Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (40.1935, (Nr. 1-53))

Toni Bich!

„Was sagt eigentlich Ihre Frau, wenn Sie immer so spät vom Wirtshaus heimgehen?1e
„Ich bin nicht verheiratet“

„Weshalb gehen Sie dann immer erst so spät heim?“

Alles?

Zwei größere Schuljungen,
Max und Emil, treten sich.
Nachdem sie alles Mögliche be-
redet haben, wie das so zwischen
großen Jungen üblich ist, kommt
auch die Rede ausS Essen. Da
war folgendes Zwiegespräch zu
vernehmen:

Max: „Mir Hamm Heike was
ganz besondreS gegäsi' n."

Emil: „Sooo? Was ganz be-
sondreS? WaS denn?"

Max: „Sauerbraten mit
A p p e l g o m b o d d."

Emil: „Das iS doch nischt be-
sondreS!"

Max: „£) doch! Dom Pferd!"

Emil: „Dom Pferd?"

Max: „Ja! Alles vom Pferd?"

Emil, staunend: „Alles vom
Pferd? Doch das Gom -
bodd?"

K. B. W.

Praktisch

„Wie sind Sie eigentlich mit dem neuen Arzt
zufrieden?"

„Sehr! Der verbietet mir alle die Dinge,
die ich sowieso nicht mag!"

Kitter

Dame: „In einer Hinsicht, Herr Kolling,
habe ich den gleichen Geschmack wie Sie."

Kolling (geschmeichelt): „blnd in welcher,
gnädiges Fräulein?"

Dame: „Ich höre Sie gern reden."

Guter Rat

„Du siehst schlecht aus, mein Freund! Was
ist denn mit dir loS?"

„Oh, ich hatte eine schwere Grippe. Ich
kann kaum kriechen."

„Na, dann kriech' doch nicht. Geh' !vie ein
vernünftiger Mensch!"

Auf einem Empfang

Erste Dame: „Wer mag der schlanke blonde
Herr da sein? Vorhin ging er mir nicht von

den Fersen, und seit Sie hier sind, scheint er
mich gar nicht mehr zu kennen. Ich verstehe
das nicht."

Zweite Dame: „O, ich verstehe es. Es ist
mein Mann."

Schöne Aussichten

Friedho fsbi ldhauer: „blnd welche Inschrift
wünschen Sie für den Grabstein Ihres
Gatten?"

Witwe: „Schreiben Sie: Ruhe in Frieden
— bis wir uns Wiedersehen."

Mime und Marschall

Babe R uth , der beliebte
Baseballspieler, trat vor ein
paar Jahren in Baltimore in
einer Operette auf. Eines

Abends stürzt der Inspizient auf-
geregt in seine Garderobe und

berichtet: General F o ch sei im
Theater und wünsche ihn kennen-
zulernen.

Ruth ist entsetzt:

„Du meine Güte — was sag
ich ihm bloß?" fragt er seinen
Partner Wellington Eroß, „ich
habe keine blaße Ahnung, wovon

man mit solch großen Tieren

spricht...!"

Der gewandtere Croß lächelt
überlegen:

„Sehr einfach — du gibst
ihm die Hand und erzählst ihm,
was dir gerade einfällt..."

„Na schön", sagt Ruth be-
klomiinen.

bind alö nach Schluß der Vor-
stellung der Marschall seine
Garderobe betritt, begrüßt ihn
Ruth — unter dem imponieren-
den Eindruck der strahlenden
Uniform — respektvoll und er-
öffnet das Gespräch in leichtem
Plaudertone mit der Frage:

„W arenSieimKrie g?"

Herbst wird’s

Tressen sich zwei Herren auf
der Straße.

„Grüß Sie Gott, Herr Direk-
tor, daß man Sie wieder einmal
sieht!"

„Tja — ich bin erst vorgestern
zurückgekommen!"

„Was Sie sagen!"

„Tja — ja — Aber was soll
ich Ihnen viel erzählen — uner-
quickliche Sache — nichts als
Langweile — miserable Kost —
schlechte Gesellschaft —"

„WaS Sie sagen! . .. bind ich
habe geglaubt — Sie waren
bedingt verurteilt!" H.K.B.

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1935 / JUGEND NR. 40 / 1. Oktober 1935 VierteljahressPreis 7 .Mark, Heft-Preis 60 Pfennig

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