1912
R. Rost (München)
RaTcbe Hbkübtung
„Hoffentlich sind die Waggons gut geheizt, sonst geht die Verlobung schon auf der Rückfahrt zurück!"
Liebe "Jugend!
Bei dem Konsistorium geht eine Beschwerde
ein: Militärpfarrer Zt., der in einem kleinen Neste
an der Grenze neben seinen uniformierten Schäf-
lein auch eine Zivilgemeinde betreut, sei dem
Alkohol mehr zugetan, als mit seinem geistlichen
Amte vereinbar. Man beschließt, bei dem rang-
ältesten Offizier der Garnison des beschuldigten
Pfarrers Auskunft über die Stichhaltigkeit der
Beschwerde zu erbitten.
Oberst v. 36., vielleicht der trunkfesteste Mann
seines sehr becherfrohen Offizierskorps, kann den
Militärpfarrer besonders gut leiden, da dieser
kein Mucker ist, sondern bei guter Gelegenheit
recht wacker beim Zechen mitzuhalten versteht.
Um keinen Preis möchte daher der Oberst dem
geistlichen Herren Unannehmlichkeiten bereiten.
Doch auf eine dienstliche Anfrage gehört eine dienst-
liche, d. h. streng wahrheitsgetreue Antwort. Was
ist da zu tun?
Der Regimentsadjutant, mit dem der schwie-
rige Fall besprochen wird, hat glücklicher Weise
nicht nur militärische, sondern auch diplomatische
Fähigkeiten, und aus seinen Rat geht alsbald an
das Konsistorium die lakonische Antwort ab:
„Bei uns fällt Pfarrer X. in keiner
Weife auf."
Damit war auch für die geistliche Behörde
der Fall erledigt!
1524
Scknaclaküpferl
Bon Georg Qum
Und jetz bin ih ins unrecht)
Fensterl eiaftiegn —
Bleib nur! hat's Deandl gsagt,
Werst da aa net schlecht liegn!
Aus einem Schüler-Aufsatz
Ueber den Mai-Ausflug
. . die ganze Nacht konnte ich vor Freude
nicht schlafen. Schon tim 5 Uhr ging es in die
Hosen."
R. Rost (München)
RaTcbe Hbkübtung
„Hoffentlich sind die Waggons gut geheizt, sonst geht die Verlobung schon auf der Rückfahrt zurück!"
Liebe "Jugend!
Bei dem Konsistorium geht eine Beschwerde
ein: Militärpfarrer Zt., der in einem kleinen Neste
an der Grenze neben seinen uniformierten Schäf-
lein auch eine Zivilgemeinde betreut, sei dem
Alkohol mehr zugetan, als mit seinem geistlichen
Amte vereinbar. Man beschließt, bei dem rang-
ältesten Offizier der Garnison des beschuldigten
Pfarrers Auskunft über die Stichhaltigkeit der
Beschwerde zu erbitten.
Oberst v. 36., vielleicht der trunkfesteste Mann
seines sehr becherfrohen Offizierskorps, kann den
Militärpfarrer besonders gut leiden, da dieser
kein Mucker ist, sondern bei guter Gelegenheit
recht wacker beim Zechen mitzuhalten versteht.
Um keinen Preis möchte daher der Oberst dem
geistlichen Herren Unannehmlichkeiten bereiten.
Doch auf eine dienstliche Anfrage gehört eine dienst-
liche, d. h. streng wahrheitsgetreue Antwort. Was
ist da zu tun?
Der Regimentsadjutant, mit dem der schwie-
rige Fall besprochen wird, hat glücklicher Weise
nicht nur militärische, sondern auch diplomatische
Fähigkeiten, und aus seinen Rat geht alsbald an
das Konsistorium die lakonische Antwort ab:
„Bei uns fällt Pfarrer X. in keiner
Weife auf."
Damit war auch für die geistliche Behörde
der Fall erledigt!
1524
Scknaclaküpferl
Bon Georg Qum
Und jetz bin ih ins unrecht)
Fensterl eiaftiegn —
Bleib nur! hat's Deandl gsagt,
Werst da aa net schlecht liegn!
Aus einem Schüler-Aufsatz
Ueber den Mai-Ausflug
. . die ganze Nacht konnte ich vor Freude
nicht schlafen. Schon tim 5 Uhr ging es in die
Hosen."