DOI Heft:
Nr. 42
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6762#0672
geben, das ist Ihre Sache!" wütete Frau
Mordobojeff. „Ein genialer Gedanke", griff
Morosoff sich an die Stirn, „ausgezeichnet, das
werde ich tun, ich werd's ihr gründlich besorgen!"
— Morosoff schlug zur Bekräftigung mit beiden
Handflächen auf den Tisch, daß eS knallte wie
ein Pistolenschuß, und macht ein bitterböses,
unheilverheißendes Gesicht. Tief befriedigt wiegte
sich Frau Mordobojeff von dannen.
Als sie fort war, rieb Morosoff sich grinsend
die Hände: „Jetzt bist auch du darauf rein-
gefallen, dumme Gans! — Diese höchst unehr-
erbietigen Gedanken wurden dadurch noch un-
ehrerbietiger, daß sie Frau Mordobojeff, der
Gattin seines mächtigen Vorgesetzten galten:
das Gerücht über das Verhältnis seiner Gattin
mit dem Kommissar Mordobojeff hatte Moro-
soff nämlich selbst verbreitet, um etwaige An-
griffe auf Anna PawlownaS eheliche Treue
von vorneherein zu verhindern. Der Erfolg
war dauernd und gründlich gewesen, bis eben
Anna Pawlowna in der oben behandelten,
etwas ungewöhnlichen Weise dafür sorgte, daß
er — die Wahrheit sprach ...
Das aber wußte Morosoff natürlich nicht.
Darum fiel es ihm auch gar nicht ein, seine
Frau zu verprügeln. Dafür vergaß Frau
Mordobojeff wieder einmal vollkommen, daß
nicht sie der Kommissar war, und verprügelte
ihren Gatten um so gründlicher, bind die Sache
zwischen ihm und Anna Pawlowna nahm ein
jähes Ende.
So etwas spricht sich natürlich schnell rund,
und seither fehlt es Anna Pawlowna nicht mehr
an Verehrern, die jedes erforderliche Maß von
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teil" verantwortlich: GEORG POSSELT, sämtliche in München. — Verlag: G. HIRTH VERLAG A.G., München. — Für die Herausgabe in Österreich verantwortlich: J. RAFAEL, Wien I,
Graben 23. — Für die Redaktion in Österreich verantwortlich: MARIANNE RAFAEL, Wien XIX, Hochschulstraße 25. — Alle Rechte Vorbehalten. — Nachdruck strengstens verboten.
Copyright by: G. HIRTH VERLAG A.G., München. — Druck: G. HIRTH VERLAG A.G., Buch- und Kunstdruckerei, München, Herrnstraße 10.
Sämtliche Klischees dieser Zeitschrift sind in der Graphischen Kunstanstalt Johann Hamböck, Inhaber Ed. Mühlthaler und Fritz Müller, München, Schönfeldstraße 15, hergestellt.
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