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Knut Hamsun: Nach Jahr und Taq. (Verlag Albert Langen /
Georg Müller, München.)

Der letzte Hamsun — mit 74 Jahren geschrieben! — krönt
das bisherige Schaffen und beschließt stofflich zugleich die Werke
„August Weltrumsegler“ und „Die Stadt Segelfoß“. Wieder ist es
das einfache Dasein der nordischen Kleinstadt mit ihren be-
scheidenen und hilfreichen Bewohnern, das Hamsun lebensnah
‘erstehen läßt, wieder offenbart sich die Liehe eines großen
Herzens und ein unerschöpflicher Humor, den jetzt die Abge-
klärtheit des Alters überstrahlt. Hamsun ist Epiker am klassi-
schen Sinn; es geschieht wenig Dramatisches in diesem breit
angelegten Werk (500 Seiten). Welch eine Kunst, den Leser
trotzdem bis zum Ende in Spannung zu halten! Die ausgezeich-
nete Übersetzung (Sandmeier und Angermann) verdient beson-
deres Lob. Ein wertvolles Buch; von wie vielen — oder
besser: wie wenigen — kann man das heute sagen?

Kai'l Kurt Wolter

Friedrich Alfred Schmid Noerr: Frau Perchtas Auszug. Paul
List Verlag, Leipzig.

Einen „mythischen Bo man“ nennt der Dichter sein Werk. Es
ist einer der merkwürdigsten Romane der ganzen deutschen
Literatur! Merkwürdig nicht nur durch die Stoffwahl (die dem
Buche besonders in Süddeutschland, zumal in Bayern Leser
werben sollte), auch nicht nur durch die Tonart der Erzählung,
die im Zwielicht zwischen Märchen und Sage die Überwindung
strotzender heidnischer Fruchtfreudigkeit durch das Christen -
tum des großen Karl darsteilt, sondern weit mehr noch durch
die mystische Verwandlung des Dichters in Vorvätergestalt. Ei-
lst gleichsam im Schacht der Zeiten um 15 Jahrhunderte hin-
untergerutscht und atmet, schaut, ahnt und lebt mit seinen
Perchaern wie mit seinesgleichen. — Zur rechten Zeit hat der
Verlag einen schönen Neudruck dies Buches herausgebracht.

Dr. Th.

Josef Maria Frank: Der Mann der Greta Garbo liebte. (Uni-
versitas Deutsche Verlags-A.-G., Berlin.) '

Der brave Bürovorsteher Tobias Müller verfällt dem Film-Idol
„Greta Garbo ; monomanisch jagt er ihm nach. Bis Hollywood
~ W° ;.er,1dadlnt. ^tauscht und reumütig zur heimatlichen
Lke.frau zui uckkehrt Der Autor bittet im voraus wegen dieses
unglaublichen (manchmal allzu spärlich motivierten) Geschehens
um Verzeihung aber das Leben sei so, meint er — und man
verzeiht ihm gern, weil er flüssig und erfrischend satirisch zu
erzählen weiß. Dem literarischen Stil angepaßt, gut gelungene
Zeichnungen von Fntz Bierbaum erhöhen die Heiterkeit dieses
Büchleins. Kor/ Kui't Wolter

Frank Th ieß : Der Leibhaftige. Paul Zolnay Verlag, Berlin-
Wien-Leipzig.

Dieser Roman,.zum ersten Male 1924 erschienen, kommt jetzt
in einer neuen Sonderausgabe heraus. Frank Thieß schildert die
Zeit der deutschen Inflation in einem absichtlich begrenzten Be-
reich. Nicht das Volk in seiner Gesamtheit und sein Passions weg
durch jene Jahre ist Gegenstand des Romans. Eine Menagerie der
Profithyänen aller Spielarten lädt uns zur Besichtigung ein. —
Ja, so ging es damals im großen und ganzen zu. In mancher Hin-
sicht dürfte trotz allem mehr menschliche, allzu menschliche
Schwäche beteiligt gewesen sein, als Thieß zu meinen scheint.
In vielem waren die bewußte Skrupellosigkeit und die korrum-
pierte Dummheit um etliches niederträchtiger. — Literarisch
gleichwertig sind die verschiedenen Teile des Romans nicht. Als
Ganzes aber bleibt das Werk eindrucksvoll und auf rüttelnd.

Walther C. F. Lierke

SCHALLPLATTEN

Beethoven

VII. Symphonie, Op. 92 (A-Dur). Großes Symphonie-Orchester
(Mitglieder der Staatskapelle, Berlin) unter Generalmusikdirektor
Prof. Hans Knappertsbusch (Odeon).

1. Satz (0—6775/76a): Herbes Vivace; ländlich, ursprünglich.

2. Satz (0—6776b/77): Getragen im Thema, geschlossen im Auf-
bau, elegisch; Streichinstrumente besonders gut.

3. Satz (0—6778): Singend, mit plötzlichem Abschluß. Etwas
gehemmte Auffassung (vielleicht durch zu starke Be-
herrschung des Rhythmischen). Die einzelnen Instrumente
kommen plastisch (Pauken bravo!).

4. Satz (0—6779): Melodie läuft in kaskadenartigem Rhythmus.
Treffend gestufte Tonwerte.

Das gesamte Werk atmet Erhabenheit; „klassisch“ im wahren
Sinn. ' Karl Kurt Wolter

Wer die „Jugend“ abonniert, erfüllt eine soziale
Pflicht gegenüber den Künstlern. Denkt daran!!

DEUTSCHEUROPA

OIE KUNSTZEITSCHRIFT

/ Der Sportfisdier

VIERTELJAHRESSCHRIFT;FÜR DIE ERNEUERUNG EUROPAS AUS DEM REICHS-
GEDANKEN, HERAUSGEGEBEN VON DR. [DR. DR/HANS K. E. L. KELLER
FÜR DIE DEUTSCHEUROPÄISjCHE ARBEI T£S GEMEINSCHAFT

Inhalt des letzterschienenen Heftes:

Karl Anton Prinz Rohan: Erziehung zum Reich
Wladimir von Gzowski: Erwachendes Staatsbewußtsein
Stimmen der Zeit
Kampf um Deutscheuropa?

Preis des Heftes RM. —.60 • Jahresbezugspreis £RM. 2 —

Heft 1 (Alois Dempf, Vergangenheit und Gegenwart des Reichs) kann für RM. 1.—, Heft 2
(Leopold Ziegler, Zehn Leitsätze zur Wirtschaft) und Heft 3 (Hans K. E. L. Keller, Die deutsche
Idee Völkerrecht) können für je RM.—.60 nachgeliefert werden.

Im .Kampfe gegen alle internationalistisch - paneuropäischen Programme
bekennt sich die (im Sommer 1931) begründete Deutscheuropäische Arbeits-
gemeinschaft zur deutschgeschichtlichen völkisch-übervölkischen Idee des
Reiches als Leitgedanke einer Völkerrechtspropaganda auf weiteste Sicht.
Ihr Ziel heißt: Geistig gerüstet sein für den Tag, an dem
die deutsche Revolution zur europäischen wird.

Im Buchhandel oder unmittelbar vom Kommissionsverlag

G. HIRTH VERLAG AG., MÜNCHEN

/ soll von Jedem weidgerechten Sport-

/ fS'v fischer-gehalten werden. „Der Sportfischer“

yj bringt Text- und Bildermaterial

frf^i:aus aller Welt, darunter auch große
MhI /• V ' /' ) mehrfarbige Kunstdrucke

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1934 / JUGEND NR. 9 / 20. Februar 1934 Vierfeljahre&Preis 7 Mark, HefBPveis 60 Pfennig

Begründer: Dr.GEORG HIRTH. — Verantwortlich für die Schriftleitung: ARNOLD WEISS-RÜTHEL; für die Anzeigen: Q E ORG P OS S E LT. beide in Mönchen
Verlag: Q. HIRTH VERLAG AG., München. — Für die Herausgabe in Österreich verantwortlich: J. RAFAEL, Wien I, Graben 29a (Eingang I rattnerhof). . er. hidth

In Österreich verantwortlich: MARIANNE RAFAEL, Wien XIX, Hochschulstraße 25. — Alle Rechte Vorbehalten. — Nachdruck strengstens verboten — copyrigni oy
VERLAG AG., München. — Druck: G. HIRTH VERLAG AG., Buch- und Kunst-Druckerei, München, Herrnstraße 10. — D.-A. 9000. — Entered as second class matter,

York, N. Y. — Manuskripte sind nur an die Redaktion der „Jugend“, München, Herrnstraße 10, zu senden: Rücksendung kann nur erfolgen, wenn KucKpor

G. HIRTH
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Karl Kurt Wolter: Aus dem Büchermeer
Dr. Th.: Aus dem Büchermeer
Karl Kurt Wolter: Schallplatten
 
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