Niederstetten mit Sichertshausen,
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haltend. Von den Schlußsteinen trägt der eine das Bild des Lammes, der andere
eine Rose. Der Chorbogen, spitzig mit gekehlten Fasen und romanisierenden Kämpser-
simsen, scheint noch mittelalterlich. Jn der nordöstlichen Ecke ist eine Mauernische
als Schrank hergerichtet mittelst einer Thür, die altes Beschlag zeigt. Hinter dem
Altar steht ein großes Krnzisix von Holz. An der Nordwand eine spätgotische
Muttergottes in halber Lebensgröße, ebenfalls geschnitzt; an der Konsole ein Kopf.
Das Äußere ist prachtvoll mit Ephen überwachsen. Ein Strebepseiler zeigt noch die
Kreuzblume. Der Schmuck drängt sich zusammen an dem westlichen Hanptportal,
Niederstetten. Friedhofkapelle. Südliche Langseite.
das von zwei Strebepfeilern eingefaßt ist. Das Portal ist zweiteilig; das Bogenfeld
ursprünglich nnr mit dnrchbrochenem Maßwerk ansgefüllt, jetzt vermanert. Am Mittel-
pfeiler stand vermutlich die Statnette der Mnttergottes, welche jetzt hoch an der Süd-
seite in einer Nische aufgestellt ist; und darüber das jetzt noch am alten Platz befind-
liche Kruzifix. An den Seitenwänden des Portals aber einerseits der Apostel Johannes
(wie noch jetzt), andererseits die heil. Katharina (die jetzt am Mittelpfeiler steht). Die
architektonische Komposition des Portals ist schön und großartig; die Bildhauerei
stümperhaft. An einem Chorfenster der Südseite stehen Steinmetzzeichen.
Das Schloß, Eigentum der fürstlichen Standesherrschast Hohenlohe-Barten-
stein, liegt, die Stadt beherrschend, auf einer Stnfe des abfallenden Bergrückens
zwischen der Vorbach und einem Seitenthal. Es umschließt in unregelmäßigem Viereck
einen Hof. Der Nordflügel steht gegen den Abhang anf einer Terrasse von nngefähr
4 rn Höhe. Soweit es sich von außen beurteilen läßt,*) stammt der Schloßbau in
der Hauptsache aus dem 16. Jahrhundert. Seine ursprünglichen Formen, namentlich
*) Das Schloß war dem Konservator nicht zugünglich
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haltend. Von den Schlußsteinen trägt der eine das Bild des Lammes, der andere
eine Rose. Der Chorbogen, spitzig mit gekehlten Fasen und romanisierenden Kämpser-
simsen, scheint noch mittelalterlich. Jn der nordöstlichen Ecke ist eine Mauernische
als Schrank hergerichtet mittelst einer Thür, die altes Beschlag zeigt. Hinter dem
Altar steht ein großes Krnzisix von Holz. An der Nordwand eine spätgotische
Muttergottes in halber Lebensgröße, ebenfalls geschnitzt; an der Konsole ein Kopf.
Das Äußere ist prachtvoll mit Ephen überwachsen. Ein Strebepseiler zeigt noch die
Kreuzblume. Der Schmuck drängt sich zusammen an dem westlichen Hanptportal,
Niederstetten. Friedhofkapelle. Südliche Langseite.
das von zwei Strebepfeilern eingefaßt ist. Das Portal ist zweiteilig; das Bogenfeld
ursprünglich nnr mit dnrchbrochenem Maßwerk ansgefüllt, jetzt vermanert. Am Mittel-
pfeiler stand vermutlich die Statnette der Mnttergottes, welche jetzt hoch an der Süd-
seite in einer Nische aufgestellt ist; und darüber das jetzt noch am alten Platz befind-
liche Kruzifix. An den Seitenwänden des Portals aber einerseits der Apostel Johannes
(wie noch jetzt), andererseits die heil. Katharina (die jetzt am Mittelpfeiler steht). Die
architektonische Komposition des Portals ist schön und großartig; die Bildhauerei
stümperhaft. An einem Chorfenster der Südseite stehen Steinmetzzeichen.
Das Schloß, Eigentum der fürstlichen Standesherrschast Hohenlohe-Barten-
stein, liegt, die Stadt beherrschend, auf einer Stnfe des abfallenden Bergrückens
zwischen der Vorbach und einem Seitenthal. Es umschließt in unregelmäßigem Viereck
einen Hof. Der Nordflügel steht gegen den Abhang anf einer Terrasse von nngefähr
4 rn Höhe. Soweit es sich von außen beurteilen läßt,*) stammt der Schloßbau in
der Hauptsache aus dem 16. Jahrhundert. Seine ursprünglichen Formen, namentlich
*) Das Schloß war dem Konservator nicht zugünglich