Schnaps und Vaterland
In Oelde (Westfalen) starb neulich ein pensio-
nierter Beamter, der fein ganzes Leben lang in
Schnaps geschwelgt hatte. Er hatte nicht nur seine
Pension, sondern auch einen Teil seines Vermögens
vertrunken. Als das letztere auf 4500 M. zusammen-
geschmolzen war, übergab er es einem Gastwirt,
der dafür die Verpflichtung übernahm, ihm bis zu
seinem Tode kostenlos so viel Schnaps zu liefern,
als er brauchen würde. Der durstige Pensionär
starb schon nach sechs Wochen, so daß der Wirt ein
ausgezeichnetes Geschäft machte.
Leicht sei diesem Ehrenmann die Erde! Wer so
viel Schnaps getrunken hat, der hat den Schnaps-
konsum gehoben. Wer den Schnapskonsum hebt,
der bessert die Lage der Schnapsbrenner. Wer die
Lage der Schnapsbrenner bessert, der erwirbt sich
um das ostelbische Agrariertum unsterbliche Ver-
dienste. Wer sich solche Verdienste erwirbt, der
stützt die konservative Partei. Wer die konservative
Partei stützt, der bekämpft die Sozialdemokratie.
Wer die Sozialdemokratie bekämpft, der erwirbt sich
den Dank des Vaterlandes.
Deshalb sollte das Deutsche Reich dem verstor-
benen Pensionär in der Siegesallee ein Denkmal
mit der Inschrift errichten: Dem unvergeßlichen
Retter des Vaterlandes das dankbare deutsche Volk.
* Ähedive
neugierig A. Schönmann
„woaßt, wa& i wissen mZcht, Rare?"
„Ho, was denn nacha?"
„wer beim babylonischen Turmbau palier
war, und ob er an Schuß hergeb'n hat."
*
Liebe Jugenck!
wir Primaner gründeten einen Gesangverein.
Raum war die „Eäcilia" ein Vierteljahr alt, da
kam unsers Direktors Geburtstag. Dem mußten
wir ein Ständchen bringen, und vier Lieder konnten
wir. Der alte Herr hatte das Fenster geöffnet,
aber als wir von des Wanderers Nachtlied die
letzten Worte in den stillen Abend hinhauchten:
warte nur, balde
Ruhest du auch,
da schloß er das Fenster. Vergeblich warteten
wir auf einige Dankesworte.
Liebe Jugend!
Seit einiger Zeit Hab' ich einen neuen Burschen.
Macht sich ganz gut, nur ist er geradezu klassisch
im vergessen. Ich ermahnte, schimpfte, wetterte,
ohne anhaltende Wirkung. Unlängst schickt mir
Olly ihr Bild. Kabinettformat, herrlich getroffen;
na, man muß nur Olly kennen, um zu begreifen,
daß ich Martin sofort damit zum Rahmenhändler
schicke: er soll mir das Bild sofort einrahmen.
Ich probiere in der Zeit, wo sich das Bild meines
kleinen Mädels am besten machen wird, schlage
zehn Löcher in die wand und meinen linken Zeige-
finger krumm und warte sehnsüchtig. Endlich
kommt der Kerl. Ich reiß' das Papier auf —
Rahmen sehr schön, aber das Bild fehlt. Ich
jage Martin im Laufschritt zurück, im Trauer-
marsch kommt er wieder. Ollys Bild ist nicht
zu finden; hatte es wahrscheinlich beim Rahmen-
händler liegen lassen, was der aber bestreitet, also
kurz und gut, die Folgen waren: Ein acht Seiten
langer Brief an Olly, mit der zehnmal wieder-
holten Bitte um ein zweites Bild, drei Tage
„Einzeln" für Martin.
Kurz darauf schicke ich Martin mit „Faß",
einer neuerworbenen jungen vorstehhündin, zum
Tierarzt, zum coupieren. wie ich abends nach
brause komme, liegt „Faß" leise winselnd in ihrer
Ecke und am Tische ein kleines Päckchen, wie
ich das aufmach', find' ich drinn: „Faß*" coupierten
Schweif säuberlich in Seidenpapier gewickelt.
*
Eine Taufpredigt leitete der Geistliche folgender-
maßen ein: „Daß wir den heutigen Tag festlich
begehen können, dazu war in erster Linie eine
gemeinsame Tat der beiden Eltern nötig: —
nämlich der felsenfeste Entschluß, dieses Kind im
christlichen Glauben zu erziehen."
*
Die Unterhaltung dreht sich darum, ob es sich
in Kiel leben läßt oder nicht. Ein Seeoffizier
äußert sich andauernd sehr abfällig und sagt
schließlich: „Na, wenn man nicht ein- bis zweimal
in der Woche nach Berlin fahren kann, muß man
hier ja umkommen." Man entgegnet ihm, daß
das auf die Dauer doch etwas reichlich teuer sein
würde. Aber er läßt sich nicht einschüchtern und
erklärt: „I wo, das ist gar nicht so schlimm. Da
zieht man sich eben Räuberzivil an und fährt
zweiter Klasse."
Ls ist eigentlich schwer einzusehen,
warum man mit geringen Ausnahmen der
Kopfhaut diejenige Pflege vorenthält, welche
man der übrigen Körperhaut zuteil werden
läßt. Der Kopfhaut geht es genau wie der
anderen Haut des Körpers. Sie verschmutzt,
und ihre Poren verstopfen sich. Auf der
Kopfhaut hat diese Verstopfung noch eine
andere üble Nebenerscheinung. Es wird das
Wachstum der Haare dadurch nicht nur be-
hindert, sondern es wird dadurch eine An-
siedlung von Mikroorganismen begünstigt,
die das Haar zuni Ausfall bringen können.
Deshalb ist erstes Erfordernis für denjenigen, der
feinen Haarschmuck lange erhalten will, regel-
mäßiges Waschen der Kopfhaut mit einer ge-
eigneten Seife.
Man nehme dazu eine Seife, die einen ge-
eigneten Zusatz hat. Unter allen Zusätzen dieser
Art hat sich, wie allgemein bekannt, der Teer
als geradezu souveränes Mittel bewährt.
Der Teer wirkt antiseptisch und hat außerdem
die bemerkenswerte Eigenschaft, die Tätigkeit
der Kopfhaut und damit das Wachstum der
Haare anzuregen. Trotz dieser Eigenschaften, die
in der Medizin hochgeschätzt werden, hat sich der
Teer zur Kopfwäsche doch nicht so einbürgern
können, weil vielen der Geruch einfach unerträg-
lich ist und die gewöhnlichen Teerpräparate, wie
sie bisher im Handel waren, in vielen Fällen
doch unangenehme Reizwirkungen hervorriefen.
Es sind deshalb jahrelang Versuche angestellt
worden, um den Teer in geeigneter Weise umzu-
arbeiten, und es ist schließlich gelungen, inPixavon
ein fast geruchloses Teerpräparat herzustellen, das
auch keine unerwünschten Nebenwirkungen mehr
hat, und so endlich das längst gesuchte Teerprä-
parat für Kopfwaschungen zu schaffen.
Das Pixavon löst mit Leichtigkeit Schuppen
und Schmutz von der Kopfhaut, gibt einen pracht-
vollen Schaum und läßt sich sehr leicht von den
Haaren herunterspülen. Es hat einen sehr sym-
pathischen Geruch, und infolge seines Teer-
gehaltes wirkt es parasitärem Haarausfall
entgegen. Schon nach wenigen Pixavon-
Waschungen wird jeder die wohltätige Wir-
kung verspüren, und man kann wohl das
Pixavon als das Idealmittel für Haarpflege
ansprechen. Besonders hervorzuheben ist, daß
wir es in Pixavon mit einem Präparat zu
tun haben, das trotz seiner Ueberlegenheit
zu einem sehr mäßigen Preise abgegeben
wird. Eine Flasche für 2 Mark, die über-
all erhältlich ist, reicht bei wöchentlichem Ge-
brauche monatelang aus. Es fei ausdrück-
lich betont, daß Pixavon das einzige geruch-
bezw. farblose Teerpräparat zur Pflege des
Haares ist, das aus dem offizinellen Nadelholz-
teer hergestellt wird, also demjenigen Teer, der
nach dem Deutschen Arzneibuch in der Medi-
zin allein anerkannt ist. Die zahllosen
Angebote von farblosen und geruchlosen Teer-
seifen zur Pflege des Haares, die infolge des
großen Erfolges des Pixavon allerorten hervor-
treten, erfordern diese Feststellung. — Pixavon
wird hell farblos und dunkel hergestellt. Neuer-
dings wird besonders Pixavon „hell" (farb-
los) vorgezogen, bei dem durch ein beson-
deres Verfahren dem Teer auch der dunkle
Farbstoff entzogen ist. Die spezifische Teerwir-
kung ist, bei beiden Präparaten, hell sowohl
wie dunkel, die gleiche.
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In Oelde (Westfalen) starb neulich ein pensio-
nierter Beamter, der fein ganzes Leben lang in
Schnaps geschwelgt hatte. Er hatte nicht nur seine
Pension, sondern auch einen Teil seines Vermögens
vertrunken. Als das letztere auf 4500 M. zusammen-
geschmolzen war, übergab er es einem Gastwirt,
der dafür die Verpflichtung übernahm, ihm bis zu
seinem Tode kostenlos so viel Schnaps zu liefern,
als er brauchen würde. Der durstige Pensionär
starb schon nach sechs Wochen, so daß der Wirt ein
ausgezeichnetes Geschäft machte.
Leicht sei diesem Ehrenmann die Erde! Wer so
viel Schnaps getrunken hat, der hat den Schnaps-
konsum gehoben. Wer den Schnapskonsum hebt,
der bessert die Lage der Schnapsbrenner. Wer die
Lage der Schnapsbrenner bessert, der erwirbt sich
um das ostelbische Agrariertum unsterbliche Ver-
dienste. Wer sich solche Verdienste erwirbt, der
stützt die konservative Partei. Wer die konservative
Partei stützt, der bekämpft die Sozialdemokratie.
Wer die Sozialdemokratie bekämpft, der erwirbt sich
den Dank des Vaterlandes.
Deshalb sollte das Deutsche Reich dem verstor-
benen Pensionär in der Siegesallee ein Denkmal
mit der Inschrift errichten: Dem unvergeßlichen
Retter des Vaterlandes das dankbare deutsche Volk.
* Ähedive
neugierig A. Schönmann
„woaßt, wa& i wissen mZcht, Rare?"
„Ho, was denn nacha?"
„wer beim babylonischen Turmbau palier
war, und ob er an Schuß hergeb'n hat."
*
Liebe Jugenck!
wir Primaner gründeten einen Gesangverein.
Raum war die „Eäcilia" ein Vierteljahr alt, da
kam unsers Direktors Geburtstag. Dem mußten
wir ein Ständchen bringen, und vier Lieder konnten
wir. Der alte Herr hatte das Fenster geöffnet,
aber als wir von des Wanderers Nachtlied die
letzten Worte in den stillen Abend hinhauchten:
warte nur, balde
Ruhest du auch,
da schloß er das Fenster. Vergeblich warteten
wir auf einige Dankesworte.
Liebe Jugend!
Seit einiger Zeit Hab' ich einen neuen Burschen.
Macht sich ganz gut, nur ist er geradezu klassisch
im vergessen. Ich ermahnte, schimpfte, wetterte,
ohne anhaltende Wirkung. Unlängst schickt mir
Olly ihr Bild. Kabinettformat, herrlich getroffen;
na, man muß nur Olly kennen, um zu begreifen,
daß ich Martin sofort damit zum Rahmenhändler
schicke: er soll mir das Bild sofort einrahmen.
Ich probiere in der Zeit, wo sich das Bild meines
kleinen Mädels am besten machen wird, schlage
zehn Löcher in die wand und meinen linken Zeige-
finger krumm und warte sehnsüchtig. Endlich
kommt der Kerl. Ich reiß' das Papier auf —
Rahmen sehr schön, aber das Bild fehlt. Ich
jage Martin im Laufschritt zurück, im Trauer-
marsch kommt er wieder. Ollys Bild ist nicht
zu finden; hatte es wahrscheinlich beim Rahmen-
händler liegen lassen, was der aber bestreitet, also
kurz und gut, die Folgen waren: Ein acht Seiten
langer Brief an Olly, mit der zehnmal wieder-
holten Bitte um ein zweites Bild, drei Tage
„Einzeln" für Martin.
Kurz darauf schicke ich Martin mit „Faß",
einer neuerworbenen jungen vorstehhündin, zum
Tierarzt, zum coupieren. wie ich abends nach
brause komme, liegt „Faß" leise winselnd in ihrer
Ecke und am Tische ein kleines Päckchen, wie
ich das aufmach', find' ich drinn: „Faß*" coupierten
Schweif säuberlich in Seidenpapier gewickelt.
*
Eine Taufpredigt leitete der Geistliche folgender-
maßen ein: „Daß wir den heutigen Tag festlich
begehen können, dazu war in erster Linie eine
gemeinsame Tat der beiden Eltern nötig: —
nämlich der felsenfeste Entschluß, dieses Kind im
christlichen Glauben zu erziehen."
*
Die Unterhaltung dreht sich darum, ob es sich
in Kiel leben läßt oder nicht. Ein Seeoffizier
äußert sich andauernd sehr abfällig und sagt
schließlich: „Na, wenn man nicht ein- bis zweimal
in der Woche nach Berlin fahren kann, muß man
hier ja umkommen." Man entgegnet ihm, daß
das auf die Dauer doch etwas reichlich teuer sein
würde. Aber er läßt sich nicht einschüchtern und
erklärt: „I wo, das ist gar nicht so schlimm. Da
zieht man sich eben Räuberzivil an und fährt
zweiter Klasse."
Ls ist eigentlich schwer einzusehen,
warum man mit geringen Ausnahmen der
Kopfhaut diejenige Pflege vorenthält, welche
man der übrigen Körperhaut zuteil werden
läßt. Der Kopfhaut geht es genau wie der
anderen Haut des Körpers. Sie verschmutzt,
und ihre Poren verstopfen sich. Auf der
Kopfhaut hat diese Verstopfung noch eine
andere üble Nebenerscheinung. Es wird das
Wachstum der Haare dadurch nicht nur be-
hindert, sondern es wird dadurch eine An-
siedlung von Mikroorganismen begünstigt,
die das Haar zuni Ausfall bringen können.
Deshalb ist erstes Erfordernis für denjenigen, der
feinen Haarschmuck lange erhalten will, regel-
mäßiges Waschen der Kopfhaut mit einer ge-
eigneten Seife.
Man nehme dazu eine Seife, die einen ge-
eigneten Zusatz hat. Unter allen Zusätzen dieser
Art hat sich, wie allgemein bekannt, der Teer
als geradezu souveränes Mittel bewährt.
Der Teer wirkt antiseptisch und hat außerdem
die bemerkenswerte Eigenschaft, die Tätigkeit
der Kopfhaut und damit das Wachstum der
Haare anzuregen. Trotz dieser Eigenschaften, die
in der Medizin hochgeschätzt werden, hat sich der
Teer zur Kopfwäsche doch nicht so einbürgern
können, weil vielen der Geruch einfach unerträg-
lich ist und die gewöhnlichen Teerpräparate, wie
sie bisher im Handel waren, in vielen Fällen
doch unangenehme Reizwirkungen hervorriefen.
Es sind deshalb jahrelang Versuche angestellt
worden, um den Teer in geeigneter Weise umzu-
arbeiten, und es ist schließlich gelungen, inPixavon
ein fast geruchloses Teerpräparat herzustellen, das
auch keine unerwünschten Nebenwirkungen mehr
hat, und so endlich das längst gesuchte Teerprä-
parat für Kopfwaschungen zu schaffen.
Das Pixavon löst mit Leichtigkeit Schuppen
und Schmutz von der Kopfhaut, gibt einen pracht-
vollen Schaum und läßt sich sehr leicht von den
Haaren herunterspülen. Es hat einen sehr sym-
pathischen Geruch, und infolge seines Teer-
gehaltes wirkt es parasitärem Haarausfall
entgegen. Schon nach wenigen Pixavon-
Waschungen wird jeder die wohltätige Wir-
kung verspüren, und man kann wohl das
Pixavon als das Idealmittel für Haarpflege
ansprechen. Besonders hervorzuheben ist, daß
wir es in Pixavon mit einem Präparat zu
tun haben, das trotz seiner Ueberlegenheit
zu einem sehr mäßigen Preise abgegeben
wird. Eine Flasche für 2 Mark, die über-
all erhältlich ist, reicht bei wöchentlichem Ge-
brauche monatelang aus. Es fei ausdrück-
lich betont, daß Pixavon das einzige geruch-
bezw. farblose Teerpräparat zur Pflege des
Haares ist, das aus dem offizinellen Nadelholz-
teer hergestellt wird, also demjenigen Teer, der
nach dem Deutschen Arzneibuch in der Medi-
zin allein anerkannt ist. Die zahllosen
Angebote von farblosen und geruchlosen Teer-
seifen zur Pflege des Haares, die infolge des
großen Erfolges des Pixavon allerorten hervor-
treten, erfordern diese Feststellung. — Pixavon
wird hell farblos und dunkel hergestellt. Neuer-
dings wird besonders Pixavon „hell" (farb-
los) vorgezogen, bei dem durch ein beson-
deres Verfahren dem Teer auch der dunkle
Farbstoff entzogen ist. Die spezifische Teerwir-
kung ist, bei beiden Präparaten, hell sowohl
wie dunkel, die gleiche.
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