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VI. Neue Ära
Aber den Bürgermeister von Heuscheede fraß die HKE. Die Ein-
weihung gab einen Skandal. Der Bürgermeister trat kurz vorher eine
Dienstreise an. Pötter und ganz Kampleven strahlten, als der beliebte
Landrat für den Flüchtigen einsprang. Ihm zu Ehren gab eS eine
Feuerwehrübung, bei der „Landrat Korl" feine geflügelten Worte
gesprochen hat. Er stand während der Übung mit dem Pastor an
einem Strohdachhaus, und stieß ihn in die Seite: „Paster, steek de Kat
man an; wüllt mol sehn, wat fe künnt!"
Die Heuscheeder empörten sich indessen über ihren Bürgermeister und
jagten ihn davon. „Es war ein arroganter Jurist!" sagte der Rent-
meister Schnell. „Es war ein Hampelsatzke!" sagte der Meiereigehilse
Jochum. Und dann wurde der Führer der Opposition, der Vorsitzende
des Gewerbevereins, PötterS Vetter zum Bürgermeister gewählt. Aber
der davongejagte Bürgermeister steckte sich hinter die Provinzialregierung,
und die Stadt bekam einen neuen Juristen verschrieben. Die Wogen
der Erregung wollten gerade beginnen, hoch zu gehen, da entpuppte sich
der neue Mann als Freund des Fortschritts sowie der Bauern. Er
erklärte sich bereit, der Bahn jede Förderung angedeihen zu lagen, und
die Stadt übernahm die Aktien des Gewerbevereins. „Später mehr!
sagte der Bürgermeister, als er unterschrieb. Dann wird er wohl andere
Sorgen gehabt haben. Aber die Bahnbetriebsgesellschast ließ ihren 3U9
hin- und herlausen und setzte nichts dabei zu. Wie es mit PötterS
Zinsen stand, kann unS gleich sein, wie eS auch den Bauern gleich war.
Aber sein Hos blühte mehr denn je. „Der Narr!" grunzte der ^Direktor
der Sparkasse. „Der Schlaukops!" grinste der Direktor der Meierei.
VII. Luftige Projekte
Die HKE. hatte den Krieg und die Inflation überdauert. Da besann
jich der Bürgermeister von Heuscheede aus sein Wort „Später mehr
und beschloß, etwas zu tun. Der Gewerbeverein hatte in geheimen
Beratungen einen großen Plan auögeheckt und durchberaten. Neun
wollte einen Flughafen und ein Stadion bauen. Der Bürgermeister
wurde unterrichtet, da er die Kredite beschaffen sollte, blnd während
sich der Verein um den Ankauf des Flughasengeländes auf dem Kamp-
levener Kamp und des Stadiongrundstücks zwischen Heide und Moor,
neben PötterS Hof, bemühte, beauftragte der Bürgermeister einen groß-
städtischen Makler, sich unter der Hand nach den Preisen dieser Grund-
stücke zu erkundigen. Im Rat der Eingeweihten wurde erwogen, ob
sich die Beteiligung von Heuscheede an der Kamplevener Kleinbahn nicht
vielleicht in bares Geld verwandeln ließe. Der Wert der Eisenbahn
würde zwar durch die Errichtung der neuen Anlagen unerwartet steigen,
aber vielleicht konnte man ja durch Aussprengung von Gerüchten den
Kurs der Aktien schon jetzt in die Höhe treiben.
Man sprengte also mit großer Geschicklichkeit Gerüchte auS. Was
man in die Höhe trieb, war leider zunächst nicht der Wert der Aktien,
sondern der Preis für den Boden, den man kaufen wollte, bisher öde
Sumpf- und Heidestriche, jetzt aber goldhaltige, zukunftsträchtige Krume.
VIII. Pötter
Der Großbauer Pötter war ein altes Männchen geworden. Den
Hof besorgte ein Verwalter. Der ältere Sohn war gestorben, der
jüngere seit dem Krieg in Amerika verschollen. Aber Pötter gab das
Spiel nicht auf. Als ihn sein Nachbar fragte, was er für die öde
Heide nehmen sollte, die der Makler kaufen wollte, da sagte er geheim-
nisvoll: „Mein Junge gibt dir viel inehr dafür!" und dann fuhr er
selber in die Stadt, um seine HKE. zu verkaufen. So hals er, den
Boden unerschwinglich und die Bahn unverkäuflich zu machen. Die
Stadt und der Gewerbeverein gaben ihre Pläne auf, alles blieb beim
alten.
IX. Jubiläum
Der bekränzte Zug mit dem Landrat, mit Pötter, mit dem Bürger-
meister, dem Pastor, dem Gewerbevereinsvorstand und dem weißhaarigen
Personal kam langsam von Heuscheede durch die Wiesen gekrochen. Ein
Stück vor der Brücke stand Pötter aus und ging an die Tür. „blt-
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des Gewerbevereins, PötterS Vetter zum Bürgermeister gewählt. Aber
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die Stadt übernahm die Aktien des Gewerbevereins. „Später mehr!
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Sorgen gehabt haben. Aber die Bahnbetriebsgesellschast ließ ihren 3U9
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VII. Luftige Projekte
Die HKE. hatte den Krieg und die Inflation überdauert. Da besann
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neben PötterS Hof, bemühte, beauftragte der Bürgermeister einen groß-
städtischen Makler, sich unter der Hand nach den Preisen dieser Grund-
stücke zu erkundigen. Im Rat der Eingeweihten wurde erwogen, ob
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Man sprengte also mit großer Geschicklichkeit Gerüchte auS. Was
man in die Höhe trieb, war leider zunächst nicht der Wert der Aktien,
sondern der Preis für den Boden, den man kaufen wollte, bisher öde
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VIII. Pötter
Der Großbauer Pötter war ein altes Männchen geworden. Den
Hof besorgte ein Verwalter. Der ältere Sohn war gestorben, der
jüngere seit dem Krieg in Amerika verschollen. Aber Pötter gab das
Spiel nicht auf. Als ihn sein Nachbar fragte, was er für die öde
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Boden unerschwinglich und die Bahn unverkäuflich zu machen. Die
Stadt und der Gewerbeverein gaben ihre Pläne auf, alles blieb beim
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IX. Jubiläum
Der bekränzte Zug mit dem Landrat, mit Pötter, mit dem Bürger-
meister, dem Pastor, dem Gewerbevereinsvorstand und dem weißhaarigen
Personal kam langsam von Heuscheede durch die Wiesen gekrochen. Ein
Stück vor der Brücke stand Pötter aus und ging an die Tür. „blt-
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