Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (19.1914, Band 2 (Nr. 27-52))

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Nr. 23

JUGEND

1914

Und das nach 4-0 Jahren!

Noch vierzigjähriger, verdienstvoller Tätigkeit legt Herr X.
fein Amt als «Orchester- und Thordirigent nieder. Publikum und
Presse überschütten ihn mit Beweisen der Dankbarkeit und An-
erkennung und bedauern aufrichtig sein Scheiden, das allgemein
als kaum ausfüllbare Lucke im Annstleben der Stadt be-
zeichnet wird.

„Wie können Sie uns aber auch so treulos verlassen,"
sagt ein Bekannter, welchen X. auf der Straße trifft. „Ihre
Tätigkeit wird Ihnen natürlich sehr fehlen!"

„I keine Idee," antwortete X. „Ich habe für Musik nie
was übrig gehabt."

Liebe Jugend!

„Nun, Willy," sagte die Sountagsschullehrerin gekränkt,
„Du hast schon wieder gerauft? Hast Du nicht letzten Sonntag
erst gehört, das; man, so man einen Schlag auf eine Backe
bekommt, dem Schlagenden die andere Hinhalten soll?"

»Ja," gab Willy zu, „aber er hat mich auf die Nase ge-
schlagen und da Hab' ich doch nur eine."

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