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Nr. 23

J ü G E N D

1919

Liebe Jugend:

Bei meinem Abtcilungsstab hatten wir einen Oberarzt,
der — gelinde ausgedrückt — das ekelhafteste Ekel war, das je■
mals den Bandwurm mit der Klistierspritze auf den Achselstücken
getragen. Bezeichnender Weise nannte man ihn auch allgemein,
selbst im Offizierskasino, den Herrn Groberarzt. Dieser ebtc
Menschenfreund empfand es als eine persönliche Beleidigung,
wenn man ihn außerhalb seiner Dicnstslundcn (9 bis 101/t Uhr
vormittags), wie das doch immerhin mal Vorkommen kann,
mit einer Krankmeldung behelligte. Einmal, am späten Nach-
mittag, war ein Pferdepfleger im Stall von einem bösartigen
Bock ganz gehörig vor den Leib geschlagen worden und lag nun
bewußtlos auf dem Boden. Was war da zu tun? Wir holten den
Oberarzt, der auch alsbald — nach knapp V Stunden — im
Stall eintraf. Er hatte eine fürchterliche Miene aufgesetzt und
näherte sich so dem Verunglückten, der inzwischen wieder selbst-
tätig zum Bewußtsein gekommen war. Brummend verordnete
er Umschläge, Aspirin (natürlich!) und sofortige Übersiedelung
in die Revierstube. Dann maß er uns Umstehende mit oiftigem
Blick und zischte durch die Zähne: „Ibrijcns, Ihr Schafsköppe,
paßt besser auf Eure deemlichen Böcke auf. Und wenn wieder
mal was vorkommt, hier im Stall mein' ich, dann holt jefällichst
nicht mich, sondern den — hm, äh — Herrn Veterinär! 'standen?"

F. K.

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