Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „JUGEND“ Bezug zu nehmen
„ Wann Die Menschen reif jur Lhe werden"
Frühvermählt bringt frühe Not
Und macht eure Jugend blasser! —
Wenn Cupido's Fackel loht,
Löscht sie aus mit kaltem Wasser!
Wartet, harrt und scharrt und spart.
Bis die Börse euch gesundet
Und ihr Inhalt, wohlverwahrt,
Sich zum schönen Häufchen rundet!
Auch als Mann voll Sturm und Drang
Fahr' nicht in den Ehehafen,
Denn der Kinder Klagesang
Läßt dich nächtlich sonst nicht schlafen!
Wartet, fällt's auch noch so schwer.
Bis kein Lüftchen rings mehr säuselt
Und kein leiser Hauch das Meer
Eurer künft'gen Ehe kräuselt!
Rafft zusammen mit Gewalt
Angesichts des Zukunftsbandes,
Bis es reicht zum Unterhalt
In Gemäßheit eures Standes!
Wartet, harrt und spart und scharrt,
Wenn euch gleich der Leib verrostet,
Bis das heiße Blut erstarrt
Und die letzte Glut verglastet!
Wartet, bis ersterbend flammt
Eures Lebens Abendsonne,
Und dann fahrt zum Standesamt
Mit der Sanitätskolonne I
> Beda Hafen
Liebe Jugend!
Der Regierungsrat S. war bei uns. Er hatte
eine tadellose blanke Glatze. Unser Fritzchen war
hinter ihn geklettert. Auf einmal sagte er zu
seinem Schwesterchen: „Onkel sein Kopf ist wie
mein kleiner Bauch."
Friedenssehnsucht
„was f' nur allweil Hamm daß koane
Pfarrer mehr g'wählt wer'n foll’n? Mir fan
froh, wann ma den unfern allweil a Zeit lang
los hamml"
*
Kindermund
Neulich ging ich mit meinen beiden kleinen
Oettern, Fritz und Karl, im Hofgarten spazieren.
Da begegnen: wir einer Dame mit einem „Humpel-
rock", die einen jener modernen Hüte von dem
Umfang eines Wagenrades, bepflanzt mit einer
Unmenge Blumen, trägt. Der vierjährige Fritz
richtet höchst interessiert sein Augenmerk auf die
aus begreiflichen Gründen sehr gemessen gehende
Dame. Endlich wendet er sich an mich mit der
Frage: „Sag mal, Anna, warum ist denn die Frau
unten so zusammengebunden wie ein Wurstzipfel?"
„Ja, weißt Du," belehrt ihn der um ein Jahr
ältere Bruder, „sonst wachsen ihr unten auch die
Blumen 'raus, wie jetzt oben beim Kopf."
Liebe Jugend!
Der Singheinrich, ein alter Landstreicher, ist
wegen bettelns in Hast genommen worden und
soll nun vom Gericht seine Strafe zudiktiert er-
halten. In dem Amtsrichter erkennt er den-
selben Herrn wieder, der ihn schon vor acht Jahren
am gleichen Amtsgericht einmal verurteilte. Wohl-
wollend begrüßt er darum den Herrn:
„Ei, ei, Herr Jerichtsrat! was Hain Sie denn
ausjefrefsen, daß Sie noch nich befördert sin und nach
acht Jahren noch uff der elenden Klitsche sitzen?"
o
Nein Fähnrich ist ein sehr netter, entgegen-
kommender Mensch, aber das Maximum an Zu-
vorkommenheit hat er unlängst geliefert. Sitze ich
da im Kaffeekiosk auf der Hauptstraße unseres
kleinen Nestes und lasse mir's in der angenehmen
Abendfrische bei einer Taffe Schwarzen wohl sein.
„Recht nett wär's hier," bemerke ich zum wedler —
wedler heißt nämlich mein Kompagniefähnrich —
„wenn nur nicht das ewige Salutieren wäre!"
Das verdarb nämlich wirklich die ganze Sache,
denn jeden Augenblick hieß es danken, da die
Mannschaft der drei hier dislozierten Bataillone
mit oder ohne Begleitung den Korso bevölkerte.
Der wedler sagte nichts als „hm, ja," und
verfiel dann in seinen gewissen Napoleonsblick.
Nach einer Woche komme ich wieder ins Eafe
und treffe zufällig wieder mit dem wedler zu-
sammen. „Pardon, £?err Oberleutnant," unter-
bricht er meine Zeitungslektüre nach einiger Zeit
— „bemerken Herr Oberleutnant nichts?"
Ich sah etwas erstaunt. „Na," meint er,
„keine Salutiererei mehr — gehn alle hinten
herum!" Und wirklich, so oft ein Soldat auf
\0 Schritte herangekommen ist, schwenkt er ab
und geht in weitem Bogen um den Kiosk herum!
„Ja, ja," sagt wedler und wirft sich in die
Brust. „Ich gemacht; und ganz einfach: sitze seit
8 Tagen täglich hier und Hab jeden Infanteristen
wegen schlechtem Salutieren in die Kasern geschickt."
Ein
§r war so ei
Tin treuer F
Tr setzte sich,
Stets auf bei
Die Königstr
Den stramme
Für feinere (
Tr fraglos a>
Am frühen Ä
Tief in den l
Am Abend h
Den Sang ai
Den Kutscher
Beim zweiten
Er hat für n
Zwar nicht g
Zm Sommer
Zm Winter t
Den Antialkc
Hat er gestüt
Den Knaben
Zn heiligem
Die Mädchen
So sagt man
Er hat für je
Geflammt, ni
Die Seele, di
Die hat der
Technik un
Achter Zwe
G'Pfel des P
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Kindermund
Neulich ging ich mit meinen beiden kleinen
Oettern, Fritz und Karl, im Hofgarten spazieren.
Da begegnen: wir einer Dame mit einem „Humpel-
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Umfang eines Wagenrades, bepflanzt mit einer
Unmenge Blumen, trägt. Der vierjährige Fritz
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Dame. Endlich wendet er sich an mich mit der
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unten so zusammengebunden wie ein Wurstzipfel?"
„Ja, weißt Du," belehrt ihn der um ein Jahr
ältere Bruder, „sonst wachsen ihr unten auch die
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Liebe Jugend!
Der Singheinrich, ein alter Landstreicher, ist
wegen bettelns in Hast genommen worden und
soll nun vom Gericht seine Strafe zudiktiert er-
halten. In dem Amtsrichter erkennt er den-
selben Herrn wieder, der ihn schon vor acht Jahren
am gleichen Amtsgericht einmal verurteilte. Wohl-
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„Ei, ei, Herr Jerichtsrat! was Hain Sie denn
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acht Jahren noch uff der elenden Klitsche sitzen?"
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Nein Fähnrich ist ein sehr netter, entgegen-
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vorkommenheit hat er unlängst geliefert. Sitze ich
da im Kaffeekiosk auf der Hauptstraße unseres
kleinen Nestes und lasse mir's in der angenehmen
Abendfrische bei einer Taffe Schwarzen wohl sein.
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wedler heißt nämlich mein Kompagniefähnrich —
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denn jeden Augenblick hieß es danken, da die
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Der wedler sagte nichts als „hm, ja," und
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Nach einer Woche komme ich wieder ins Eafe
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Ich sah etwas erstaunt. „Na," meint er,
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„Ja, ja," sagt wedler und wirft sich in die
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