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Nr. 1
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.4209#0018
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„Himmell welcher ist der Richtige? Aalte Zigarette allein nel)m
ich nie mehr als Erkennungszeichen!"
-Liebe Jugend!
Der Herr Leutnant ist mit der jungen Frau von der Hochzeitsreise
zurückgekehrt. Freudig begrüßt ihn der alte Bursche, Stanislaus Schesizyk,
der schon über ein Jahr die häuslichen Verhältnisse des nun glücklich
in den Vasen der Ehe Lingelaufenen betreut hat. Auch der Herr
Leutnant ist froh, das geinütliche Gesicht der treuen Seele wieder zu
sehen und entläßt Schesizyk mit de» Worten: „ ... und morgen geht's
wieder in Dienst, also: um 6 Uhr wecken!"
Punkt 6 steht Stanislaus vor der Tür des ehelichen Schlaf-
gemachs. Lr pocht: nichts rührt sich; er pocht nochmals: wieder nichts,
und zum dritten Mal: immer noch kein Zeichen, daß man drin erwachte.
Da — die Zeit drängt — öffnet Schesizyk leise die Tür, schleicht
sich ans Bett des Herrn und rüttelt ihn: „Aufstehn, Herr Leutnant,
6 Uhr, aufstehn!" Der reagiert nur allmählich. Aber entsetzt fährt
die junge Frau vom Nachbarlager in die Höhe. Doch zart, bevor sie
noch Zeit hat, einen Laut von sich zu geben, drückt sie der Treue mit
sanfter Gewalt wieder in die Rissen zurück:
„Sie können noch schlafen, Fräuleinchenl"
Rompagnieexerzieren. Die Unteroffiziere sind eingetreten, auch die
eingezogenen Unteroffiziere der Reserve. Diese fallen natürlich dauernd
unangenehm ans. Der Häuptling wird wild. „Unteroffizier Hildebrand,
Sie werfen die ganze Richtung um! Treten Sie einen Schritt vor!"
— Kein Mensch rührt sich. „Unteroffizier Hildebrand, Sie sollen vor-
treten!" Alles still. Im Galopp sprengt der Hauptmann auf den
Unglücklichen los. „Donner und Wolkenbruch, Unteroffizier Hildebrand,
scheren Sie sich einen Schritt vor!! Sind Sie schwerhörig geworden?"
„Ich heiße Siegfried, Herr Hauptmann!"
„Ach tpuatsch, Siegfried oder Hildebrand! wenn ich so'neu alten
Duke! aus den Nibelungen rufe, treten Sie eben vor! verstanden?!"
Die Kompagnie hat Unterricht im Feldwachdienst. Ls werden die
Fälle behandelt, in denen der Posten einzelne Personen passieren lassen
oder zur Feldwache schicken muß, also eigene Patrouillen, Ueberlänfer,
Parlamentäre u. s. w.; auch „Mffizicre mit geringer Begleitung"
kommen dabei in Betracht. was er sich unter dem letzteren vorstelle,
wird ein Musketier gefragt, und der Biedere antwortet: „Zum Beispiel
der Herr Hanptmann in Unterhosen!"
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Der Herr Leutnant ist mit der jungen Frau von der Hochzeitsreise
zurückgekehrt. Freudig begrüßt ihn der alte Bursche, Stanislaus Schesizyk,
der schon über ein Jahr die häuslichen Verhältnisse des nun glücklich
in den Vasen der Ehe Lingelaufenen betreut hat. Auch der Herr
Leutnant ist froh, das geinütliche Gesicht der treuen Seele wieder zu
sehen und entläßt Schesizyk mit de» Worten: „ ... und morgen geht's
wieder in Dienst, also: um 6 Uhr wecken!"
Punkt 6 steht Stanislaus vor der Tür des ehelichen Schlaf-
gemachs. Lr pocht: nichts rührt sich; er pocht nochmals: wieder nichts,
und zum dritten Mal: immer noch kein Zeichen, daß man drin erwachte.
Da — die Zeit drängt — öffnet Schesizyk leise die Tür, schleicht
sich ans Bett des Herrn und rüttelt ihn: „Aufstehn, Herr Leutnant,
6 Uhr, aufstehn!" Der reagiert nur allmählich. Aber entsetzt fährt
die junge Frau vom Nachbarlager in die Höhe. Doch zart, bevor sie
noch Zeit hat, einen Laut von sich zu geben, drückt sie der Treue mit
sanfter Gewalt wieder in die Rissen zurück:
„Sie können noch schlafen, Fräuleinchenl"
Rompagnieexerzieren. Die Unteroffiziere sind eingetreten, auch die
eingezogenen Unteroffiziere der Reserve. Diese fallen natürlich dauernd
unangenehm ans. Der Häuptling wird wild. „Unteroffizier Hildebrand,
Sie werfen die ganze Richtung um! Treten Sie einen Schritt vor!"
— Kein Mensch rührt sich. „Unteroffizier Hildebrand, Sie sollen vor-
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scheren Sie sich einen Schritt vor!! Sind Sie schwerhörig geworden?"
„Ich heiße Siegfried, Herr Hauptmann!"
„Ach tpuatsch, Siegfried oder Hildebrand! wenn ich so'neu alten
Duke! aus den Nibelungen rufe, treten Sie eben vor! verstanden?!"
Die Kompagnie hat Unterricht im Feldwachdienst. Ls werden die
Fälle behandelt, in denen der Posten einzelne Personen passieren lassen
oder zur Feldwache schicken muß, also eigene Patrouillen, Ueberlänfer,
Parlamentäre u. s. w.; auch „Mffizicre mit geringer Begleitung"
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