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https://doi.org/10.11588/diglit.8508#0157
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DU! LOMBARDEN IX SEVILLA I PACE GAZIXI
schließt diese Vermutung aus. Und faßt man dieselben auffallenden
Züge zusammen mit der seitlichen Wendung des Kopfes und wiederum
der Augen, dem gespannten Blick, so gewinnt der Kopf eine merkwürdige
Lebendigkeit. Man denkt unwillkürlich an Raphaels Cardinal Inghirami.
In einer Historie hätte der Bildhauer diesen Kopf für den Zeugen einer
aufregenden Botschaft oder eines erstaunlichen Vorfalls verwenden können.
Aber an eine bestimmte Situation ist hier natürlich nicht zu denken.
Vielleicht ist es nur eine dem alten lebhaften Geschäftsmanne stereotype,
von der Vorstellung seiner Erscheinung unzertrennlich gewordene Ge-
bärde. So saß und blickte er in der Debatte. Kinem Manne von Ge-
schmack, wie er ohne Zweifel war, darf man auch zutrauen, daß er sich
nicht in der gleichgültigen Vorderansicht gemeißelt sehen wollte. — Dies
alles schließt nicht aus, daß die Wendung gegeben war einfach durch die
Stellung der Büste zu einem Altar, etwa in einer Hauscapelle, oder in
einer Kirche, und dann über dem Grabmal. Wie dem auch sei, der kluge
Ausdruck des Gesichts hat dadurch nur gewonnen, und damit der Wert
des Porträts. So hat Tamagnini mit feinfühligem Verständnis und voll-
kommener Beherrschung des Marmors diesen merkwürdigen Mann der
Nachwelt überliefert, — eine jener Naturen von wenig aber feiner und
zäher Materie, denen rastlose Thätigkeit in privaten und öffentlichen Ge-
schäften, die Andere aufreiben würde, ein Lebenselement ist.
Merkwürdigerweise barg einst unsere Reichshauptstadt noch ein zweites
Bildnis des Mannes, ein Marmormedaillon aus der Sammlung des Bild-
hauers Sante Varni in Genua, der es dem Matteo Civitali zuschrieb. Das
untere Drittel der von einem Torengeflecht umrahmten Scheibe war,
restaurirt; der Bruch ging durch den oberen Teil des Halses und nahm
einen "Feil des zweiten Wortes der Umschrift fort: ACELLINVS GER
(zu ergänzen Gernitur). Zu den Seiten des Gesichts stand • P • — • P •,
pater patriae? Danach kann das Medaillon nicht von dem Original, es wird
von seinen Verehrern, vielleicht für einen Sitzungssaal, bestellt worden sein.
DU! LOMBARDEN IX SEVILLA I PACE GAZIXI
schließt diese Vermutung aus. Und faßt man dieselben auffallenden
Züge zusammen mit der seitlichen Wendung des Kopfes und wiederum
der Augen, dem gespannten Blick, so gewinnt der Kopf eine merkwürdige
Lebendigkeit. Man denkt unwillkürlich an Raphaels Cardinal Inghirami.
In einer Historie hätte der Bildhauer diesen Kopf für den Zeugen einer
aufregenden Botschaft oder eines erstaunlichen Vorfalls verwenden können.
Aber an eine bestimmte Situation ist hier natürlich nicht zu denken.
Vielleicht ist es nur eine dem alten lebhaften Geschäftsmanne stereotype,
von der Vorstellung seiner Erscheinung unzertrennlich gewordene Ge-
bärde. So saß und blickte er in der Debatte. Kinem Manne von Ge-
schmack, wie er ohne Zweifel war, darf man auch zutrauen, daß er sich
nicht in der gleichgültigen Vorderansicht gemeißelt sehen wollte. — Dies
alles schließt nicht aus, daß die Wendung gegeben war einfach durch die
Stellung der Büste zu einem Altar, etwa in einer Hauscapelle, oder in
einer Kirche, und dann über dem Grabmal. Wie dem auch sei, der kluge
Ausdruck des Gesichts hat dadurch nur gewonnen, und damit der Wert
des Porträts. So hat Tamagnini mit feinfühligem Verständnis und voll-
kommener Beherrschung des Marmors diesen merkwürdigen Mann der
Nachwelt überliefert, — eine jener Naturen von wenig aber feiner und
zäher Materie, denen rastlose Thätigkeit in privaten und öffentlichen Ge-
schäften, die Andere aufreiben würde, ein Lebenselement ist.
Merkwürdigerweise barg einst unsere Reichshauptstadt noch ein zweites
Bildnis des Mannes, ein Marmormedaillon aus der Sammlung des Bild-
hauers Sante Varni in Genua, der es dem Matteo Civitali zuschrieb. Das
untere Drittel der von einem Torengeflecht umrahmten Scheibe war,
restaurirt; der Bruch ging durch den oberen Teil des Halses und nahm
einen "Feil des zweiten Wortes der Umschrift fort: ACELLINVS GER
(zu ergänzen Gernitur). Zu den Seiten des Gesichts stand • P • — • P •,
pater patriae? Danach kann das Medaillon nicht von dem Original, es wird
von seinen Verehrern, vielleicht für einen Sitzungssaal, bestellt worden sein.