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Das unbewohnte Haus

Alfred K u b i n

München kamen, daß in dieser Stadt nach rückständige Menschen
leben, die lächeln können, auch wenn ste keinen Verdienst oder Welt-
rekord errungen haben.

Sofort reiste Muster Namrod ab — und beschnupperte diese Stadt
n?ie srisch gemähtes Gras und blätterte in ihr wie in einem Jamilien-
Albuin nach vergessenen Verwandten-

(Sr brach in die Wohnküche einer kleinen Familie ein und verschlang sie

als bürgerlichen Mittagtisch. Saß mit dem pensionierten Briefträger
aus dem Kanapee und erlebte im Geschaukel von Seegras und Noßhaar
das knopslochgroße Gefühl eingeweckter Seligkeiten. Als er in einen
Topf sah, in dem Mehlwürmer für den Laubfrosch gezüchtet wurden,
blieb ihm die Frage „Wieviel verdient..als platingefaßte Kra-
wattennadel im Halse stecken und eine Orgie der Nichtsnutzigkeit durch-
stromte ihn. (Fortsetzung Seite 437)
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Alfred Kubin: Das unbewohnte Haus
 
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