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JUGEND

4 3. JAHRGANG 1938/NR. 4

DEUTSCHE MALER:

m Anfang seines Schaffens stand das
Rriegserlebnis. Raum hatte Josef weisz,
der am 27. August 1S94 in München ge-
boren wurde, als Schüler Professor
Ehmckes in München das graphische Stu-
dium begonnen, rief der Weltkrieg ihn an
die Front. Weihnachten )<■))$ kehrte er
aus dem Westen zurück. Aber lange wirkte
das Erleben des Rrieges in ihm fort. Im
Jahre entstand die Apokalypse, ein
großes Holzschnittwerk in 27 Blattern,
eine allegorische Folge von furchtbarer

Wucht, wie Tod und Vernichtung über
die Menschheit kamen, das wird hier
dramatisch und grauenvoll nacherlebt. Die
apokalyptischen Reiter verbreiten Tod
und Schrecken über die Welt, die Todes-
engel gießen die Schalen göttlichen Zornes
über die Erde aus, alles bricht zusammen
bis die Verheißung kommt, eines neuen Fim-
mels, einer neuen Erde und neuer Menschen.

Eigenartig ist die Technik der Dar-
stellung. VTur ganz dünn wird die Zeich-
nung in die Holzplatte eingeschabt, so daß

weiche Tone wie bei Radierungen und
Schabkunstblattern entstehen. Josef weisz
geht auf die Seele des Materials ein, die
Maserung des Holzes wird in der Dar-
stellung benutzt, so daß ein eigener, organi-
scher Rythmus entsteht, der aus den
Bildern spricht.

In den Jahren 1920 bis 1024 folgen
die Bilder der Edda. Auch hier kommt
das Verderben über Götter und Menschen,
Baldur fallt, der Fenriswolf ist los,
Surtur versengt die Welt mit seinem

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[nicht signierter Beitrag]: Josef Weisz
Josef Weisz: Alpspitze
 
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