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ich herauskomme, gehe ich ins Wasser. Gut,
daß cs Vater nicht mehr erlebt hat!

Vergiß Deine unglückliche Kitty.

Kitty Ißeerdegen an einen alten freund

Lieber Doktor! Alter Sünder!

Haben Sie denn Ihre olle Kitty ganz ver-
gessen, die sich in Sehnsucht nach Ihrem schönen
schwarzen Bart verzehrt! Denken Sie noch an
die Nächte in der „Loreley"? Wie ich Ihren
schönen schwarzen Bart mit Sekt begoß? Wie

Sie-. Na also, ich bin wieder hier gelandet

und zwar im „Maxim". Haste Töne! Lokal
tipp-topp! Der Besitzer will mir wohl. Ich
kenne den Rummel. Na ja, 'n gelehriges Mäd-
chen war ich immer. Hier bleib'ich! Aber Sie
müssen Stammgast werden und Ihrer kleinen
Kitty wieder Geschichten erzählen. Ist Ihr Bart
noch schwarz und weich? Hoffentlich! Also
kommen Sie, kommen Sie, alter Sünder! Aber!
Draht müssense haben, sonst ists nichts mit uns!
Mit dem Proletariat geb' ich mich nicht ab und
unser Lokal ist 'n Lokal für die Aristokratie.
Also los! Wie immer ~ „ ©;ttn

frau Katharina Scblögelmilcb, Ww., ge-
schiedene ffiütjelbecber, geb. Sßeerdegen an
den Vorstand des Vereins „©amaliel“

Hochgeehrter Herr Pfarrer!

Hierdurch teile ich Ihnen mit, daß ich nicht
abgeneigt bin, für die segensreichen Zwecke
Ihres Vereins 1500 Mark zu stiften. Aber ich
knüpfe die Bedingung daran, daß in Ihrem
neuen Vereinshaus mein Name auf der Marmor-
Gedenktafel der Wohltäter des Vereins ange-
bracht wird.

Hochachtungsvoll!

' Frau Kathrina Schlögelmilch, Wwe.
geb. Meerdegen.

F. Heubner

In der Vasensammlung

„ — So feines Geschirr habe» die alten Griechen
nchabt - ich habe aedacht — die aste» blost so vom
Papier?" ^

Nachtisch

von Roda Roda

Lafä Zentral, Wien, bserrengasse. Ich hatte
eben eine hübsche Geschichte gelesen und reichte
sie Peter Altenberg.

Sr las sie.

plötzlich hieb er auf den Tisch.

„Dieser kund," schrie er, „— wie heißt der
Hund? .Wagner? Abgeschrieben hat er's von
von mir."

„Nein. Peter. Nirgends in Deinen Büchern
steht was Aehnliches. Die Geschichte ist herrlich,
aber nicht von Dir."

„was heißt das? Wörtlich — wort—wärt—lich
von mir. Genau so hält ich sie geschrieben."

»

Die Frau Rentmeisterin von Bbradowo war
in gesegneten Umständen. Und fühlte sich höchst
sonderbar — anders als sonst. Der Gemeinde-
arzt untersuchte sie, getraute sich aber mit keiner
Diagnose heraus. <£r telegraphierte um den Phy-
sikus nach Gutta.

Der Physikus untersuchte sie ebenfalls.

„Gnä Frau," sagte er, „dösmal saans Zwil-
ling. Aber 's pressiert nöt."

Und reiste ab.

Raum war er weg — vier Uhr nachmittag —
da kam der erste Junge. Der Gemeindearzt ließ
ihn baden, tuschierte ihm die Augen — setzte sich
ans Bett und wartete.

wartete bis fünf. Bis sechs. Bis Mitter-
nacht. Bis zum Morgen.

Nichts. Absolut nichts.

Mittags bekam der Physikus von Gutta fol-
gendes Telegramm: „ein bub da Wöchnerin an-
sonsten leer was tun gemeindearzt."

*

Hauptmann Patrontaschew ist beim Rassagang
gewesen. Nun sitzt er in der Rompaniekanzlei
und zählt das Geld nach, die Löhnung für die
Mannschaft.

Ts pocht. Der «Oberleutnant tritt ein.

Hauptmann patrontaschew räumt das Geld
hastig in die Tischlade und sperrt ab.

„Pardon, Herr Hauptmann!! was soll das??
Ich verbitte mir dieses beleidigende Mißtrauen."

Und der Hauptmann begütigend:

„Aber, Bruder! Rein Mißtrauen. Nur Er-
fahrung: mehr wird 's Geld auf keinen Fall!"

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Register
Friedrich (Fritz) Heubner: In der Vasensammlung
Roda Roda: Nachtisch
 
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