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"ordnung in bcn folgenden Bemerkungen;
r'.'inct planvollen litcrarisä;en Arbeit fehlen
,r ®\lncnbl.dilidi Zeit und 6inn.

. , vfijsnet's Wesen ist Romantik — wie
in"1)! ^un'*- Nicht in dem weiteren Sinn,
r ^em sällleßlich jede Kunst Romantik ist,

» '""n i" dem engeren Sinn, in dem wir
^""st und Wesen Schumann's.Marschner's,

' Hoffmann's, Elchendorff's und ver-
"Udler Seelen verstehen. Das sind instiukt-
'"ke, wurzclhafte, eigenartige und eigcn-
"llb Naturen; sie haben wenig Breite,
"große Tiefe. Der Welt gegenüber fol-
q r !ic- willig oder unwillig, fast nur ihren
^ustinkten; denn so hell und mächtig das
>chl der Vernunft in ihnen sein mag —
f,nö c® >st bei Pfitzuer z. B. von einer cr-
^"unlichen Kraft — mir scheint, es leuchte
^.^ uach , innen und in diejenige geistige
Sphäre, mit der ihr Talent sie verknüpft:
bmaus in die Welt, auf „das Andere" fällt
O-’ wohl nicht. Sie leben in ihren Gcdankcn-
'>? Gefühlskreisen mit beispielloser Znten-
u Ut: Mas aber nicht dahin gehört, sehen sie
erhaupi nicht. Sie haben ein triebhaftes
erhäitnis heißer Liebe und innerster Be-
..^itigkeit zu den Menschen; aber es kann
Uch nichi durch Erfahrungen regulieren und
öu irgend einer, wenn auch noch so resig-
"stonerfüllten Art von Harmonie mit dem
oben entwickeln. Fremd zu sein in der
ü e||> das Los und Leiden jedes Künstlers,

" deshalb niemandem schmerzhafter und
""haltender fühlbar als diesen in ihr eige-
cs schärfst umschriebenes Wesensgebiet dä-
wnisch gebannten Naturen. Eine unend-
sche, bis zum Krankhaften gehende Emp-
Uudlichimit die „Welt", ein überfeines
wagieren auf alle ihre Einwirkungen und
rwe fiete Wundheit der zarten geistigen
pidermis ist die natürliche Folge dieses
. "halmiffes. So unenwinnbar gefangen
|n (einem eigensten Wesen und Gebiet, so
^denschgftiich darin lebend, so zart und
J*r"> so befremdet von der „Welt", kurz
so romantisch ist Hans Pfitzuer. In-
onutät — das ist das Schlüsselwort für
Irin Wesen. Ob er am Palestrina dichtet,

? rr mit einem Freunde über Jean Paul
oder ob er einen guten Wein trinkt,

P ""cd in allen drei Füllen restlos mit
Irwem ganzen Wesen beteiligt sein. Der
Augenblick ist alles für ihn. Er kennt kein
Peilern und kein morgen, nicht einmal ein
heut — nur ein „jetzt". Die ganze heiße
rbenskraft stürzt sich auf das, was der
Augenblick gerade bietet — hier liegt die
tärke und die Schwäche, der persönliche
^riz und das Befremdende seines Wesens,
olche Naturen kennen nicht das Glück.
rr Erinnerung, den Trost der Hoffnung;
irse weiche Auspolsterung des Lebens-
Eugens fehlt, und so schmerzt sie jedes
. Irinchen, über das er fährt. Gebannt zu
^>u in das „hier und jetzt" ist ihr hartes
^"licksal — aber auch ihre hohe Begna-
ung; denn der tiefere Blick erkennt: ob
uch, ob Unglück, alles aufs stärkste zu
^lcben und zu fühlen, ist doch die lebens-
orteste Art zu leben. Und dieses Los ist
^>uns Pfjgner gefallen.

So erschien er mir, als ich ihn im
^uhre 1900 im Hause des Kammersängers
uist Kraus kennen lernte sich war da-
uis Kapellmeister an der Berliner Hof-
und sollte den „Armen Heinrich"
UUttudieren und dirigieren, dessen Annahme
laus erwirkt haue). Die persönliche Be-
"""tschafi erfüllte alle Erwartungen, die ich

Oie Idlonne mit äen ^unämLisa

Paul Höcker f
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Paul Höcker: Die Nonne mit den Wundmalen
 
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