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n Acht "nd Bann erklärt
ll>wö Heer — öjx Kraken
>t, und er begann über alle
n (zum Unglück waren sie
in und gab den Befehl, sie
n auszutilgen.
)c wie ein Seufzer.
n eud) her fauler Gestank
einmal. „Wir haben ge-
r: weil ihr gegen uns ge-
rfchießen verurteilt.
Mützen auf. Der Jüngste
seinen Haarschopf hervor-
ählt, aber was ist mein
üefe! Der Kommandant
n den Füßen an. Marfa
Dange an sie und heulte:
einzigen, laßt doch einen
ganzen Blut der Solvjet-
üngsten ..
Sowjetmacht und sagten
Da blickten die roten Kommandanten den jüngsten und das Weib an,
sie blickten auf diese beiden, doch Marfa, die fast schon fünfzig Jahre alt
war, hatte einen Körper, der jünger schien als der einer Dreißigjährigen.
„Gut," sagten die Kommandanten, „wir verschonen den einen: wir wollen
sehen, wie du uns dienen wirst. . ."
klnd in der Tat: ste ließen den Jüngsten frei, und die andern wurden in
einem Grab bestattet.
Das Regiment — oder war eS eine Division? — marschierte weiter, und
Marfa zog hinterher. Daheim blieb der Jüngste in der Wirtschaft, und
bald daraus heiratete er: aus ihm wurde ein verständiger Landwirt, bis
auf eines: er war geldgierig.
Zuerst trieb sich Marfa bei den Branntweinkesseln des Regiments herum,
später aber bestieg sie sogar ein Pferd. Man lachte viel über sie: sie sah
aus wie ein Bursche mit grauem Haar, bind so ging eS weiter. Sie ver-
schalte sich ein Gewehr und einen Soldatenmantel, klnd seit dem Tage
begann ihr Ruhm.
In unserm Ort erzählten alle: „Marfa führt eine Rotte und wurde von
der bolschewistischen Partei zu Sowjetauszeichnungen vorgeschlagen." Ob sie
wirklich eine Rotte befehligte — Gott weiß eS —, damals wurde viel geredet,
aber noch mehr nicht geglaubt. Wenn sogar Geld ohne Wert in klmlaus
war, wie hätten die Worte einen Wert haben sollen?
Als der Schnee zu tauen begann, hörte man auf, von Marfa zu reden.
Wastilij Fedostejews Frau, MarfaS Schwiegertochter, ließ in der Kirche
sogar eine Totenmesse für Marfa lesen.
Aber eS zeigte sich, daß ste sich übereilt hatte. Der Bürgerkrieg war zu
Ende. DaS Volk begann an das Säen zu denken. Wenn ich über Feld ging,
sah ich die Bauern dort stehen und aus die Erde schauen, blnd sonderbar:
schrecklich war die Erde: von rötlichem Steppengras überwuchert, und Wurzeln
wuchsen in den Boden hinein, dicker als Arme. Da trat eines ^ageS der Kosak
Abraham Nowopolzew hinzu, um daS Ackerfeld zu betrachten, und da sah er,
wie die Landstraße entlang eine Trojka einherraste, so daß von den Pferden
der Schaum in Klumpen stog. Früher hatte man wenig Freude über die
Kommissäre, deshalb wollte Abraham sehen, wen der Satan zu uns bringe.
Er blickte in den Wagen hinein, lind dort saß Marfa. In einem Soldaten-
mantel mit Kommissarabzeichen, die ganze Brust voll Orden,
sie trug die Hand in einem schwarzen Verband und war stark
gealtert.
„Lebt mein Sohn, Wastenjka?" fragte sie...
Ihre Hände zitterten vor Ungeduld, und sie stieß dabei
mit ihrem kranken Ellenbogen den Kutscher in den Rücken.
Abraham war aufs höchste überrascht. Marfa schien die
Sowjetmacht heldenmütig entlohnt zu haben. Seine Mühe
siel zu Boden — er konnte ihr nichts antworten, und so raste
die Trojka an ihm vorbei. Erst ein halbes hundert Saschen
weiter hörte Marfa, wie Abraham „Hurrah!" schrie — aber
sie wandte sich nicht einmal um.
Es gibt zwar keine Sünde in einer reichen Wirtschaft, aber
es geht doch nicht an, wenn die Mutter kommt, vor allem
in die Trojka zu schauen, ob sie viel Gutes mitgebracht habe,
und zu fragen: „Hat man dir, Mutter, eine große Pension
bewilligt?"
Marfa antwortete ihm darauf:
„Ich," sagte sie, „habe nicht der Pension wegen gekämpft,
sondern nur meine Schuld bezahlt..."
Ein bitteres Los schien Marfa zugefallen zu sein. Sie
klagte nicht, aber wenn sie auf das Feld hinauskam, stützte
sie ihren kranken Arm und starrte ln den Jaik hinein.
Hat aber eine Kosakin in den Jaik zu starren. Eine Kosakin
hat zu arbeiten. Ihre Schwiegertochter aber ließ sie auch
nicht den schäbigsten Tops anrühren — und bald warf sie ihr
jedes Stück Brot vor, und rechnete aus, was MarfaS Leben
kostete. Auch der Sohn blickte manchmal beim Mittagessen
seitwärts und sagte derb:
„Wenn man kämpft, muß man bis zum Sieg kämpfen.
Sonst kommen nur unnütze Krüppel nach Haufe, um bei
diesem Leben den Menschen noch das Brot wegzuessen."
In solchen Augenblicken wurde Marfa der Löstet schwerer
als ein Beil.
Einmal sagten ihr alte Frauen:
„Einen schweren Sohn hast du zurückgelasten, Marfa . .."
n Acht "nd Bann erklärt
ll>wö Heer — öjx Kraken
>t, und er begann über alle
n (zum Unglück waren sie
in und gab den Befehl, sie
n auszutilgen.
)c wie ein Seufzer.
n eud) her fauler Gestank
einmal. „Wir haben ge-
r: weil ihr gegen uns ge-
rfchießen verurteilt.
Mützen auf. Der Jüngste
seinen Haarschopf hervor-
ählt, aber was ist mein
üefe! Der Kommandant
n den Füßen an. Marfa
Dange an sie und heulte:
einzigen, laßt doch einen
ganzen Blut der Solvjet-
üngsten ..
Sowjetmacht und sagten
Da blickten die roten Kommandanten den jüngsten und das Weib an,
sie blickten auf diese beiden, doch Marfa, die fast schon fünfzig Jahre alt
war, hatte einen Körper, der jünger schien als der einer Dreißigjährigen.
„Gut," sagten die Kommandanten, „wir verschonen den einen: wir wollen
sehen, wie du uns dienen wirst. . ."
klnd in der Tat: ste ließen den Jüngsten frei, und die andern wurden in
einem Grab bestattet.
Das Regiment — oder war eS eine Division? — marschierte weiter, und
Marfa zog hinterher. Daheim blieb der Jüngste in der Wirtschaft, und
bald daraus heiratete er: aus ihm wurde ein verständiger Landwirt, bis
auf eines: er war geldgierig.
Zuerst trieb sich Marfa bei den Branntweinkesseln des Regiments herum,
später aber bestieg sie sogar ein Pferd. Man lachte viel über sie: sie sah
aus wie ein Bursche mit grauem Haar, bind so ging eS weiter. Sie ver-
schalte sich ein Gewehr und einen Soldatenmantel, klnd seit dem Tage
begann ihr Ruhm.
In unserm Ort erzählten alle: „Marfa führt eine Rotte und wurde von
der bolschewistischen Partei zu Sowjetauszeichnungen vorgeschlagen." Ob sie
wirklich eine Rotte befehligte — Gott weiß eS —, damals wurde viel geredet,
aber noch mehr nicht geglaubt. Wenn sogar Geld ohne Wert in klmlaus
war, wie hätten die Worte einen Wert haben sollen?
Als der Schnee zu tauen begann, hörte man auf, von Marfa zu reden.
Wastilij Fedostejews Frau, MarfaS Schwiegertochter, ließ in der Kirche
sogar eine Totenmesse für Marfa lesen.
Aber eS zeigte sich, daß ste sich übereilt hatte. Der Bürgerkrieg war zu
Ende. DaS Volk begann an das Säen zu denken. Wenn ich über Feld ging,
sah ich die Bauern dort stehen und aus die Erde schauen, blnd sonderbar:
schrecklich war die Erde: von rötlichem Steppengras überwuchert, und Wurzeln
wuchsen in den Boden hinein, dicker als Arme. Da trat eines ^ageS der Kosak
Abraham Nowopolzew hinzu, um daS Ackerfeld zu betrachten, und da sah er,
wie die Landstraße entlang eine Trojka einherraste, so daß von den Pferden
der Schaum in Klumpen stog. Früher hatte man wenig Freude über die
Kommissäre, deshalb wollte Abraham sehen, wen der Satan zu uns bringe.
Er blickte in den Wagen hinein, lind dort saß Marfa. In einem Soldaten-
mantel mit Kommissarabzeichen, die ganze Brust voll Orden,
sie trug die Hand in einem schwarzen Verband und war stark
gealtert.
„Lebt mein Sohn, Wastenjka?" fragte sie...
Ihre Hände zitterten vor Ungeduld, und sie stieß dabei
mit ihrem kranken Ellenbogen den Kutscher in den Rücken.
Abraham war aufs höchste überrascht. Marfa schien die
Sowjetmacht heldenmütig entlohnt zu haben. Seine Mühe
siel zu Boden — er konnte ihr nichts antworten, und so raste
die Trojka an ihm vorbei. Erst ein halbes hundert Saschen
weiter hörte Marfa, wie Abraham „Hurrah!" schrie — aber
sie wandte sich nicht einmal um.
Es gibt zwar keine Sünde in einer reichen Wirtschaft, aber
es geht doch nicht an, wenn die Mutter kommt, vor allem
in die Trojka zu schauen, ob sie viel Gutes mitgebracht habe,
und zu fragen: „Hat man dir, Mutter, eine große Pension
bewilligt?"
Marfa antwortete ihm darauf:
„Ich," sagte sie, „habe nicht der Pension wegen gekämpft,
sondern nur meine Schuld bezahlt..."
Ein bitteres Los schien Marfa zugefallen zu sein. Sie
klagte nicht, aber wenn sie auf das Feld hinauskam, stützte
sie ihren kranken Arm und starrte ln den Jaik hinein.
Hat aber eine Kosakin in den Jaik zu starren. Eine Kosakin
hat zu arbeiten. Ihre Schwiegertochter aber ließ sie auch
nicht den schäbigsten Tops anrühren — und bald warf sie ihr
jedes Stück Brot vor, und rechnete aus, was MarfaS Leben
kostete. Auch der Sohn blickte manchmal beim Mittagessen
seitwärts und sagte derb:
„Wenn man kämpft, muß man bis zum Sieg kämpfen.
Sonst kommen nur unnütze Krüppel nach Haufe, um bei
diesem Leben den Menschen noch das Brot wegzuessen."
In solchen Augenblicken wurde Marfa der Löstet schwerer
als ein Beil.
Einmal sagten ihr alte Frauen:
„Einen schweren Sohn hast du zurückgelasten, Marfa . .."