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IX. B.-A. Neustadt a. W.-N.
Ehem. gesims schließen das groß wirkende System, dem aber ein kräftig wirkendes Relief
fehlt. (Tafel II.)
Bau- Die Innenräume des i. und 2. Geschoßes schmucklos. Die fürstlichen
i-cJuctbung. und Repräsentationsräume befanden sich im 3. Geschoß. Als man daselbst
nach 1808 Beamtenwohnungen einrichtete, wurde die Höhe des Geschoßes durch
eingezogene Zwischendecken gemindert und so die einstigen Plafonds der Mehrzahl
nach unzugänglich. Zurzeit konnten nur zwei derselben besichtigt werden, ein dritter
an der Nordwestecke, der zugänglich wäre, ist gänzlich abgefallen. Es läßt sich
folgendes konstatieren: In der Nordostecke befand sich ein oblonges Zimmer. An
der Decke ein größeres Ovalgemälde: Diana auf Wolken, und zwei kleinere: Putten
mit Jagdgeräten. Gute Arbeiten. Die flachen Stukkaturen zeigen Akanthuslaub,
schon mit Bandwerk und Girlanden. Gut. Gegen 1720. Tönung Weiß auf Rosa.
Hohlkehle und starkes Gesims. Südlich vom Treppenaufgang befand sich ein Pracht-
raum, der als ehemalige Kapelle wird angesprochen werden müssen. Hohes Spiegel-
gewölbe über quadratischem Raum mit abgeschrägten Ecken. Der Gemäldezyklus
stellt das apostolische Glaubensbekenntnis in 17 Bildern mit Unterschriften dar.
Tüchtige Gemälde von weichem, duftigen Kolorit und gutem Ausdruck. Phantasie-
volle Stukkierung umrahmt sie. Die Motive: dünner Akanthus, Girlanden, Muscheln,
Putten etc. weisen auf die Zeit um 1710. In den vier Lünetten über den Seiten-
wänden sitzen neben den Gemälden große Engel mit Tiara, Mitra etc. Mehrfache
Beschädigungen. (Big. 70 u. Fig. 71.)
Uber Maler und Stukkatoren fehlen urkundliche Nachrichten.. Für Raudnitz
fertigte Porta die Entwürfe zu den »Sofhten^ selber. (MAX DVORAK, S. 101.) In
Neustadt wurde die Stukkierung aber erst nach seinem Tode ausgeführt.
IX. B.-A. Neustadt a. W.-N.
Ehem. gesims schließen das groß wirkende System, dem aber ein kräftig wirkendes Relief
fehlt. (Tafel II.)
Bau- Die Innenräume des i. und 2. Geschoßes schmucklos. Die fürstlichen
i-cJuctbung. und Repräsentationsräume befanden sich im 3. Geschoß. Als man daselbst
nach 1808 Beamtenwohnungen einrichtete, wurde die Höhe des Geschoßes durch
eingezogene Zwischendecken gemindert und so die einstigen Plafonds der Mehrzahl
nach unzugänglich. Zurzeit konnten nur zwei derselben besichtigt werden, ein dritter
an der Nordwestecke, der zugänglich wäre, ist gänzlich abgefallen. Es läßt sich
folgendes konstatieren: In der Nordostecke befand sich ein oblonges Zimmer. An
der Decke ein größeres Ovalgemälde: Diana auf Wolken, und zwei kleinere: Putten
mit Jagdgeräten. Gute Arbeiten. Die flachen Stukkaturen zeigen Akanthuslaub,
schon mit Bandwerk und Girlanden. Gut. Gegen 1720. Tönung Weiß auf Rosa.
Hohlkehle und starkes Gesims. Südlich vom Treppenaufgang befand sich ein Pracht-
raum, der als ehemalige Kapelle wird angesprochen werden müssen. Hohes Spiegel-
gewölbe über quadratischem Raum mit abgeschrägten Ecken. Der Gemäldezyklus
stellt das apostolische Glaubensbekenntnis in 17 Bildern mit Unterschriften dar.
Tüchtige Gemälde von weichem, duftigen Kolorit und gutem Ausdruck. Phantasie-
volle Stukkierung umrahmt sie. Die Motive: dünner Akanthus, Girlanden, Muscheln,
Putten etc. weisen auf die Zeit um 1710. In den vier Lünetten über den Seiten-
wänden sitzen neben den Gemälden große Engel mit Tiara, Mitra etc. Mehrfache
Beschädigungen. (Big. 70 u. Fig. 71.)
Uber Maler und Stukkatoren fehlen urkundliche Nachrichten.. Für Raudnitz
fertigte Porta die Entwürfe zu den »Sofhten^ selber. (MAX DVORAK, S. 101.) In
Neustadt wurde die Stukkierung aber erst nach seinem Tode ausgeführt.