DOI Heft:
Nr. 16
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.4317#0329
Tiroler Grenzwacht in den Dolomiten
Lied einer Gcbirgskanonenbatterie
Kleine Pferde,
Muntre Pferde,
Maultier, Esel bei der Herde;
Tränken, Putzen, Futtern, Striegeln,
Daß sich blank die Felle spiegeln!
Macht das Tier mal Hop faffa,
Sänftigt man's mit „Hoo—lala!“
Kleine Wagen,
Graue Wagen,
Welche die Granaten tragen;
Bricht am Fels der Weg zu Ende,
Heißt es eben: „Rührt die Hände!“
Auf die Schultern packt man da
Blei und Pulver, Hoo lala!
Führer gibt es
Für die Tiere;
Edler sind die Kanoniere,
Die den Feind zu schießen haben
Und die Unterstände graben!
Fahrer sind zum Fahren da
Auf den Böcken, Hoo lala!
Heben, senken,
Senken, heben
Rohr, Lafette, daß sie schweben
Zart, behutsam beim Bestücken
Auf des Tragtiers teurem Rücken!
Rucksack, Karabiner ja
Schleppt der Mann mit Hoo lala!
Immer Einer nach dem Andern
Rattert unser Zug beim Wandern.
Für des Leibes Wohlbehagen
Sorgt der eigne Küchenwagen;
Hauptmann, Leutnant, Arzt sind da,
Uns zu führen; — Hoo lala! —
Irmgard Höfer-Sommer
Adalbert Holzer (Kanonier)
Die -AchiKeoferse
Von 21 lots Utrcich
Eine Ortschaft irgendwo im Bntsnganatale zur
Zeit des letzten Hochsommers. Das Rest ist leer.
Der Krieg hat die Leute vertrieben. Rur die
Armut hält ein paar Menschen an der Scholle
fest. Es sind Frauen und Mädchen und ganz
wenige alte Männer. Sie gehen den Arbeiten
in ihren Wirtschaften »ad: und sehen nach dem
zurückgebliebenen Vieh. Der Krieg hat sie arg
in seinen Klauen. Er zieht zischend und brüllend,
pfauchend und surrend über ihre Köpfe hinweg
und sendet manch fehlgegangenen stählernen Gruß
zu ihnen hinab.
Die Ortschaft tag nämlich zwischen den beiden
Fronten im Tale. Die Gegner standen sich auf
ben Höhen gegenüber. Nordwärts die Öster-
reicher, im Süden die Wällischen.
Natürlich stieg der Krieg auch bald ins Tal
hinab. Die Gegner schockten ihre Kund chafter tiad)
dem Orte. Am Anfänge ging es da strenge und
ernst zu. Aber je öfter die gleidjen Patromllen-
Mannschaften kamen, desto bekannter wurden sie
mit den Leuten, desto gemütlicher gestaltete sich
der Verkehr. Man trat sich näher, freuirdete
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Lied einer Gcbirgskanonenbatterie
Kleine Pferde,
Muntre Pferde,
Maultier, Esel bei der Herde;
Tränken, Putzen, Futtern, Striegeln,
Daß sich blank die Felle spiegeln!
Macht das Tier mal Hop faffa,
Sänftigt man's mit „Hoo—lala!“
Kleine Wagen,
Graue Wagen,
Welche die Granaten tragen;
Bricht am Fels der Weg zu Ende,
Heißt es eben: „Rührt die Hände!“
Auf die Schultern packt man da
Blei und Pulver, Hoo lala!
Führer gibt es
Für die Tiere;
Edler sind die Kanoniere,
Die den Feind zu schießen haben
Und die Unterstände graben!
Fahrer sind zum Fahren da
Auf den Böcken, Hoo lala!
Heben, senken,
Senken, heben
Rohr, Lafette, daß sie schweben
Zart, behutsam beim Bestücken
Auf des Tragtiers teurem Rücken!
Rucksack, Karabiner ja
Schleppt der Mann mit Hoo lala!
Immer Einer nach dem Andern
Rattert unser Zug beim Wandern.
Für des Leibes Wohlbehagen
Sorgt der eigne Küchenwagen;
Hauptmann, Leutnant, Arzt sind da,
Uns zu führen; — Hoo lala! —
Irmgard Höfer-Sommer
Adalbert Holzer (Kanonier)
Die -AchiKeoferse
Von 21 lots Utrcich
Eine Ortschaft irgendwo im Bntsnganatale zur
Zeit des letzten Hochsommers. Das Rest ist leer.
Der Krieg hat die Leute vertrieben. Rur die
Armut hält ein paar Menschen an der Scholle
fest. Es sind Frauen und Mädchen und ganz
wenige alte Männer. Sie gehen den Arbeiten
in ihren Wirtschaften »ad: und sehen nach dem
zurückgebliebenen Vieh. Der Krieg hat sie arg
in seinen Klauen. Er zieht zischend und brüllend,
pfauchend und surrend über ihre Köpfe hinweg
und sendet manch fehlgegangenen stählernen Gruß
zu ihnen hinab.
Die Ortschaft tag nämlich zwischen den beiden
Fronten im Tale. Die Gegner standen sich auf
ben Höhen gegenüber. Nordwärts die Öster-
reicher, im Süden die Wällischen.
Natürlich stieg der Krieg auch bald ins Tal
hinab. Die Gegner schockten ihre Kund chafter tiad)
dem Orte. Am Anfänge ging es da strenge und
ernst zu. Aber je öfter die gleidjen Patromllen-
Mannschaften kamen, desto bekannter wurden sie
mit den Leuten, desto gemütlicher gestaltete sich
der Verkehr. Man trat sich näher, freuirdete
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