hau dem
Schandarm de Fenster kaput. — Aber
eens kann ick Sie sagen, meene Herren: so 'n
Scherereien wie mit de Ierichte in Oesterreich
Ham wa in Preußen nich." Boda Koda
Der Schweinehund
Der königliche Bauschuldirektor: „verehr-
ter Herr Baurat, der in Ihrem Privatbureau be-
schäftigte Architekt Sens hat sich um eine Lehrer-
stelle an der von mir geleiteten Bauschule be-
worben. Rönnen Sie ihn empfehlen?"
Der königliche Baurat: „verehrter Herr
Direktor, Sens ist außerordentlich begabt und
fleißig. In meinem Privatbureau möchte ich
ihn nie missen, aber als Beamter kann er wegen
laxer Sittlichkeitsbegriffe — gelinde gesagt — nicht
angestellt werden."
Bauschuldirektor: „Ah, ich verstehe! Er
hat ein uneheliches Rind . . . Darüber könnte man
hinwegsehen."
Baurat: „Ganz meine Meinung. Nein, die
Sache liegt anders!"
Bauschuldirektor (schnell): „Er betrügt wohl
seine Frau? ... Du lieber Gott, was das an-
betrifft, so sind wir beinahe allzumal
Sünder!"
Baurat (lachend): „Stimmt! Nein,
der Fall Sens ist ernsthafter. Er
ist... Sens ist nur standesamt-
lich getraut!"
Bauschuldirektor: „Donnerwetter,
so ein Schweinehund! Natürlich ist er
nun für mich abgetan! pfui Deibel!!"
Erlauschtes
Neulich hörte ich einen Papa schim-
pfen : „Willst Du jetzt parieren, Laus-
bub miserabliger? Dickkopf, Du! —
Aber ich werd Dir Deine Eselsohren
schon stutzen. Du Lump! — Hierher
kommst Du und folgst. Du Schafs-
kopf! — Wird's bald, Du elender
Galgenstrick? — Na, also! Ich wußt's
ja, daß Du mein lieber, guter Sohn
bist, mein braves Lieblingskind!"
Am selben Tage las ich in der Er-
klärung des Papstes über die Schrift
des Prinzen Max von Sachsen: —
„es wimmelt von Irrtümern — ebenso
verwegen wie falsch — unverständig
— mit nicht geringerer Falschheit —
rücksichtslos — keck entstellt — kühn
verdreht — schlimme Seuche — der
geliebte Verfasser". Helios