(Dünchen
die Stadt der Deutschen Kunst
bietet einen ungewöhnlichen Reichtum
an ständigen Ausstellungen alter und neuer Meister
Zeichnungen
bei
A. Vetter
Buch- und Kunstantiquariat, Fürstenstr. 2
erspart. Seine schlimmste Demütigung
aber sollte er am Sterbebett seines Vaters
erfahren, als er den Teuren zum letzten-
mal im Bilde festhalten wollte. Seine
eigene Frau bedeutete ihm, er möchte die
Unsere Bücherecke
Spätsommer. Eine Novelle in Briefen. Von
Wilhelm Schlotz. Verlag Trucken-
müller, Stuttgart. Leinen RM. 2.80.
Am Bodensee lernen sie sich kennen:
ein gereifter Mann, der nach dem Tode
seiner Frau jahrelang einsam lebte, und
eine Frau, die ebenfalls das Alleinsein
kennt. Erster er schreibt der nur flüchtig
Gesehenen und die Frau bestätigt in ihren
Antworten das vollendete Frauentum, das
dieser Mann in ihr vermutete. Dieser
Briefwechsel löst eine Liebe aus von
herbstlicher Reife. Doch die letzte Bin-
dung wird von der Frau abgelehnt aus
dem Gefühl heraus, das Sehnen des fernen
Geliebten nicht erfüllen zu können. Und
so wählt sie lieber gramvolle Entsagung
als die Gefahr, durch Erfüllung enttäu-
schen zu müssen. — Wenn uns auch die
Motivierung der Entsagung etwas gesucht
erscheint und wenn auch die Tatsache, daß
die Briefe (Frage und Antwort) den Ein-
druck erwecken, als seien sie einer Seele
entsprungen, so ist das Werk doch das
Hohelied von Liebe, Pflicht und Entsagung,
die die Gesetze von Liebe und Leben in
ihren Höhen und Tiefen kennt. Das Buch
wendet sich an alle, welche wissen, was es
837
die Stadt der Deutschen Kunst
bietet einen ungewöhnlichen Reichtum
an ständigen Ausstellungen alter und neuer Meister
Zeichnungen
bei
A. Vetter
Buch- und Kunstantiquariat, Fürstenstr. 2
erspart. Seine schlimmste Demütigung
aber sollte er am Sterbebett seines Vaters
erfahren, als er den Teuren zum letzten-
mal im Bilde festhalten wollte. Seine
eigene Frau bedeutete ihm, er möchte die
Unsere Bücherecke
Spätsommer. Eine Novelle in Briefen. Von
Wilhelm Schlotz. Verlag Trucken-
müller, Stuttgart. Leinen RM. 2.80.
Am Bodensee lernen sie sich kennen:
ein gereifter Mann, der nach dem Tode
seiner Frau jahrelang einsam lebte, und
eine Frau, die ebenfalls das Alleinsein
kennt. Erster er schreibt der nur flüchtig
Gesehenen und die Frau bestätigt in ihren
Antworten das vollendete Frauentum, das
dieser Mann in ihr vermutete. Dieser
Briefwechsel löst eine Liebe aus von
herbstlicher Reife. Doch die letzte Bin-
dung wird von der Frau abgelehnt aus
dem Gefühl heraus, das Sehnen des fernen
Geliebten nicht erfüllen zu können. Und
so wählt sie lieber gramvolle Entsagung
als die Gefahr, durch Erfüllung enttäu-
schen zu müssen. — Wenn uns auch die
Motivierung der Entsagung etwas gesucht
erscheint und wenn auch die Tatsache, daß
die Briefe (Frage und Antwort) den Ein-
druck erwecken, als seien sie einer Seele
entsprungen, so ist das Werk doch das
Hohelied von Liebe, Pflicht und Entsagung,
die die Gesetze von Liebe und Leben in
ihren Höhen und Tiefen kennt. Das Buch
wendet sich an alle, welche wissen, was es
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