Dei Kramer
Ernst Doch (M ü nchc n)
Das Meer
D du Lebendiges! Du uferlos
Hinausgegossenes in selige Weite!
Was in mir Lust und Kraft und Jugend ist,
das will zu dir!
Die Silbermöwen, dein Gelächterqlück,
hmstbrillen jauchzend ihre helle Freude,
wilöwirbelndes, weiin toller Wellen Spiel
sich in dich ivühlt.
Gewaltiges! Wie dich der Wind anspriiigt!
Angststüchtigeg! Gejagt und wieder jagend,
hochaufgebäurnt die graue Meute schüttelnd,
und doch verbellt.
Nun liegst du stöhnend, schweißend schwer und trüb
von nassen dunklen Wunden überfchäuint
und nimmst den Sturm, den sreien Freiheitsjäger,
noch einmal an . . .
Margarete Sachs-
Elegie
Kleiner Eros —
Als ich zuletzt Dich sah.
Schlepptest Du Rosenbüudel auf blankem Rücken
Durch die Süße perlender Eschenhaine.
Tau trank Deiri Auge,
bind Oeiiics Döems Feuchte machte die Nachtigallen
Und die kleinen Möwen lustig ftattern Esingen
In goldiger Morgenbucht.
Mit Oeiiien Locken vertraut spielten leichte Winde,
Der wandernden Sterne linde Küsse. . .
Kleiner Eros —
Sviniiier, Sonne und seidene Bläue sind ferne,
Seliger Seelen Gespiel und heilere Freunde!
Traurig bin ich geworden.
Seit meinem Morgen Du nimmer die Rosen schüttest
bind meinen Nächten das leuchtende Weinlaub kränzest —
llnö bald naht Hera, mich ewigen Jüngling
In heilige Fesseln zu locken —
Leb wohl, kleiner gütiger Eros!
Andreas Haldenwang
Trübe Naclit
Wolken hängen kiefgespannt.
Grauer Schwaden kriecht vom See,
Klettert an der jähen Wand
Schwarzer Berge in die Höh'.
Laute taumeln durch die Nacht
lind veiiiren sich im Wald.
Fei n ein Stern. Der Wind erwacht.
Schnaubt und schließt den Wolkenspalt.
Schatten hocken dichtgedrängt
Jin Gehölz und auf dem Weg,
Und sie horchen angestrengt
Auf der Bäume Nachtgefpräch.
Einer grinst mir in's Gesicht,
Und ich fühle, wie er folgt;
Bis das erste Straßeulicht
Ihn mit blankem Stahl erdolcht.
Ulrich Fast
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Ernst Doch (M ü nchc n)
Das Meer
D du Lebendiges! Du uferlos
Hinausgegossenes in selige Weite!
Was in mir Lust und Kraft und Jugend ist,
das will zu dir!
Die Silbermöwen, dein Gelächterqlück,
hmstbrillen jauchzend ihre helle Freude,
wilöwirbelndes, weiin toller Wellen Spiel
sich in dich ivühlt.
Gewaltiges! Wie dich der Wind anspriiigt!
Angststüchtigeg! Gejagt und wieder jagend,
hochaufgebäurnt die graue Meute schüttelnd,
und doch verbellt.
Nun liegst du stöhnend, schweißend schwer und trüb
von nassen dunklen Wunden überfchäuint
und nimmst den Sturm, den sreien Freiheitsjäger,
noch einmal an . . .
Margarete Sachs-
Elegie
Kleiner Eros —
Als ich zuletzt Dich sah.
Schlepptest Du Rosenbüudel auf blankem Rücken
Durch die Süße perlender Eschenhaine.
Tau trank Deiri Auge,
bind Oeiiics Döems Feuchte machte die Nachtigallen
Und die kleinen Möwen lustig ftattern Esingen
In goldiger Morgenbucht.
Mit Oeiiien Locken vertraut spielten leichte Winde,
Der wandernden Sterne linde Küsse. . .
Kleiner Eros —
Sviniiier, Sonne und seidene Bläue sind ferne,
Seliger Seelen Gespiel und heilere Freunde!
Traurig bin ich geworden.
Seit meinem Morgen Du nimmer die Rosen schüttest
bind meinen Nächten das leuchtende Weinlaub kränzest —
llnö bald naht Hera, mich ewigen Jüngling
In heilige Fesseln zu locken —
Leb wohl, kleiner gütiger Eros!
Andreas Haldenwang
Trübe Naclit
Wolken hängen kiefgespannt.
Grauer Schwaden kriecht vom See,
Klettert an der jähen Wand
Schwarzer Berge in die Höh'.
Laute taumeln durch die Nacht
lind veiiiren sich im Wald.
Fei n ein Stern. Der Wind erwacht.
Schnaubt und schließt den Wolkenspalt.
Schatten hocken dichtgedrängt
Jin Gehölz und auf dem Weg,
Und sie horchen angestrengt
Auf der Bäume Nachtgefpräch.
Einer grinst mir in's Gesicht,
Und ich fühle, wie er folgt;
Bis das erste Straßeulicht
Ihn mit blankem Stahl erdolcht.
Ulrich Fast
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