Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Paul Rieth

1912

c

T


r//t\

$


4

((

V

®) A

An öer schönen Kkauen Donau

-/Bei uns in Mean geht nlles so fcf>6 langem; i wunder' ini immer wieder, daß ma hier aa scho nach

neun Monaten a Rind kriegt."

wiener Schnitzel

Von Heinz Scharpf

(lnlerscbied

Wenn man in Berlin neugierig fragt:
„Was gibt's denn da?" und sie wissen es
selbst nicht, schnauzen sie einen ab:

„Lar nischt, mein Lunge!"

Ln München geben sie einem den Rat:
„Schaug'n S' halt zuawi!"

Aber in Wien lachen sie einen stöhlich
an: „A Mehlspeis' zum umhängen!"

*

Gründung

Moritz Hollak wollte eine neue Leitung
herausgeben.

Die Freien Wiener Blätter.

„Herr Kaiserlicher Rat," fragten wir neu-
gierig, „welche Richtung werden Sie denn
in Ihrem Blatte einnehmen?

Handelt es sich um die Gründung eines
bestimmten Parteiblattes?

Und welche Redakteure wollen Sie mit
der Führung der Leitung betrauen?"

Moritz Hollak sah uns kopfschüttelnd an:
„Awer, awer! Maß ich das schon alles?
Vorderhand Hab ich mit Moste und Dukes
Nachfolger an dreijährigen Vertrag auf acht
Seiten Annoncen abg'schlosten!"

ikingslrassenverkekr

Onkel Reiter besucht Sonntag nachmittags
gern mit seiner Familie das Bürgertheater.

Rach der Vorstellung käme ihnen eine
Elektrische zur Heimfahrt sehr gelegen. Aber
die Wagen sind meistens überfüllt, besonders
wenn es regnet.

Und so oft die kleine Elli Reiter eine
Plattform stürmen will, lachen die Herren
oben liebenswürdig: „Leider besötzt!", wo-
rauf Elli sich entrüstet an das wartende
Publikum wendet:

„Dös is z' dumm! Letzt warten mir
schon a halbe Stund auf an Ringwagen."

Schließlich sagt Onkel Reiter dann immer:
„Geht's, Kinder, wart ma nimmer lang,
geh'n ma z' Fuaß!"

Und langsam wandert man der Maria-
hilferstraße zu.

Ecke Babenbergerstraße dreht sich Onkel
regelmäßig um:

„Da schauts's her, da is der Ring-Wagen,
mit dem ma fahr'n wollten, a schon bei der
Eschenbachstraßen."

Lwei Librettisten wollten der beliebten
kleinen Soubrette ein Buch auf den Leib
schreiben.

Es sollte eine Bombenrolle werden. Eine
Überraschung für Publikum und Presse.

Da sagte der eine: „Wie wär's mit einer
aparten Hosenrolle?"

„Ach was," knurrte der andere, „in der
Hosen kennt's eh ganz Wien!"

*

Hektar und Hmbrotia

Der echte alte Wiener ißt vor dem Theater
im Restaurant.

Der Speisenkellner empfiehlt ihm erst ein
frisches Rostbeef, ein halbes Brathuhn oder
einen Mastochsrostbraten und legt ihm schließ-
lich die Speisenkarte vor.

Er selbst begibt sich an einen andern Tisch,
wo sich der gleiche Vorgang wiederholt.

Der echte alte Wiener liest nun die Speise-
karte von oben bis unten genau durch, be-
spricht die Preise, bestellt beim nervös
wartenden Pikkolo ein großes und ein
kleines Pilsner für sich und seine Gattin,
und reicht dann die Speisenkarte seiner Frau.

Inzwischen erscheint der Oberkellner und
fragt, ob die Herrschaften schon gewählt
haben? Der echte alte Wiener sieht darauf
ungeduldig seine Gattin an. Diese sagt
schließlich und endlich dann fteundlich zum
Speisenkellner: „Wissen S', eigentlich Hab
i noch gar kein rechten Hunger. Bringen
S' mir a Wiener - Schnitzt!"

Und der echte alte Wiener nickt:

^Mir aa, mit Kartoffelsalat!"

Innerk

Vielen
das Wohlergehen
bi lesen. Trotze
Fülle von Anregi

Handlung zur H

„Fort

„och sehr fragw
Physiologen deck

Und was die Fo:
alles zugemutet'
die praktischen
ist sein Prophet
ron selbst in die
mm Essen Zeit
so lange man ver:
Bissen im Munde
entfaltet er seine
Kenner wird de:
Zutaten ebenso
bildete die Parfi
Spiegelung falscl
Mittel, üble Ge
schmack ohne I
Es leuchtet ein, <
Essen gründlich
ml - wenig, st£
schlingen — kai
Wände Diät. Es
weiteres ein, daß
schine unseres
liehen Dingen sic
und wenn wir sts
kranken - erhi

Leistungsfähigkeil
as gewissermaße
Inder Tat bringt i
aus der Praxis, j
Nationen 7n
VON

siel

vis

bis
Register
Paul Rieth: An der blauen Donau
Heinz Scharpf: Wiener Schnitzel
 
Annotationen