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Fr.

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Cupido

Eine angesehene Buchhandlung in Christiania
stellte das Buch „Ach, diese Liebe!" aus, dessen
künstlerischer Einband mit der Figur eines Amors
geschmückt war. Puritaner zwangen den Verlag,
in einer neuen Auflage den Liebesgott auf dem
Einband mit Höschen darzuftellen.

Gott Amor fand firf) wunderschön.

Er trotzte allen Pfaffen

Und pflegte stets umher zu gehn,

So wie ihn Zeus geschaffen.

Den Griechen war dies einerlei,

Sie hatten lockre Sitten.

Heut wird dies durch die Polizei
Auf Keinen Fall gelitten.

„Pfui über deine Nacktkultur,

Sie ist ein blöder Wahn ja,

Sie ist ja pathologisch nur,"

So rief man in Christiania.

„Denn erstens hat sie mit dem Bund
Für Sitte keine Fühlung,

Und zweitens ist sie ungesund
Bon wegen der Verkühlung."

Es sträubte sich der kleine Mann
Mit Strampeln und mit Tosen;

Doch zog man ihm gewaltsam an
Ein Paar flanellne Hosen.

So ist in warme Sicherheit
Sein junger Leib gebettet,

Gleichzeitig ist die Sittlichkeit
Bor bösem Leid gerettet.

Doch Amor jauchzt und singt und geigt
Und will sich gar nicht schämen.

Er zeigt sich gänzlich abgeneigt
In punkto Ubelnehmen.

Er weiht den Muckern seinen Spott
Und kann sich nicht erbosen.

Er bleibt halt doch ei» mächtiger Gott,
Wenn auch in Unterhosen.

lud«

„Die Handzcichnungcn meines Bruders wer-
ten sehr gesucht."

„Von meinem sogar d' Fingerabdrück'!"

*

L'ieve Jugend!

Es ist vor einer Fabrik zu Streikkrawallen ge-
kommen; der letzte t spielt, wie so manches
Mal, vor Gericht.

Aber cs hält nicht so leicht, die Schuldfrage
der Unrnhestistung zu bejahen. Die Zeugenaus-
sagen wider prechen sich, und es ist eigentlich nur
ein klassischer Zeuge da, dessen Schilderungen im
Sinne der Anklage ein klares Bild zeitigen.

Darum redet ihm der Vorsitzende aber auch
ins Gewissen: „Sic können also versichern, daß
ein Irrtum in Ihren Beobachtungen gänzlich un-
möglich ist? Ivieweit waren Sie denn von den
Angeklagten entfernt?"

„CD, recht weit!" — gesteht der Zeuge — „ich
habe die Krawalle im Kintopp ge sehn!"

Ludwig; Kngrl

-Liebe Jugend!

Der alte Superintendent Schulze in X., ge-
nannt Tränen-Schnlze, war berühmt und beliebt
wegen seiner herzerweichendcu Rede.

Eines Tages predigte Schulze nicht, sondern
ein Stellvertreter. Trotzdem wußte sich ein altes
Fräulein vor Schluchzen garnicht zu lassen — bis
ihre Nachbarin sie anstieß und ihr zuraunte: „lvas
weinst' denn, der alte Schulze predigt ja garnicht."
— Das wirkte.

*

Während des Unterrichts in einer Haudels-
schnle stellt der Lehrer die Frage an eine Schülerin,
„in welchen Städten der Postscheckoerkehr zuerst
eingeführt wurde." Nachdem die Schülerin einige
Städte genannt hat, stockt sie. Die dauebe» sitzende
Freundin möchte gern helfen, da aber vorsagen
strengstens untersagt ist, zeigt sic auf den Le b der
Freundin, um sie auf die Stadt Leipzig zu bringen.
Diese antwortet prompt „Darmstadt".

*

Der bei seinen kföreru und Hörerinnen sehr
beliebte, etwas kurzsichtige Professor v. bereitete
kürzlich seinem Auditorium ein seltenes Schauspiel.
Inmitten einer Vorlesung entnahm er, zum größten
Erstaunen der Anwesenden, seinem Munde das
künstliche Gebiß, um cs mit seinem Taschentüchleln
kräftig zu wischen und zu reiben. Zuerst war alles
sprachlos, dann folgte ein Heiterkeitsansbruch von
so elementarer Gewalt, daß der alte Herr um
Aufklärung dieser Fröhlichkeit ersuchte. Nachdem
ihm solche geworden, bat er seine Zerstreutheit zu
entschuldigen, es läge eine einfache Verwechslung
vor: er wollte nämlich seine — angelaufenen
Brillengläser putzen.

Carmol

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Bestens empfohlen bei Kopf-, Hals-, Zahn- oder rheumatischen Schmerzen, Hexenschuss etc.

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Dr. Schlossers Apotheke „Zum Heiligen Florian“, Wien, Wiedner Hauptstrasse 60.

ISei etwaigen liestellungen Littet mail auf die Münohner „JUGEiMJ“ liczug zu nehmen.

xc
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[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend!
Ludwig Engel: Liebe Jugend!
Julius v. Szeremley: Rivalität
Frido: Cupido
 
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