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schwere Elendsjahre fort geblie-
ben. Mutter Langen harrt und
hofft, denn nur aus der Ferne
beim Siegeseinzug hatte sie bis
jetzt einen Blick auf ihn er-
haschen dürfen, wird er die Alte
noch kennen, wird er kommen,
sie zu begrüßen? ...

Ein spröder Apriltag ver-
sprüht Goldfunken über Berlin,
vorwitzige Blütenkinder blinzeln
scheu hinauf zu des Äthers Un-
ermeßlichkeit. Da — die Linden
hinab kommt der König auf
seinem Schimmel geritten. Nicht
mehr der siegestrunkene Fürst
im Hochsommer seines Herrscher-
lebens. Haupt und Antlitz fahl-
grau, gebeugt der Nacken wie
von schier übermenschlicher Last,
das Auge starrt: Oer alte Fritz!

Doch nun erblickte er Mutter
Langen. Er stutzt, lächelt, grüßt,
reitet zu ihr heran, und streckt
ihr die Hand entgegen.

In alter Gemütlichkeit springt
e6 von seinen Lippen: „Na
Mutterken, da bin ich wieder!
Was sagt sie nur, daß ich Frie-
den gemacht und mich mit den
Hundsfotts von Feinden wieder
ausgesöhnt habe?

Mutter Langen stemmt die
Arme resolut auf die Hüften
und wiegt bedächtig den Grau-
kopf: „Ja, Majestät, Pack
schlägtsich — Packver-
trägt sich!"

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Der Wegweiser

Ein Wegweiser steht auf weitem
Feld

Fernab von demGetriebe derWelt.
Kein Weg führt hin, kein Weg
führt weg.

Der Wegweiser verzweifelt an
seinem Zweck.

Da kommt ein schwarzer Raben-
Scbwarm

Und setzt sich auf den linken Arm.
Der rechte wird nach oben
Dadurch emporgehoben.

Der Raben-Schwarm fliegt mit
Gekrächz

Dem Arme nach — nach oben
rechts,

Der tiefgedrückte Arm jedoch
Weist einenMaulwurfinseinLoch.

Zwar hat er bisher nicht erreicht,
Daß in die Luft ein Maulwurf
fleucht,

Den Wegweiser ficht das nicht an:
Er fühlt sich als Verkehrs-
Schutzmann.

Maxim Schuberth

Humor des Auslands

Im Theater
Sie: „Zwischen diesem und
dem nächsten Akt verfließen drei
Jahre."

Er (vom Sitzen schon ganz
steif): „Himmel! Mir kommt es
länger vor!" London Opinion

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JUGEND Nr. 26 / 1925
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Maxim Schuberth: Der Wegweiser
[nicht signierter Beitrag]: Humor des Auslands
 
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