Kauz, Constantin Franz Florian Anton von: Beobachtung über das Wort Oesterreich: Entgegengesetzet einer Beobachtung (Titl.) H. Prof. Gottscheds (Wien, 1760) [VD18 14057506]

den heutigen Namen * überkommen zu haben. In
der That kömmt er nicht eher vor, als m einer Ur-
kunde Orten des III. zu Ende des X. Jahrhunderts/
nämlich 996. doch so, daß man daraus fleht dieser Na-
me sey lange vorher im Schwange gegangen. Es
heißt ** ' i" reßione vrn.o^L.1 nomine
Er blieb aber hernach schon desto beständiger, als das
Land von Landesfürsten eines Hauses regieret wurde
von 98 r. an. Doch eben derselbe Otto nennt es 2.98s.
nur lvlarkam j^uitvvsiZi; und Heinrich II. krovin-
eiÄM Orientalem , welches letztere eben aus obiger
Anmerkung Oestreich muß übersetzt werden, oder
wie es unsre zween ältesten Poeten Enenkel und Hor-
neck nennen, Osterland. Heinrich der IV. schreibt in
einer und derselben Urkunde: Ollriclla inlviarca Lr-
Oetti lVlarclrionis, und ?3AU8 *** ^.ullrire in lVIar-
«llia ^.rnelli lVIarcliionis. Und also ist diese BkNaM-
ung vollends gemein geworden. Schon im Anfänge
des izten Jahrhunderts schrieb Gervasius Tilberien-
sis, ein Enkel K. Heinrichs II. in Engeland, Mar-
schall des Königreiches Arelate: Lll L in Oermani»
luperiore dsorieus, <^U3S L Lavaria , inter
öL Üun^ariam vvl Huniam ell ^ullriL, 9UX vvi.-
DO liicitur ****; welches gerade unser
Ostrich ist.
Aus allem diesem erhellet, wie und wann der deut-
sche Namen unsres Ostergaues ***** aufgekommen.
Also hatte man sich hernach nicht viel bekümmern dür-
fen ihn sns Latein zu bringen. Man fleht schon, daß
und auch warum man ihn Oriens, und Xnttria ge-
geben. Das erste scheinet noch gemeiner gewesen zu
seyn; bis Xattria selbes völlig verdränget. Dieß ist
aber
* Don Len Inwohnern , wie **' Franzos, le v-ck.
Lern. Uorieui a^. "V. I. eol.
6-1. will. **** In 0,11'r Imxeria/. ax. Leib-
nir. 8er. k. B. "v. II. r>. 7 64.
** Uv»o- ^lstrox. 8»U«b, "v.
I. k- 1***** So nennt ihn Lsrnsräuk
Uorreui 1. e.