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Rubey

„Endlich", atmet Kiesler aus, „endlich, daß
ich Sie erreiche! Es handelt sich um mein
Auto!"

„Bitte sehr, mein Herr?"

„Sie müssen mir sofort Helsen!"

„Kann jederzeit geschehen... Don wo tele-
phonieren Sie, mein Herr?"

„Dom Praterstern — aber das ist doch —"

„Praterstern — zweiter Bezirk ... Sehr
gut — wir werden sofort unseren Rüstwagen
hinschicken ... Wo steht das Auto?"

„Frage —", ruft Kiesler vor Ungeduld
zitternd, „Frage, wo der Wagen steht! ... Im
Derfatzamt natürlich — und heute verfällt er!"

H. K. B.

„Hallo —", ruft er, die Tür aufreißend,
„hallo — Faltenböek, haben Sie zwei Zehn-
groschenstürke?"

„Werden sehen —"

„Rasch —", drängt Kiesler, „rasch ... Jede
Sekunde ist kostbar ... Geben Sie her...
Danke —"

Kiesler wirft das Geld ein, dreht die Wähl-
scheibe, vergreift sich, wird immer nervöser,
schimpft vor sich hin und endlich bekommt er
die gewünschte Derbindung.

„Hallo?" fragt eine Stimme.

„Hallo?" Ist dort Auto-Rettung?" stöhnt
Kiesler.

„Jawohl!"

„Warum hat denn Ihre Köchin den Hut auf heim Kochen?“

„Ja, sie ist erst drei Wochen da — und weiß noch nicht, ob sie bleiben wird.“

Eiligen Schrittes, aufgeregt mit sich selbst
sprechend, biegt Kiesler um eine Straßenecke
und stößt mit seinein Freund Faltenböek zu-
sammen.

„Was ist los, Kiesler?" fragt Faltenböek,
„was ist Ihnen zugestoßen?"

„Lieber Faltenböek, mein Auto —"

„Wurde es Ihnen gestohlen?"

„Nein... Nein... Ich brauche schnellste
Hilfe!" sagt Kiesler verwirrt.

„Und da wissen Sie sich keinen Rat?
Klingeln Sie doch die Auto-Rettung an!"

„Auto-Rettung .. . Ausgezeichnet —"

„Jawohl. .. Man ruft an und alles wird
in Ordnung gebracht!"

„Fabelhaft...", sagt Kiesler erfreut, „wo
ist ein Telephonautomat?"

„Dort an der Ecke!"

„Großartig . .. Großartig ... Warten Sie
einen Augenblick, Faltenböek..."

Kiesler stürzt in das Telephonhäuschen,
schlägt im Telephonbuch nach, sucht hastig die
Nummer und hat kein Kleingeld.

Saphir

Saß einst ein wenig beliebter Buchhändler
und übler Nachdrucker im „Silbernen Kaffee-
haus" und tat mächtig großmäulig.

Saphir hörte ihm die längste Zeit schweigend
zu, bis er endlich überaus höflich das Wort
ergriff.

„Derehrtester, was ist für ein Unterschied
zwischen einem Schriftsteller und Ihnen?"

„Gar keiner!" lächelte der Schwadroneur
überlegen, „beide verdienen an Büchern!"

„Fehlgeschossen!" entgegnete Saphir, „die
Schriftsteller verkaufen ihren eigenen Derstand
— und Sie leben vom fremden!" H.K.B.

Montesquieu

„Ach", sagte die schöne Marquise du Cha-
telet eines Tages zu Montesquieu, „ich entziehe
mir den Schlaf, um Philosophie zu studieren!"

„Schönste Marquise", entgegnete Montes-
quieu, „Sie sollten lieber Philosophie studieren,
um besser schlafen zu können!" II.K.B.

ln der Straßenbahn

Eine Dame, entschieden norddeutscher Her-
kunft, hat eine Auseinandersetzung mit dem
Schaffner. Zum Abschluß der Unterhaltung
wendet sie sich an die Umsitzenden: „Ich
begreife nicht, warum inan gerade solche
Bauernlünnnel zu Schaffnern nimmt". Der
Schaffner dreht sich um und sagt gelassen:
„Weil dia am beschte mit de Rindviecher om-
ganga könnet".

Liebe Jugend

Die Mädchen einer Oberklasse, die „Her-
mann und Dorothea" gelesen haben, sollen in
einem Aufsatz die Lebensgeschichte der Doro-
thea darstellen. Ein Mädchen erledigt sich
dieser Aufgabe, indem sie die schweren Erleb-
nisse Dorotheas in ihrer Heimat beschreibt und
dann von der Flucht erzählt. Darnach aber
fährt sie fort: „Ein Unglück kommt selten

allein. Denn nun lernte sie auf dem Zuge über
den Dammweg in der Nähe des kleinen Städt-
chens Hermann kennen." B. W. K.

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Lest clie
Jugend!

^ Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen.
■ 701

1935 / JUGEND Nr. 44
Register
B. W. K.: Liebe Jugend
Rubey: Zeichnung ohne Titel
H. K. B.: S-O-S
H. K. B.: Saphir
H. K. B.: Montesquieu
[nicht signierter Beitrag]: In der Straßenbahn
 
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