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Kastner, Karl Wilhelm Gottlob
Grundriß der Experimentalphysik (Band 1) — Heidelberg, 1810

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https://doi.org/10.11588/diglit.31515#0371
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Von der Anhaft. u. Zusammenhali. d. Korper. 351

und Luft-) Flut, bei Annäherung des Mondes und
der Sonne, vergl. §. 62. Könnte ein fester Faden
zum Monde hinauf gezogen werden, und es träte die
Zeit der grösseren Erdschwerwirkung gegen ihn ein,
wo sein Gewicht grösser als der Zusammenhalt der
Theile des Fadens wäre, so würde der Faden in Tro-
pfen zertheiit zur Erde fallen.

5) Ueber die Phänomene der Adhäsion vergl.
man §. 32, 40. N. 4, 71. N. 1, 76. u. ff. Adhäsion
geht der Zusammenhaltung oder Cohärenz gewöhn-
lich voran, aber nicht umgekehrt.

4) Unter iibrigens gleichen Umständen, verhält sich
die Adhäsion wie alle Anziehung in mefsbaren Fer-
nen umgekehrt, als das Quadrat der Entfernungen
(Vergl. §. 47. 48. ff.).

5) Der Umstand, dafs die Tropfen an dem Stäb-
chen hängen, zeigt von der Adhäsion des Tropfba-
xen gegen die feste Masse des Stäbchens; die Folge
des Versuchs lehrt aber auch zugleieh, dafs diese Ad-
häsion schwächer als die der Tropfen unter sich ist 5
weil sonst beide Tropfen nicht zur Ineinanderflies-
sung, und auf der Platte nicht zum Aneinanderflies-
sen gekommen seyn würden. Beispiele der Adhäsion
des Tropfbaren gegen das Feste gewähren eine fast
zahllose Menge von Fällen; dahin gehören: das Ein-
saugen der Feuchtigkeiten. durch Fliefspapier; das
Nafswerden; das Herabfliessen des Wassers, Oels und
Weingeists an den äusseren Gefäfswänden (§. 71.
N. 1.); das Zerfliessen des Quecksilbers auf Gold,
Silber und Zinn, während es z. B. auf Eisen mehr
oder weniger kugeiförmig bleibt; das Aufheben einer
auf dem Wasser, Oel oder Weingeistspiegel iiegenden
Platte, welches nach Maasgabe der Grösse der
 
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