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Gradmann, Eugen [Hrsg.]; Paulus, Eduard [Bearb.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg (Jagstkreis ; Halbbd. 1): Oberämter Aalen, Crailsheim, Ellwangen, Gaildorf, Gerabronn, Gmünd, Hall — Stuttgart, Esslingen, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.19989#0047
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Laubach mit Leinroden.

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herren v. Wöllwarth. Dieselbe stellt sich heute als ein festes Schloß aus der
Renaissancezeit dar. Hans Sigmund v. W. hat es im Jahre 1599 „cmfs aller-
zierlichste abermals erbaut" (OV.). Eine Jnschrift in der Thorhalle meldet, daß
„das abgebrochen Schlos" im
Jahre 1122 „erbauen worden"
sei. Dies ist also um 1600 Über-
lieferung gewesen, wenn es nicht
auf falscher Lesung einer alten
Jnschrist (statt 1422?) beruht.

Urkundlich erscheint die Vurg erst
im 15. Jahrhundert (Conrat v. W.

1439—49 „zu Lauben gesessen");
sie mag gegründet worden sein nach
Teilung der Herrschaft Leinroden.

Die Burg liegt auf einem
steilen Hügelvorspruug zwischen
Lein- und Reichenbachthal. Die
Schloßgebäude umschließen einen
Hof von uuregelmäßiger Gestalh
in dessen eiuem Winkel der Haupt-
turm steht. Ein viereckiger und
zwei runde Ecktürme springen in
den Zwiuger vor. Dieser erhebt
sich zum Teil mit Felswänden
aus dem Graben, in den drei
runde Türmchen mit Musketen-
scharten vorspringen. Jn den
Wänden des Schloßhoses sind
tiefe Rundbögen ausgespart. Die
Räume des Erdgeschosses, Stal-
lungen, Küchen u. s. w. sind
durchweg gewölbt, ähnlich wie auf
Niederalsingen. Jm oberen Stock
führt ringsum ein Gaug, dessen
Fenster nach dem Hofe seheu.

Eiuige Zimmer haben hübsche Fel-
derdecken. Über einer Thür sind die
Wappen von Welwart und Dal- Leinroden.

heimmitderZahllOOOaugebracht.

(Eine beschädigte Wappentafel in der Thorhalle zeigt die Zahl 1573.) Die beiden vier-
eckigen Türme sind obeu ins Achteck übergeführt; alle haben Welsche Haubendächer.

Die Mühle Roßnagel hat einen Erker und ein Portal mit Spiegelqnadern
und gemaltem Wappen der Adelmann. Ein Haus im Weiler Berg heißt das Schlöß-
chen: es sotl da eiue Burg gestauden sein.
 
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