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Neuerscheinung

*

Wilhelm Hammond-Norden

Der Zerrspiegel

PARODIEN

Mit Zeichnungen von
HEINRICH W. MÖLLER

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„Das Büchlein ist für alle Literaturliebhaber
ein Quell innigen Vergnügens."

Deutsches Volkstum (September 1937)

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..Wenn dem seine Bindungen alle so schlecht halten, werde
ich in Zukunft vorsichtiger sein."

Sigurd Elk jaer: „Zwischen Meer und Fjord.“
Roman. Aus dem Dänischen übertr.
von Elisabeth Wacker. Erich Sieker
Verlag, Berlin-Schildow. Lein. RM. 5.80.

Wenn man Sigurd Elkjaers neuestes
Werk zur Hand nimmt und liest über-
kommt einem eine leise Sehnsucht nach
dem Norden. Denn die Gestalten, die er
schildert sind so plastisdi und lebensecht,
daß man vermeint unter ihnen zu sein.

Zwischen Meer und Fjord liegt die Insel,
die durch den Sund vom Festland getrennt
ist. Auf ihr und zeitweise auch auf dem
Festland läßt Elkjaer seine schlichten
dänischen Menschen leben, in deren Mittel-
punkt Cilli, die Tochter Boels, der Webe-
rin steht, die den Gatten bei der Geburt
der Tochter verlor, da er als Postschiffer
im Sund versank. Ras, der grobnackige
gutmütige Sohn des Müllers von Vester-
hoved tritt, als Cilli ein reifes Mädchen
wird, in ihren Gesichtskreis. Er ist im
Dorf bekannt als ihr Geliebter, der kraft
seines kühlen Nordlandblutes Cilli nicht
das gibt, was ihr heißes Blut verlangt.
Und als Jörgen, der Seemann mit dem
heißen Pulsschlag, der es nicht liebt Bauer
zu sein wie die auf der Insel zurückkehrt
von weiter Fahrt zur Heimat erinnert sich
Cilli an ihn, als er vor Jahren, da sie noch
ein kleines Mädchen war, sie vor dem

wilden Stier rettete, den er mit der Flinte
niederstreckte. Cilli will ihre Schuld an
ihm abtragen. Denn Ras kommt nicht zur
Weihnachtszeit, er will auf dem Festland
bleiben und schreibt kühle Briefe an sie,
die ihr nichts bedeuten. Und da Tanz ist
auf den Hoftennen im Dorf reißt Jörgen
Cilli in den Abend hinaus und sie gibt sich
ihm hin. Cillis Liebe ist unermeßlich groß.
Sie denkt nicht mehr an Ras. Sie sieht in
Jörgen den niegekannten Vater, dessen
Bild ihr Jörgens Vater schenkt. Da naht
ihr in Gestalt der Mutter Jörgens Katrin
das Verhängnis. Katrin beichtet Cilli, was
nur sie weiß: Jörgen ist Cillis Halbbruder.
„Es wäre Blutschande“, sagt die alternde
Frau zu ihr, die sich damals in Ajs Arme
warf, der Cillis Vater wurde als er Boel
zur Frau nahm.

Ras hat die Hochzeit angesetzt mit Cilli.
Doch der Pastor kann wegen Sturmgefahr
nicht über den Sund zur Trauung. Cilli
bittet die Mutter zu schlafen, bis der Mor-
gen anbricht für den Kirchgang. Denn ein
altes Gesetz Dänemarks besagt, daß die
Brautkrone, wenn sie einmal auf dem
bräutlichen Haupt ist, nicht mehr bis zur
Trauung abgenommen werden darf. Cilli,
nun allein, streift die Brautkleidung ab.
zieht ein buntes Schwedenkleid an, das sie
einst trug, als Jörgen sie in die starken

Arme nahm und die Sehnsucht nach ihm
läßt sie in ein Boot steigen, um über dem
Sund Jörgen zu suchen, der die Insel aus
Gram verlassen hat. Und Cilli stirbt den
Tod 'der großen Liebe zu Jörgen in den
Wellen des Sunds. Ihre reine Liebe, die
nicht wußte von dem, was ihr Katrin
sagte, hat ihre Verklärung im erlösenden
Tode gefunden.

Sigurd Elkjaers meisterhafte Darstel-
lungskunst findet ihren Höhepunkt im
Wechselspiel zwischen den mit der Insel
als der ernährenden Scholle festverwurzel-
ten Bauern und den Männern, die es
hinauszieht auf das weite Meer. Zwischen
ihnen steht der Pastor, einfach und wahr,
der sie im Gebet zusammenfinden läßt zur
blutsbedingten Einheit.

Elkjaers Buch ist mehr als ein Roman,
es ist das Epos nordischer Menschenschick-
sale und das Hohe Lied der Liebe bis in
den Tod. Erwin Karl Hornauer

Hanns Maria Braun: „Gesang der anderen
Tage“. 2. Auflage. Wilhelm Hartung
Verlag, Leipzig. (Gedichte.)

In dem Gedichtband von Hanns Maria
Braun „Gesang der anderen Tage“ ver-
spürt man Versuche zu einer Dichtung,
deren rhythmischer Klang eng verbunden
ist mit dem Inhalt.

Nicht immer klingen Inhalt und
Formgebung in Harmonie zusam-
men, zage Schritte noch eines
Reifenden schwingen durch die
weichgeformten Verse. In den Ge-
dichten „Lied der Begrüßung“ und
„Spätsommer“ atmet die tiefe Emp-
findsamkeit des Lyrikers, gepaart
mit einer reifen Sprache, die reine
Luft jungen strebenden Dichtertums.

In den Versen vom Vaterland
beherrscht Hanns Maria Braun die
Gedanken mit knappen und schlich-
ten Worten.

Erwin Karl Hornauer

KAFFEE HAG

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Register
Richard Rost: Zeichnung ohne Titel
Erwin Karl Hornauer: Buchbesprechungen
 
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