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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 40.1935, (Nr. 1-53)

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Nr. 44
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https://doi.org/10.11588/diglit.6779#0701
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OIE KUNSTZEITSCHRIFT

den Buchhandlungen und
beim Unterzeichneten ist zu
haben:

Sl«s Richard Wagners
Lebe« i« Bayreuth

Illach eigenen Beobachtungen erzählt von
einem Zeitgenossen H. D. B r a n d. Mit
einem unveröffentlichten Lichtbild Wagnero
auf dem Titel, farbigen Jnnenbildern und
einem Vorwort von Alexander Dillmann.

Preis RM. 1.80

Es wird heute wenig Menschen geben, die
mit Richard Wagner seinerzeit in persön-
liche Berührung gekoimnen sin). Einer von
diesen ist der jetzt 60jährige Verfasser, der aus
seinen Erinnerungen sehr anschaulich erzählt.

Der Sportfisdier

soll von federn waidgerechten Sport-
fischer gehalten werden.„Der Sportfischer“
bringt Text- und Bildermaterial
aus aller Welt, darunter auch große
mehrfarbige Kunstdrucke

V* jährl. RM. 3.—, jährl. RM. 6.—. Man
abonniert bei seinem Briefträger, beim
Postamt oder direkt beim

FISCHEREISPORT -VERLAG
OR. HANNS SCHINDLER,

Fischerei-Buch- u. Kunsthandlung

München NW 2, Karlstialle Nr. 44
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Ällbr« Aentze

wc Leods Lebensweg

Eine wahre Geschichte

Preis in Ballonleinen RM. 3.-

Nicht was Haß und Klatsch des Feind-
bundes zusammengetragen haben, sondern
waS Akten und Berichte von Augenzeugen —
die Namen sind absichtlich geändert — dem
Verfasser kundtaten, hat dieser im Jahre 1931
zu San Remo ausgezeichnet zur Ehrenrettung
einer verleumdeten Frau, die während des
Weltkrieges eine bedeutende Rolle spielte.

Humor? i« Oerie«

Ein Vortragsbuch für frohe Menschen

Preis RM. 1.-

Diese anspruchslosen Reimereien werden vor
allem in Vereinskreisen besonderes Gefallen
finden, da sie sich ganz ausgezeichnet zum
Vortrag für Dilettanten eignen.

G. Sirth Verlag AG. / München

Serrnstraße 10

Redaktionelle Notix!

Allen Freunden unseres Mitarbeiters Erich Wilke sei
hiermit tröstlicherweise mitgeteilt, daß der Künstler sich
bereits auf dem Wege der Besserung befindet und von
nun an wieder seinen gewohnten Platz einnehmen wird.

Redaktion der „3 u g e n d"

ANEKDOTEN

Herzog Karl August von Weimar ging einst spazieren und war
durch einen plötzlichen Regen genötigt, in ein nahegelegenes Bauernhaus
einzukehren. Die Bäuerin, die gerade Butter abtrieb, kannte den Herzog
nicht und bot ihm gutmütig ein Obdach an. Der Herzog nahm auf
einem umgekehrten Kübel Platz, unter dem eine Katze mit ihren Jungen
lag, von denen eines aber tot war. Als die Bäuerin auf kurze Zeit
die Stube verließ, nahm Karl August das tote Kätzchen und warf es
in das Butterfaß. Unterdessen hatte der Regen ausgehört und der
Herzog verabschiedete sich unerkannt. — Nach einigen Wochen kam er
wieder inkognito in das Bauernhaus und fragte die Bäuerin unter
anderem: „Was haben Sie denn mit der Butter angefangen, in der
das tote Kätzchen lag?" — „Och ...", gab die Frau zur Antwort,
„die ham mer uf Weimar an den Hof verkooft; da fressen se alles!"

F. II. S.

*

Latour d Auvergne, ein Abkömmling Turennes, war unter Napoleon I.
in der ganzen Armee wegen seiner heroischen Tapferkeit bekannt. Da er
jedes Avancement ausschlug, ernannte ihn der Kaiser zum „ersten Gre-
nadier der Armee". Als ec bald darauf in einer Schlacht fiel, ließ ihn
Napoleon feierlich bestatten; sein Herz aber ließ er in eine metallene
Urne schließen, die jeder älteste Soldat des Regiments tragen mußte.
Der Name des tapferen Hingeschiedenen wurde bei jedem Verlesen der
Mannschaft mit auSgerusen und der Träger deS Herzens mußte stets
antworten: „Gestorben auf dem Felde der Ehre..." F.H.S.

»

Joh. Kasp. Lavater (17.41 —1801), der weltberühmte religiöse
Schwärmer und Gelehrte, der nach eingehenden Studien die Linien des
Profils eines Menschen für zuverlässige Merkmale seines Charakters
erklärte und die Physiognomik zu einer Wissenschaft erhob, erlebte trotz
aller Gelehrsamkeit bisweilen arge Enttäuschungen. Als er einmal in
einer Postkutsche einem Manne gegenübersaß, vertiefte er sich, wie
immer, wenn sich ihm die Gelegenheit bot, in dessen Gesichtszüge, die
wohlwollend und außergewöhnlich gütig waren. Don dem Verlangen
getrieben, dem Unbekannten eine Probe seiner Kunst zu geben, sagte
er freundlich zu ihm: „Geht alles gut in Ihrer Herde?" Der Mann
blickte ihn verblüfft an und antwortete: „In meiner Herde? Ich bin
kein Hirte!" — Lavater fuhr mit einem selbstbewußten Lächeln fort:
„Oh, ich meine es nicht im gewöhnlichen Sinne; ich meine, Eie sind ein
Hirte im Dienste des Herrn, wie ich selbst. Das fromme Geschäft,
Seelen zu gewinnen und für das künftige Leben vorzubereiten, hat Ihrer
Stirn das göttliche Siegel aufgedrückt. Sie sind ein Priester!"
Sein Reisegfährte erwiderte, nicht ohne eine gewisse Verlegenheit: „Ob
nein! Sie irren sich." — „Nun, was sind Sie denn?" fragte Lavater
etwas gereizt. — „S ch arfrichte r", antwortete der Mann.

Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen.

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1935 / JUGEND Nr. 44
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F. H. S.: Anekdoten
 
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