Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0162
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
IV. B.-A. Parsberg.

Jß6
HOHENSCHAMBACH
farrkirchc. KATH. PFARRKIRCHE ST. MARIA HEIMSUCHUNG. Ehemals
zum Kloster Prüfening gehörig. Matrikel R., S. 219. — VO. XVI, 32, 6g; XVIII,
133. — JoH. NEP. MÜLLER, Chronik der Stadt Hemau, Regensburg 1861. — JÄNNER II,
16. — Akt über Wiedererbauung der Kirche, 1654. Nr. A 3208 im Kreisarchiv Neu-
burg a. D. — Akt über Wiedererbauung der abgebrannten Kirche und deren Ein-
weihung, 1758—1761. Nr. A 3211 ebenda. — GsELLHOFER, Series parochorum in
Hohenschambach, 1830 ca. MS. im Hist. Ver. O. 374.
Die alte, 1634 durch die Schweden niedergebrannte Kirche wurde 1634 »wieder
in Stand gesetzt«. (MÜLLER, S. 203 Anm.) Sie war gebaut »in Formb einer Creuz-
kirche von dreien Gübel; der vierde Gübel an den Kirchenthurn«. (Akt Nr. A 3208.)
Am 24. Juni (nicht Juli) 1758 brannte die Kirche vollständig ab. Am 7. Mai 1759
legte Abt Peter II. von Prüfening den ersten Stein zu einem Neubau. Am 13. Sep-
tember 1761 (nicht 1764) fand bereits die Einweihung statt. (Akt Nr. A3211.) Der
Bau kostete 6000 H. (MÜLLER, S. 203 Anm.) 1899 restauriert.
Eingezogener Chor mit einem Joch und halbrundem Schluß. Langhaus mit
vier Jochen, durch verkröpfte Pilaster gegliedert. Sakristei nördlich vom Chor, Turm
südlich. In Chor und Langhaus Elachtonne mit Stichkappen. Turm mit Pilaster-
gliederung, Achteck und Kuppel. Außengliederung durch Lisenen.
In Chor und Langhaus gute Rokoko-Stukkaturen; am Triumphbogen zwei
Engel mit Wappen des Klosters Prüfening. Um 1760.
Deckenfresken: Im Chor Maria vom guten Rat in Glorie, unter ihr der
Abt von Prüfening mit dem Bauplan; im Langhaus Maria als Himmelskönigin, dabei
ein Engel mit Ansicht des Klosters Prütening (und Jahreszahl /IVC6YW) auf einer
Papierrolle. Das sehr Hott gemalte Bild rechts unten bez.: LW/M/vA A/AxA zydo.
Das Fresko im Chor wurde 1896 geschickt restauriert.
Schöne, helle Rokoko-Kirche, leider durch zwei heuere Seitenaltäre in ihrer
einheitlichen Wirkung stark beeinträchtigt.
Einrichtung. Hochaltar mit vier Säulen und stark verkröpftem Gebälk; zwischen den Säulen
das Gnadenbild der hl. Maria vom guten Rat in reich geschnitztem Rahmen, von
Engeln getragen. Stattlicher Rokoko-Altar um 1760. Die ursprünglich seitlich an-
gebrachten lebensgroßen Figuren von St. Peter und St. Paul sind jetzt entfernt und
gesondert aufgestellt.
Kanzel mit Engeln und Christus auf dem Schalldeckel. Nach Mitte des
des 18. Jahrhunderts.
Beichtstühle mit geschnitzten Tuchdraperien und Baldachin. Originell.
Zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Kctch. Kelch, Silber, vergoldet. Mit Ähren und Trauben. Am Fuß Wappen und
Inschrift: C - A - A - A - ZU Tf - A - L/&?. Beschauzeichen Stadtamhof (Stadtwappen:
drei Schlüssel); Meistermarke im Herz.
Ciockc. Glocke. 1670 gestiftet laut Inschrift von Johann Franz Ferdinand Graf
von Herberstein, Kanonikus in Regensburg, Praepositus in Spalt. Hie 1393 von
Georg Scheichshorn in Regensburg und 1634 von Michael Sigmund Arnoldt in
Regensburg gegossenen Glocken (MÜLLER, S. 168, 201 Anm.) wurden neuerdings
umgegossen.
 
Annotationen