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MÜNCHENER MALER:

ssJOic viele Münchener Maler, ist B.
Sylvester Schmitz nicht Münchener. wem
es der Name noch nicht sagt, der kört es
am Dialekt und der fröhlichen Art des
Rheinländers. Er gehört der alten Schule
an. Am 14. Mai )$70 in Aachen geboren,
fühlte sich der Künstler von Jugend auf
zum Gebirge hingezogen und kam isoo
nach München, um dort das Malerhand-
werk zu erlernen, Nach einigen Lehr-
jahren als Dekorationsmaler besuchte er
die Münchener Akademie. Von da an trieb
es ihn unablässig ins Gebirge. Mit Ruck-
sack, Malkasten und Leinwand bewaffnet,
konnte man ihn in den Bergen herum-

kraxeln sehen. Diese Naturstudien an Ort
und Stelle gehören zu seinen besten und
frischesten Werken, denn die Überarbei-
tung im Atelier hat ihn wohl manchmal
verleitet, des Guten zuviel zu tun. Spater
kam auf diesen Wanderungen im Gebirge
die junge Braut hinzu, die sich in 2000
Meter Höhe mit ihrem neuen Frühjahrs-
mantel auf seine Palette setzte. Dem
Mantel soll das nicht gut bekommen sein;
— deshalb verließ fte später diese Ge-
wohnheit. Dagegen widmete sie sich der
Schriftstellerei. Sylvester Schmitz, dessen
Bilder wir passenderweise zum neuen
Jahre bringen — er wird von Kindern,

die ihn kennen, auch Onkel Neujahr ge-
nannt — ist München treu geblieben.
Seine besten Bilder bekommt man nur 311
sehen, wenn man selber Hand anlegt und
die Atelierecken durchstöbert. Da sind
cblskizzen, die im Gebirge entstanden sind,
Aquarelle, Federzeichnungen und farbige
Graphik. Einige Werke hängen im Brau-
nen Hause zu München. Entwürfe von
Mosaiken für das Deutsche Museum sind
besonders glücklich in der Raumaufteilung,
mit ihrer einfachen Gruppenanordnung,
wie unsere Bilder zeigen, erwecken unsere
Gebirgöstudien den Eindruck unmittel-
barer Frische und Natürlichkeit.

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Bernhard Sylvester Schmitz: Porträt
[nicht signierter Beitrag]: B. Sylvester Schmitz
 
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