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.An Kaiser fjntn s' abgsetztl'

,^o, an Kaiser?? Jaja, SSs giebt's "

I^IO^pOftCn OÖCt Ö£t fiflnöljoftc A. Schmidhammer (München)

^So a woffenstillstanü l !'

„Guat, Sah üer Schwlnöl ainol aus iS."

,Unö Elsaß-Lothringen hergebn l l l'

..Der Herr hot's geben/ üer Herr hot's gnommen.
UnÜ überhauptS: üie wockes l"

//8ünflauscnü schwere Lokomotiven!?!"

////Von mir aus! gut meine kloan'Hamsterruischck
iuat's o VorortSzugkaffeemühi auch.""

z/Unü KriegSenlschöüigung: zoo Millioröen!!"
/„/Zwoahunüert. . . wern ma noch a paar Zahrl
beim Vünnbier bleibn müossn.""

,/Äeppi/ ü' volizei iS uns über ü' Lkpeiskommer
kemmall"

//„Meine Dar! Mei Schmolz!! Aus is's!!! Ls
giebt koa ewige Gerechtigkeit!""

Schmach?

3u Boden liegen wir — Mangel und Übermacht,
Verrat und Wahnwitz hat uns zu Fall gebracht!
Entwaffnet find wir — geifernder Übermut
Tobt wider uns und entfesselt sind Wahn und Wut;
Tückische Raubgier streckt feige die Krallen aus
Um unser Eigen zu stehlen aus brennendem Haus —
Schimpf ohne Matz umzetcrt uns Tag und Nacht,
Schmach ohne Ende hat man uns zugcdacht l

Schmach? Nein! Schmach ist es nicht, wenn

uns Rasende schmäh'n,

Betörte Hasser, die nie in das Herz »ns seh'n —
Belogne Völker, denen berechnender Trug
Den klaren Sinn allmählich in Banden schlugI
Schmach ist es nicht, wenn würgender Überzahl
Ein Volk erliegt nach vierjährigen Hungers Qual,
Ein Volk, das furchtlos und opferfroh sich gewehrt,
Bis der ermattetenFaust endlich entsank dasSchwert!

Ja: wir sind nun besiegt! Und wir dulden dies

harte Los!

lilber keinSieger ist da, herrlich und stark und grotz,
Der uns, Mann gegen Mann unsere Kraft zerbrach —
Uns hat ein Wetter gefällt — Unglück ist

keine Schmach!

Schmach tnfst den, der ein Volk mitzhandelt,

weil's wehrlos, — trifft
Deii, der die Welt betäubt durch Heuchelnder

Lügen Gift.

Schmach trifft den, der das Recht flammend

aufs Kriegspanier

Sckrieb und um Vorteil allein gekämpft Hat in
cqneo uhw eitler Gier!

trifft kein Volk, das vicrIuHre in solcher Rot

Schmach ward uns darum nicht, weil uns ein

Teil der Schuld

Traf, die der Menschheit Gewissen in Schlaf gelullt,
Bis datz Alle nach Macht und nachSchätzen

gegiert ohne Matz,
Bis auch der Beste der Liebe göttlich Gebot vergab,
Bis dasMorden begann, bis sich dasSchicksal erfüllt,
Das unfern Erdball in Grausen, Flammen und

Blut gehüllt.

Datz wir erlagen — nein: das ward uns nicht

zur Schmach —

Keiner ist frei von Schuld, der uns da schuldig sprach!
Ewige Schmach aber wird liegen auf deutschem Land,
Wenn unser Volk sich nicht bald tapfer der Rot

entwand,

Wenn cs des Fiebers nicht Herr wird, das es

heut durchglüht,

Wcnn's aus zertretenem Grund schöner nicht

bald erblüht,

Wenn's nicht zur Liebe zurück findet aus Hatz

und Neid —

Ewige Schuiach wird ihm dann, Schmach —

ach l — und ewiges Leid!

Hr 8» v» C.

Stufenleiter

Das alte Bürgertum hat gemeint, es habe
allein das Recht, auf der Bank zu sitzen;

die Sozialdemokratie sagt zum Bürger: steh
auf, damit ich mich auf Deinen Platz setzen kann;

die Unabhängigen wollen den Bürger einfach
von der Bank herunterschmeißen!

die Spartakusleute wollen außerdem auch noch
die Bank kaput schlagen —

und die wahre Demokratie will, datz Alle
aleickmästia auf der Bank Platz habenl — o —

Arme Skihäschen!

(Auch In diesem Winter get^n keine Wintersportzttg,
und wird Winteriportgerät weder mit der Bahn, noch
mit der Post befördert.)

Wieder muß man sie entbehren,

Diese Kleinen, netten Racker,

Die das Schneefeld flott durchqueren
Mit Gefchnäbel und Gegacker I
Diese lieben Schncenasaden,

Die in Kühnen Kurven schwebten
Und mit sehenswerten Waden
Die Natur so hold belebten!

Traurig blickt in das Gelände
Amor von beschneiter Koppe
Und er ringt die kleinen Hönde,

Frierend trotz der wollncn Joppe:

„Darf nicht nicht die Lämmlein hüten!

Ach, ihr süßen Schneekarnickel I
Äuglein, die einst flirtend sprühten,

Lesen jetzo LeitartikelI
Folgen in verrauchten Sälen
Hochpolit'schen Referaten I
Und statt für ihr Herzchen wählen
Sie zum Landtag Kandidaten!

Wie prosaisch sind die Zeiten!

Gähnend stehn die Gletscherspalten.

Zn ein Mausloch will ich gleiten,

Meinen Winterschlaf zu hallen.

Bis in künftgen, hellren Jahren
Wieder schlanke Beinchen sausen,

Und wie einst in lockren Haaren
Wieder Winterstllrme zausen!

Und vom Froste rote Näslein
Wieder glühn wie Weihnachtskerzen!

Aber dann, ihr Schneeschuhhäslein,
Nehmt in Acht die Hasenherzen! . . ."

Kärtchen
Register
Arpad Schmidhammer: Hiobsposten oder der standhafte Patriot
-o-: Stufenleiter
Karlchen: Arme Skihäschen!
F. v. O.: Schmach?
 
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