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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 40.1935, (Nr. 1-53)

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Nr. 44
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https://doi.org/10.11588/diglit.6779#0702
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(Schluß von Seite 695)

„Ja", sagte auch Rugald, und ln ihrer
Stimme war ein Dank. Das ließ Dlaf aus-
horchen.

„Wieso?" fragte er.

„Oh —" Rugald kam nicht weiter. Sie
zerrte am Ringfinger und dann hatte sie das
Silberblaue in ihrer Hand.

„Da", sagte sie einfach.

Fast hätte er mit der Hand darunter ge-
schlagen, dann wäre er über daö Kai ins
Wasser geflogen. Aber daö lohnte sich ja nicht.
Steif stand er da. Und Rugald öffnete zögernd
den Mund, daß ihre Zähne in den Abend
leuchteten und sagte:

„Ich habe ihn doch gekauft, am Vormittag,
weil du kein Geld hast. Wegen dem neuen
Motor. Und ich will, ich möchte nicht gerne,
daß ich noch mal ein Jahr ohne Ring bleibe...
Kannst du ihn nicht einmal anfassen?"

O doch! Daö konnte er, wenn auch erst
nach einer Ewigkeit deö Staunens. Er zog
sogar sein Messer auS der Tasche und
klemmte die Spitze hinter den Stein, brach ihn
einfach aus der Fassung und steckte ihn in
seinen Brustbeutel. Den blinden Ring gab er
zurück:

„Wenn ich zurückkomme", sagte Olaf, „tun
wir den Stein und den Ring wieder zusam-
men, und vielleicht sehen wir, ob eS mit uns
nicht auch geht."

„Ja", sagte Rugald, „eigentlich .. . ja."

Don Deck winkte Schiffer Stensen, der
neue Motor bubberte und der Kutter schwoite
um die Kette... Rugald küßte einen blind-
gewordenen Ring.

Tüchtig

An der Tür eines Geschäftshauses hing ein
Schild: „Tüchtiger Laufbursche gesucht". Ein
kleiner sommersprossiger, aber pfiffig in die
Welt blickender Kerl las es, nahm es ab und
trat damit ins Haus. Der Geschäftsinhaber
selbst trat ihm entgegen. „Haben Sie dieses
Schild draußen ausgehängt?" fragte der kleine
Kerl. „Jawohl!" fuhr der Herr ihn an. „Wie
kommst du dazu, eS fortzunehmen?" — „Weil
es nicht mehr nötig ist. Ich bin der Bursche,
den Eie suchen", antwortete der kleine Kerl
gelassen.

Ungewißheiten

Elöchen: „Mutti, wenn daö Feuer auSgeht,
wo geht eS dann hin?"

Mutter: „Das weiß ich nicht, mein Kind."

Elschen: „Aber das mußt du doch wissen,
Mutti! Du weißt doch auch, wo Pappi hin-
geht, wenn er auSgeht."

Mutter: „Nein, Kmd, das weiß Ach auch
nicht."

lieber 2 Minuten später
Zu Bett, als einen Abend
ohne Chlorodont/

Die Ehre

Ein Reisender in den amerikanischen Süd-
staaten wollte schnell eine Zehndollarnote
wechseln, weil ein kleiner Krämer darauf nicht
herauögeben konnte. Er sah einen alten Neger
vor der Tür eines Hauses sitzen und fragte ihn:
„Könntet Ihr mir wohl zehn Dollar wechseln?"
Der alte Bursche blickte ihn ganz verwirrt an,
griff an seine Mütze und antwortete stotternd:
„Wirklich nicht, Herr! Aber ich weiß die Ehre
wohl zu schätzen!"

Verzeihung

„Verzeihen Sie, Herr Direktor, aber an
diesem Ersten bin ich nun zehn Jahre in Ihrem

Geschäft und da-"

„Also gut, ich verzeihe Ihnen!" F.S.

Vererbung

„Ich kann mich über dich nicht oft genug
wundern, Hans. Einmal bist du durch und
durch männlich, und dann wirst du wieder un-
glaublich weibisch."

„Weißt du, ich glaube, daö ist Vererbung.
Die eine Hälfte meiner Vorfahren waren
Männer, die andere Weiber." F. S.

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G. HIRTH VERLAG AG. IN MÜNCHEN 2 NO.

ft | 1935 / JUGEND NR. 44 / 22. Oktober 1935 Viertel) ahres^Preis 7 Mark, Heft°Preis 60 Pfennig

^ Begründer: Dr. GEORG HIRTH. - Verantwortlich für die Schriftleitung: ARNOLD W E I S S - R Ü T H E L ; für die Anzeigen: GEORG POSSELT, München. —
hiflf yerlag: G. HIRTH VERLAG AG., München. — Für die Herausgabe in Österreich verantwortlich: J. RAFAEL, Wien I. Graben 29a (Eingang Tnattnerhof). — Für die Redaktion
SS| dn Österreich verantwortlich: MARIANNE RAFAEL, Wien XIX, Gymnasiumsitraße 77. — Alle Rechte Vorbehalten. — Nachdruck strengstens verboten. — Copyright by G. HIRTH
VERLAG AG., München. — Druck: G. HIRTH VERLAG AG., Buch- und Kunst-Druckerei, München, Herrnstr. 10. — D.-A. I. V.J. 6500. — Entered as second dass matter, Postoffice New
York, N. Y. — Manuskripte sind nur an die Redaktion der „Jugend“, München, Herrnstraße 10, zu senden: Rücksendung kann nur erfolgen, wenn Rückporto beiliegt.
Register
Erwin v. Kreibig: Das Brautpaar
F. S.: Verzeihung
F. S.: Vererbung
[nicht signierter Beitrag]: Die Ehre
[nicht signierter Beitrag]: Ungewißheiten
[nicht signierter Beitrag]: Tüchtig
 
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