{& tiefedete vom {Rinde
Die Mutter. Ihr achtjähriger Sohn. Die
Tante auf Besuch.
Der Junge schreibt am Tische, große, müh-
same Buchstaben. Sein Kopf macht bedenkliche
Krciselbewegungen. Zwar steht kein Schweiß
auf seiner Stirn, aber er könnte daraus stehen.
Der Tanke ist es eigentlich gleichgültig,
was das Kind macht. Aber der Mutter zu-
liebe fragt sie:
»Was schreibst du da, Bübchen?"
DaS Bübchen anworlet kühl ablehnend:
»Den Wunschzettel für's Christkind."
Und denkt: »Ihr Idioten!"
Die Mutter, um die Vortrefflichkeit ihrer
Erziehungskünste zu zeigen, ermahnt:
»Daß du inic ja schön schreibst! Sonst
kann eö das Christkindchen nicht lesen, Büb-
chen!"
Die Tanke, die von der Aufgeklärtheit der
Jugend gehört hat, siüstert einigermaßen un-
gläubig zur Mutter hin:
»Glaubt er denn noch ans Christkindchen?"
»Nein!" sagt Bübchen lauf und stolz.
Mutter und Tante sind entsetzt. Zuerst
saßt sich die Tanke wieder und sagt überlegen:
»Ja, warum schreibst du dann überhaupt
ans Christkind, wenn du so klug bist?"
Bübchen weist mit dem Kopf zur Mutter:
»Mutti kann ja sonst nichts behalten."
Heinz A. Lambrecht
Zeit Jupe
Als der alte König Salomo alt und klapprig
geworden war, hatte er sehr unter den Un-
bilden der altkestamenkarischen Witterung zu
leiden, er fror bis ins Mark. Damals gab es
für Könige ein sehr einfaches Mittel, sich gegen
Alters- und Winterkälte zu schützen. Er ver-
schrieb sich einen Posten jüngerer und wär-
merer Töchter seines Landes und machte sich
aus diesen zusammen einen lebenden Prießnitz-
umschlag. Nun war ihm bacherlwarm. Was
dafür gezahlt wurde, steht nicht fest.
Die Verwendung der lieben Mitmenschen
zu hygienischen Zwecken ist also schon ziemlich
alt. Zu Schönheitszwecken dürfte sie neueren
Datums sein. Allerdings war es einmal üblich,
die Haare behaarterer Zeitgenossinnen sich um
den Kops zu winden, und Zöpfe bekam man
schon ziemlich billig. Heute kann man sogar
Ohren kaufen, wie ein Vorfall in Chikago
zeigt. Dort hatte eine junge Dame vor einigen
Jahren bei einem Autounsall ein Ohr einge-
büßt, und da sie nicht dauernd auf ein Ohr
verzichten wollte, inserierte sie einfach so un-
gefähr: Besseres linkes Ohr gesucht. Diskretion
Ehrensache. Zahle für guterhaltenes Stück
2300 Dollar.
Zwölf Frauen dachten sich beim Lesen des
Inserates: zweitausendsünfhundert Dollars in
der Hand sind bester als zwei Ohren am Kopfe
und osterierten freibleibend ihre linken Ohren.
Man zeigte ein soziales Empsinden und ließ
einer jungen Mutter, der es sinanziell sehr
schlecht ging, die Ehre zuteil werden, ihr linkes
Ohr auf dem Altar der Kosmetik zu opfern.
Zweitausendfünfhundert Dollar für ein
linkes Ohr, ein schönes Sümmchen. Wenn man
so ein lebendes Kapital, das man unvcrzinst
mit sich herumträgt, zusammenrechnet, merkt
man plötzlich, daß man ein recht wertvoller
Mensch ist. Ich werde also einiges abstoßen
und osteciere erst einmal: Linkes Gefäß ohne
Knochen meistbietend abzugeben. Für guten
Sitz wird garantiert. Peter Pius
fSeJaienstJtießen
Amerika will sich vom Schweizerkäse un-
abhängig machen, indem es selber »echten"
Schweizerkäsc fabriziert; die Wissenschaft hak
sich in den Dienst der Industrie gestellt und
weist darauf hin, daß das Wesentliche am
Original-Schweizerkäse die Schweizer Lust
in den Luftlöchern sei, und diese verflüchtige
sich aus dem Teller. — Die amerikanische Luft
aber ist zum Schneiden dick von Iankee-Logik.
In Dresden wurden die Krönungskleinodien
der polnischen Könige, Krone, Zepter und
Reichsapfel, unter allerhand Requisiten für
Maskenauszüge gefunden. — In welch tief-
sinniger Ordnung der Geist der Geschichte seine
Dinge aufhebt! T.
Alpdrücken
«Entsetzlich — — mir träumte, es gäbe keenö
III. Sorte mehr — —“
Regie — III. (Botte
die altbewährte 6>Pfg.-Zigarette der
Österr. Tabakregle
PHOTO-
Sammler verlangen Gratis*
krosp.! De Baggo, Nime*
past, Reval 144. Estland.
<früher Paris)
Gin Freudenspender!
Ga ist bekannt, daß guter Sekt die Freude
et höht, Stimmung hcroorzaubcrt und steigert!
Daran sollte jeder denken, der die kommenden
Feiertage Weihnachten, Silvester und Neu»
jahr — im Kreise seiner Familie oder mit
Gästen und lieben Freunden zu verbringen
gedenkt.
Deinhard gehört zu den Sektmarkeu, die
seit Jahrzehnten von Kennern in aller Welt
bevorzugt werden. Hervorragende Qualität
mid langjährige Ablagerung zeichnen die be-
kannten Marken Deinhard Kabinett —
Deinhard Hochgcwächs — Deinhard Lila
in besonderem Maße aus. Diese Gigeu-
schasten wißen Freunde eines guten Tropfens
wohl zn schätzen. Denken auch Sie daran,
wenn Sie eine Gaststätte besuchen, oder
wen» Sie für die Feiertage einige Flaschen
Sekt bestellen!
Was wird mir
das Jahr 1928 bringen ?
Diese Frage beantwortet
Ihnen gewissenhaft. Senden
Sie Geburtsdatum. Probe-
deutung kostenlos. Zahl-
reiche Anerkennung. Astrol.
R H. Schmidt, Berlin 24 S,
Schönleinstr. 34. Rückp. erb.
Geheim;
Photographien
Seltene Aufnahmen
Man verlange
Mustersendung
Pariser Importen.
Bonn (E).
+ MAGENIEIDEN +
Darmleiden! Ein weltb ka.mtes, von AUg. Orts-
krankenkassen undAerzten glänzend begutachtetes,
orig, indisch. Naturmittel, teile gern kostenlos mit.
Europäisches^ Verkaufs-Monopol: 10, HÜtMSNldllfll
Kdlfl 21. Hohenstaufen ring 1
Privataufnahmen.
Probesdg. einschl. Bücher-
liste durch Schließfach 119 J,
HAMBURG 3 6.
ci r m i-
Striimpfe, Spezial-
waren: hygieni-
sche Artik.Vers.in
verschl Couv. Liste
gr.gee. Eins v SO-»!
Pto. Versandhaus
„Erka“, Abt. 4,
Liegnitz i. Schl.
Schriftstellern
bietet bekannte Verlags-
buchhandlg.Gelegenh. z.
Veröffentl. Ihr. Arbeiten
in Buchtorm. Antrag, um.
,.n. za" a.nia-üaa’BTistPin
& ODgler. ü. - ß.. L.t-imin
Zur Dethüunq und
fieiluni allpr
Erhärunnsliranhlieifen
empfehlen wir unsere
Spez'al bekleidungsstücke
aus echten
fierghatienlellen
Leibbinde«, Western,
Rfickenwärmer, Sehulter-
tücher, Nierenwärmer,
Brustwärmer, Pantoffel.
Hyg. u. sanit. Gummiwar. 111.Kataloga.Wunsch gratis
GUAFFRCO., MÜNCHEN 5
Bayerstraße 3 Telefon 5^898
Alle Minner
die infolge schlechter
fugend - Gewohnheiten,
Ausschreitungen u. dgl.
an dem Schwinden ihrer
besten Kraft zu leiden
haben, wollen keines-
falls versäumen, die
lichtvolle u. aufklären-
de Schrift einesNerven-
arztes über Ursachen,
Folgen u. Aussicht auf
Heilg.derNervenschwä-
che zu lesen. Illustr.,neu
bearbeit.Zu bez.f.Mk.2.-
i. Briefmk.v. Verlag Esto-
•anus,Genf 66(Schweiz.)
» Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen
1068
1927 / JUGEND Nr.52
Die Mutter. Ihr achtjähriger Sohn. Die
Tante auf Besuch.
Der Junge schreibt am Tische, große, müh-
same Buchstaben. Sein Kopf macht bedenkliche
Krciselbewegungen. Zwar steht kein Schweiß
auf seiner Stirn, aber er könnte daraus stehen.
Der Tanke ist es eigentlich gleichgültig,
was das Kind macht. Aber der Mutter zu-
liebe fragt sie:
»Was schreibst du da, Bübchen?"
DaS Bübchen anworlet kühl ablehnend:
»Den Wunschzettel für's Christkind."
Und denkt: »Ihr Idioten!"
Die Mutter, um die Vortrefflichkeit ihrer
Erziehungskünste zu zeigen, ermahnt:
»Daß du inic ja schön schreibst! Sonst
kann eö das Christkindchen nicht lesen, Büb-
chen!"
Die Tanke, die von der Aufgeklärtheit der
Jugend gehört hat, siüstert einigermaßen un-
gläubig zur Mutter hin:
»Glaubt er denn noch ans Christkindchen?"
»Nein!" sagt Bübchen lauf und stolz.
Mutter und Tante sind entsetzt. Zuerst
saßt sich die Tanke wieder und sagt überlegen:
»Ja, warum schreibst du dann überhaupt
ans Christkind, wenn du so klug bist?"
Bübchen weist mit dem Kopf zur Mutter:
»Mutti kann ja sonst nichts behalten."
Heinz A. Lambrecht
Zeit Jupe
Als der alte König Salomo alt und klapprig
geworden war, hatte er sehr unter den Un-
bilden der altkestamenkarischen Witterung zu
leiden, er fror bis ins Mark. Damals gab es
für Könige ein sehr einfaches Mittel, sich gegen
Alters- und Winterkälte zu schützen. Er ver-
schrieb sich einen Posten jüngerer und wär-
merer Töchter seines Landes und machte sich
aus diesen zusammen einen lebenden Prießnitz-
umschlag. Nun war ihm bacherlwarm. Was
dafür gezahlt wurde, steht nicht fest.
Die Verwendung der lieben Mitmenschen
zu hygienischen Zwecken ist also schon ziemlich
alt. Zu Schönheitszwecken dürfte sie neueren
Datums sein. Allerdings war es einmal üblich,
die Haare behaarterer Zeitgenossinnen sich um
den Kops zu winden, und Zöpfe bekam man
schon ziemlich billig. Heute kann man sogar
Ohren kaufen, wie ein Vorfall in Chikago
zeigt. Dort hatte eine junge Dame vor einigen
Jahren bei einem Autounsall ein Ohr einge-
büßt, und da sie nicht dauernd auf ein Ohr
verzichten wollte, inserierte sie einfach so un-
gefähr: Besseres linkes Ohr gesucht. Diskretion
Ehrensache. Zahle für guterhaltenes Stück
2300 Dollar.
Zwölf Frauen dachten sich beim Lesen des
Inserates: zweitausendsünfhundert Dollars in
der Hand sind bester als zwei Ohren am Kopfe
und osterierten freibleibend ihre linken Ohren.
Man zeigte ein soziales Empsinden und ließ
einer jungen Mutter, der es sinanziell sehr
schlecht ging, die Ehre zuteil werden, ihr linkes
Ohr auf dem Altar der Kosmetik zu opfern.
Zweitausendfünfhundert Dollar für ein
linkes Ohr, ein schönes Sümmchen. Wenn man
so ein lebendes Kapital, das man unvcrzinst
mit sich herumträgt, zusammenrechnet, merkt
man plötzlich, daß man ein recht wertvoller
Mensch ist. Ich werde also einiges abstoßen
und osteciere erst einmal: Linkes Gefäß ohne
Knochen meistbietend abzugeben. Für guten
Sitz wird garantiert. Peter Pius
fSeJaienstJtießen
Amerika will sich vom Schweizerkäse un-
abhängig machen, indem es selber »echten"
Schweizerkäsc fabriziert; die Wissenschaft hak
sich in den Dienst der Industrie gestellt und
weist darauf hin, daß das Wesentliche am
Original-Schweizerkäse die Schweizer Lust
in den Luftlöchern sei, und diese verflüchtige
sich aus dem Teller. — Die amerikanische Luft
aber ist zum Schneiden dick von Iankee-Logik.
In Dresden wurden die Krönungskleinodien
der polnischen Könige, Krone, Zepter und
Reichsapfel, unter allerhand Requisiten für
Maskenauszüge gefunden. — In welch tief-
sinniger Ordnung der Geist der Geschichte seine
Dinge aufhebt! T.
Alpdrücken
«Entsetzlich — — mir träumte, es gäbe keenö
III. Sorte mehr — —“
Regie — III. (Botte
die altbewährte 6>Pfg.-Zigarette der
Österr. Tabakregle
PHOTO-
Sammler verlangen Gratis*
krosp.! De Baggo, Nime*
past, Reval 144. Estland.
<früher Paris)
Gin Freudenspender!
Ga ist bekannt, daß guter Sekt die Freude
et höht, Stimmung hcroorzaubcrt und steigert!
Daran sollte jeder denken, der die kommenden
Feiertage Weihnachten, Silvester und Neu»
jahr — im Kreise seiner Familie oder mit
Gästen und lieben Freunden zu verbringen
gedenkt.
Deinhard gehört zu den Sektmarkeu, die
seit Jahrzehnten von Kennern in aller Welt
bevorzugt werden. Hervorragende Qualität
mid langjährige Ablagerung zeichnen die be-
kannten Marken Deinhard Kabinett —
Deinhard Hochgcwächs — Deinhard Lila
in besonderem Maße aus. Diese Gigeu-
schasten wißen Freunde eines guten Tropfens
wohl zn schätzen. Denken auch Sie daran,
wenn Sie eine Gaststätte besuchen, oder
wen» Sie für die Feiertage einige Flaschen
Sekt bestellen!
Was wird mir
das Jahr 1928 bringen ?
Diese Frage beantwortet
Ihnen gewissenhaft. Senden
Sie Geburtsdatum. Probe-
deutung kostenlos. Zahl-
reiche Anerkennung. Astrol.
R H. Schmidt, Berlin 24 S,
Schönleinstr. 34. Rückp. erb.
Geheim;
Photographien
Seltene Aufnahmen
Man verlange
Mustersendung
Pariser Importen.
Bonn (E).
+ MAGENIEIDEN +
Darmleiden! Ein weltb ka.mtes, von AUg. Orts-
krankenkassen undAerzten glänzend begutachtetes,
orig, indisch. Naturmittel, teile gern kostenlos mit.
Europäisches^ Verkaufs-Monopol: 10, HÜtMSNldllfll
Kdlfl 21. Hohenstaufen ring 1
Privataufnahmen.
Probesdg. einschl. Bücher-
liste durch Schließfach 119 J,
HAMBURG 3 6.
ci r m i-
Striimpfe, Spezial-
waren: hygieni-
sche Artik.Vers.in
verschl Couv. Liste
gr.gee. Eins v SO-»!
Pto. Versandhaus
„Erka“, Abt. 4,
Liegnitz i. Schl.
Schriftstellern
bietet bekannte Verlags-
buchhandlg.Gelegenh. z.
Veröffentl. Ihr. Arbeiten
in Buchtorm. Antrag, um.
,.n. za" a.nia-üaa’BTistPin
& ODgler. ü. - ß.. L.t-imin
Zur Dethüunq und
fieiluni allpr
Erhärunnsliranhlieifen
empfehlen wir unsere
Spez'al bekleidungsstücke
aus echten
fierghatienlellen
Leibbinde«, Western,
Rfickenwärmer, Sehulter-
tücher, Nierenwärmer,
Brustwärmer, Pantoffel.
Hyg. u. sanit. Gummiwar. 111.Kataloga.Wunsch gratis
GUAFFRCO., MÜNCHEN 5
Bayerstraße 3 Telefon 5^898
Alle Minner
die infolge schlechter
fugend - Gewohnheiten,
Ausschreitungen u. dgl.
an dem Schwinden ihrer
besten Kraft zu leiden
haben, wollen keines-
falls versäumen, die
lichtvolle u. aufklären-
de Schrift einesNerven-
arztes über Ursachen,
Folgen u. Aussicht auf
Heilg.derNervenschwä-
che zu lesen. Illustr.,neu
bearbeit.Zu bez.f.Mk.2.-
i. Briefmk.v. Verlag Esto-
•anus,Genf 66(Schweiz.)
» Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen
1068
1927 / JUGEND Nr.52