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Holzschnittbücher 15./16. Jhdts.
4 Amman (Jost) Im Frauwenzimmer / Wirt vermeldt von al/lerley schönen Klei-
dungen vnnd Trachten / der Weiber, hohes vnd niders Stands, wie man fast an
allen Orten geschmückt vnnd gezieret ist, als Teutsche, Welsche / Frantzösische,
Engelländische, Niderländische, Böhemische, Ungerische, vnd alle anstossende
Länder ... Frankfurt a. M., S. Feyerabend, 1586. 4°. Titel, 120 unn. Bll.
(1, weiß) m. 122 blattgroß. Holzschn. Rot Maroqu. m. Innenkantenvergoldg.
Andresen I, 233; Becker 42; Lipperheide 19; Brunet I, 233.
Das ,,Frauenzimmerbuch", eines d. schönsten Trachtenbücher d. Renaissancezeit, liegt hier in einem
sauberen, besonders frischen Expl. vor. —■ Die deutsche Ausgabe, die gleichzeitig mit der lateinischen
(„Gynaeceum sive Theatrum mulierum") erschien, ist dieser vorzuziehen, da sie im Gegensatz zur
tateinisch. außer den 122 großen Kostümholzschnitten einen großen Wappenholzschnitt (Bl. a 2) enthält.
5 [Aneau (Barth.)] Decades de la description, forme et vertu naturelle des ani-
maulx, tant raisonnables que brutz. — Av. le second livre, cont. le Blason
des Oyseaux, comp, par G. Gueroult. 2 part. Lyon, 1549 u. 1550. 8°. M. viel.
Holzschnitt. — Angebdn. II: [Bargede de Vezelay]: Les odes penitentes du
moins que rien. Paris 1550. 8°. —> III. Idem: Le moins que rien, fils aisne de
la terre. Paris 1550. 8". — ECldrbd. d. Zt. m. ornament. Pressg. (Rück, besch.)
Ad I: Bruneit I, 284 ,,Ouvrage ecrit en vers, et dont les exemplaires ne sont pas communs."
Von besonderem Interesse sind die entzückenden kleinen Tierholzschnitte (Brunet ,,jolies gravures en
bois . . ."), die am Kopf jeder Seite stehen.
Ad H/III; Brunet I, 655.
Aui Titelbl. Rest eines Stempels, sonst schönes, saub. Expl. in „Fugger"-Ebd. m. ,,Vogel-Mittelstück" K.
hs. Besitzervermerk d. Marc. Fugger.
6 Ayrer (Jacob) Opus / theatricum. Dreißig / Außbündtige / schöne Comedien /
vnd Tragedien von allerhand Denckwürdigen alten Römischen Historien vnd
anderen Politischen / geschichten vnd gedichten, Sampt noch andern Sechs
vnd dreißig / schönen lustigen vnd Kurtzweiligen Faßnacht / oder Possen
Spilen / ... Gedruckt zu Nürnberg durch Balth. Scherffen. Anno MDCXVIII
(1618). Fol. 6 unn.; 464 u. 167 num. Bll. Pgtbd. d. Zt. (besch.)
Goedeke II, 546, 4; Ebert 1417; Brunet I, 549.
Genaues Verzeichnis der Schauspiele u. Fastnachtsspiele bei Goedeke a. a. 0. Hervorgehoben seien:
Julius Redivivus auß Nicodemo Frischlin. Von Keiser Machumet II, wie er Constantinopel eingenommen.
Von Hueg Dieterichen u. s. Sohn Wolff Dieterichen. Von d. Keiser Ottnit. Von Wolff Dieterichen. Von
Valentino u. Urso. Von der schönen Melusina. Von König Edwarto III. in Engelland und Eliosa, Wilhelm
Montagj Gemahl.
Aus der ,,Comedia von d. schönen Sidea" soll Shakespeare den Stoff zu ,,The Tempest" ge-
nommen haben, die ,,Comedia von d. schönen Phoenicia u. Graf Tymbri v. Golison" steht in Ver-
bindung mit Shakespeare „Much ado about nothing" (Cf. Cohn, Shakespeare in Germany).
Unter den Fastnachtsspielen finden sich zehn Singspiele, die zu den besten d. deutschen Literatur
zählen, u. a.: „Von etlichen närrischen Reden des Claus Narrn", „Von dem Eulenspiegel." Bei den
Singspielen sind die Töne angegeben, ebenso wie bei den zahlreichen in die Schauspiele verstreuten
Liedern, z. B. Bl. 108 b verso im thon: Frisch auff mein Seel verzage nit. „Nun hört ein wunderlich
geschieht / Die ich selbst hab gesehen". —■ Bl. 109 recto im thon: Lob sey den Göttern allzeit. „Was
soll ich aber heben an, Dieweil ich je soll singen."
Hauptwerk des für die deutsche Literatur so wichtigen Nürnberger Gerichtsprokurators, sehr seit, kompl.
Stempel auf Titel, einige Bll. 1. fleckig, im allgcm. aber gut erhaltenes Expl.
7 [Barberns (Phil, de) Ord. Praed.] Quattuor opuscula. Oppenheim (Jac. Köbel)
o. J. (ca. 1513—14). 4°. 50 unn. (dar. 1 w.) Bll. M. 12 ganzseit., 2 größer, u.
6 kleiner. Holzschn. Pgtbd.
Hain 2454; Panzer II, 243; Proctor 11924—26; Naumanns Archiv VI, p. 163.
Genaua Collation dieses merkwürdigen Buches gibt Castan, Incunables de Besancon, Nr. 165. — Die
4 Untertitel d. Werkes, das bis vor kurzem als Inkunabel gegolten hat, lauten: „Discordantie sanetorum
doctorum Hieronymi et Augustini. Sibyllarum de Christo vaticinia. Judaeorum et gentilium de Christo
testimonia. Proba Falconia, Centones de utriusque testamenti historiis ex carminibus Vergilii selecti". —
Aus Bibl. R. Scholtz.
Koebel's esteemed edition of Barberiis booklet on the Sibyls with the fine woodeut illustrations by
the „Master of Koebel's press". — Fine copy wilh brilliant impressions.
8 Bayern. Landcs-Freiheit. Dy new ercleriig der lands / freyhait des loblichen
haus vnd Fürstenthumbs obern / vnd Nidern Bairn ... Anno 1516 ... zu Ingol-
stadt aufgericht. München (1516?) Fol. 16 Bll. M. kol. Titelholzschn. (Bayr.
Wappen). Hpgt.
Typogr. bemerkenswerter Druck. — Titel Rotdruck.
Karl & Faber, Antiquariat, München 2 NW, Karolinenplatz 1
Holzschnittbücher 15./16. Jhdts.
4 Amman (Jost) Im Frauwenzimmer / Wirt vermeldt von al/lerley schönen Klei-
dungen vnnd Trachten / der Weiber, hohes vnd niders Stands, wie man fast an
allen Orten geschmückt vnnd gezieret ist, als Teutsche, Welsche / Frantzösische,
Engelländische, Niderländische, Böhemische, Ungerische, vnd alle anstossende
Länder ... Frankfurt a. M., S. Feyerabend, 1586. 4°. Titel, 120 unn. Bll.
(1, weiß) m. 122 blattgroß. Holzschn. Rot Maroqu. m. Innenkantenvergoldg.
Andresen I, 233; Becker 42; Lipperheide 19; Brunet I, 233.
Das ,,Frauenzimmerbuch", eines d. schönsten Trachtenbücher d. Renaissancezeit, liegt hier in einem
sauberen, besonders frischen Expl. vor. —■ Die deutsche Ausgabe, die gleichzeitig mit der lateinischen
(„Gynaeceum sive Theatrum mulierum") erschien, ist dieser vorzuziehen, da sie im Gegensatz zur
tateinisch. außer den 122 großen Kostümholzschnitten einen großen Wappenholzschnitt (Bl. a 2) enthält.
5 [Aneau (Barth.)] Decades de la description, forme et vertu naturelle des ani-
maulx, tant raisonnables que brutz. — Av. le second livre, cont. le Blason
des Oyseaux, comp, par G. Gueroult. 2 part. Lyon, 1549 u. 1550. 8°. M. viel.
Holzschnitt. — Angebdn. II: [Bargede de Vezelay]: Les odes penitentes du
moins que rien. Paris 1550. 8°. —> III. Idem: Le moins que rien, fils aisne de
la terre. Paris 1550. 8". — ECldrbd. d. Zt. m. ornament. Pressg. (Rück, besch.)
Ad I: Bruneit I, 284 ,,Ouvrage ecrit en vers, et dont les exemplaires ne sont pas communs."
Von besonderem Interesse sind die entzückenden kleinen Tierholzschnitte (Brunet ,,jolies gravures en
bois . . ."), die am Kopf jeder Seite stehen.
Ad H/III; Brunet I, 655.
Aui Titelbl. Rest eines Stempels, sonst schönes, saub. Expl. in „Fugger"-Ebd. m. ,,Vogel-Mittelstück" K.
hs. Besitzervermerk d. Marc. Fugger.
6 Ayrer (Jacob) Opus / theatricum. Dreißig / Außbündtige / schöne Comedien /
vnd Tragedien von allerhand Denckwürdigen alten Römischen Historien vnd
anderen Politischen / geschichten vnd gedichten, Sampt noch andern Sechs
vnd dreißig / schönen lustigen vnd Kurtzweiligen Faßnacht / oder Possen
Spilen / ... Gedruckt zu Nürnberg durch Balth. Scherffen. Anno MDCXVIII
(1618). Fol. 6 unn.; 464 u. 167 num. Bll. Pgtbd. d. Zt. (besch.)
Goedeke II, 546, 4; Ebert 1417; Brunet I, 549.
Genaues Verzeichnis der Schauspiele u. Fastnachtsspiele bei Goedeke a. a. 0. Hervorgehoben seien:
Julius Redivivus auß Nicodemo Frischlin. Von Keiser Machumet II, wie er Constantinopel eingenommen.
Von Hueg Dieterichen u. s. Sohn Wolff Dieterichen. Von d. Keiser Ottnit. Von Wolff Dieterichen. Von
Valentino u. Urso. Von der schönen Melusina. Von König Edwarto III. in Engelland und Eliosa, Wilhelm
Montagj Gemahl.
Aus der ,,Comedia von d. schönen Sidea" soll Shakespeare den Stoff zu ,,The Tempest" ge-
nommen haben, die ,,Comedia von d. schönen Phoenicia u. Graf Tymbri v. Golison" steht in Ver-
bindung mit Shakespeare „Much ado about nothing" (Cf. Cohn, Shakespeare in Germany).
Unter den Fastnachtsspielen finden sich zehn Singspiele, die zu den besten d. deutschen Literatur
zählen, u. a.: „Von etlichen närrischen Reden des Claus Narrn", „Von dem Eulenspiegel." Bei den
Singspielen sind die Töne angegeben, ebenso wie bei den zahlreichen in die Schauspiele verstreuten
Liedern, z. B. Bl. 108 b verso im thon: Frisch auff mein Seel verzage nit. „Nun hört ein wunderlich
geschieht / Die ich selbst hab gesehen". —■ Bl. 109 recto im thon: Lob sey den Göttern allzeit. „Was
soll ich aber heben an, Dieweil ich je soll singen."
Hauptwerk des für die deutsche Literatur so wichtigen Nürnberger Gerichtsprokurators, sehr seit, kompl.
Stempel auf Titel, einige Bll. 1. fleckig, im allgcm. aber gut erhaltenes Expl.
7 [Barberns (Phil, de) Ord. Praed.] Quattuor opuscula. Oppenheim (Jac. Köbel)
o. J. (ca. 1513—14). 4°. 50 unn. (dar. 1 w.) Bll. M. 12 ganzseit., 2 größer, u.
6 kleiner. Holzschn. Pgtbd.
Hain 2454; Panzer II, 243; Proctor 11924—26; Naumanns Archiv VI, p. 163.
Genaua Collation dieses merkwürdigen Buches gibt Castan, Incunables de Besancon, Nr. 165. — Die
4 Untertitel d. Werkes, das bis vor kurzem als Inkunabel gegolten hat, lauten: „Discordantie sanetorum
doctorum Hieronymi et Augustini. Sibyllarum de Christo vaticinia. Judaeorum et gentilium de Christo
testimonia. Proba Falconia, Centones de utriusque testamenti historiis ex carminibus Vergilii selecti". —
Aus Bibl. R. Scholtz.
Koebel's esteemed edition of Barberiis booklet on the Sibyls with the fine woodeut illustrations by
the „Master of Koebel's press". — Fine copy wilh brilliant impressions.
8 Bayern. Landcs-Freiheit. Dy new ercleriig der lands / freyhait des loblichen
haus vnd Fürstenthumbs obern / vnd Nidern Bairn ... Anno 1516 ... zu Ingol-
stadt aufgericht. München (1516?) Fol. 16 Bll. M. kol. Titelholzschn. (Bayr.
Wappen). Hpgt.
Typogr. bemerkenswerter Druck. — Titel Rotdruck.
Karl & Faber, Antiquariat, München 2 NW, Karolinenplatz 1