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Fortsetzung von Seite 920

Seht diese Almhänge hier, von Sand-
reißen und Murgängen sonst durchfurcht,
von Gräben gekerbt, die der Trümmer-
schutt der Gipfel füllt, von Legföhren be-
wuchert, die kein Durchkommen gewähren,
die sind nun von dem kristallischen Ele-
ment in eine ganz und gar neue Landschaft
verwandelt. Eine ungeheure weiße woge,
unzählige kleinere, wie Zelte und wie Hügel
anzusehen, aus sich selber gebärend, scheint
im Augenblick des Hinandringens an den
Scheitel des Grates erstarrt. Aber sie lebt;
sie blitzt und funkelt aus Millionen von
Augen den Blick der Sonne zurück, und
des Abends glüht sie ihn mit roten Feu-
ern noch lange nach. Dann erbleicht sie
und verströmt bis zu dem dämmernden
Wald hinab nur noch ein stilles geister-
haftes Scheinen, bis die Sterne kommen
und der Mond und sie aufs neue erwecken.

Von der Scharte herunter aber, zwi-
schen den Zwillingsgipfeln hindurch in das
Tal hinaus, von der du dich im Sommer
vier und fünf Stunden über den Geröll-
pfad zur glitte hinabgequält hast, dort ist
jetzt ein holdes Reisen. Stelle dich auf
deine Bretter und vertraue dich in weiten
Bögen dem pulverleichten Schnee! Rein
Reiten, kein Fahren und Fliegen sonst ge-
währt dir ein Glück wie diese Art der
Fortbewegung. Es ist, als stündest du,
von unten her sanft und doch unwider-
stehlich gehoben und gesenkt nur still, und
als bewege sich die Erde wie im Traume
unter dir fort. Und zugleich spürst du es
wieder wie geheime federnde Rräfte von
dort her, die sich deinem ganzen Wesen
mitteilen, das Blut mit Erfrischung durch-
wirbelnd und das Herz zu einer fast unbe-

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den Jahrgang 1939 „Jugend11

Bei Einsendung des Betroges RM 2.70 frei Haus
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greiflichen Heiterkeit stimmend. In den
Rnien dich wiegend scheinst du dahin zu
fliegen, und doch fühlst du durch ihre
Decke hindurch die tragende Erde unter
dir, inniger und atmender, als du sie je-
mals sonst gefühlt.

Schon sinken die abendlich beglänzten
Gipfel hinter dir zurück, noch gibt dir der
Gratzug mit den unnahbaren wächten
eine weile schweigend das Geleit, dann
tauchst du in den weiten Ressel mit dem
schütteren Wald hernieder. Vom braunen
Gestein über den verwitterten Tannen
hängt unbewegt der Wasserfall hernieder,
wie der erstarrte Atem eines Ungeheuers,
und nun färbt sich der Himmel immer

dunkler blau, und weit draußen im Tale,
wo die ersten Nebel sich heben, siebst du
den Wald noch schwarz vor dem fahlen
Schnee. Aber da zeigt sich auch schon über
der Rimmung des niederen Hügels vor
dir das graue Gebälk der Hütte, gelassen
spurst du .den kleinen Hang hinauf, und
es ist, als spähe sie dir mit den schwarzen
Fensteraugen unter vereisten Brauen her-
vor schweigend entgegen. Schnalle die
Bretter ab und tritt ein und schüre den
Herd; aber noch lange zünde kein Licht.
Setz dich auf die hölzerne Bank unter das
kleine Fenster und ruhe und schaue Hinaus.
Hier oben bleibt es noch lange bell. Die
ganze Nacht bleibt es bell von dem Schnee.

Liebe Jugend!

Es war in einem Bauerntheater des baye-
rischen Oberlandes. Der Saal war ge-
steckt voll — viele Fremde und noch mehr
Einheimische. — Und es war eine Pfunds-
hitz'. Bei einer recht ernsten Szene des
Stücks tönte plötzlich durch die ehrfürch-
tige Stille des Zuschauerraums, dicht vor
einem Trupp Einheimischer, ein rollender
Laut....

Aber nicht nur das: der wohlverdauende
Ruhestörer, dem dies passiert, auf weit-
hin als Fremder erkenntlich, drehte sich
auch noch um und schaute in geheuchel-
ter Entrüstung die Leute hinter sich an.
Das ging denen aber nun doch zu weit.
Und einer von ihnen sagte laut zu dem
Fremden:

„Sie, Herr Nachbar, der is schon fort!
Den erwischen S' nimmer!''... bn

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