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Hofmann, Friedrich Hermann [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0161

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Hohenfels.

I3S
Gegenüber dem runden Bergfried, auf dem westlichen Teile des Burgberges, Mnrgruinc
gelang es, unter einem großen Schuttkegel noch die Fundamente eines viereckigen
Bergfriedes festzustellen. Die Schale desselben ist jedoch vollständig abgebrochen,
nur aus einem einzigen noch in seiner ursprünglichen Tage befindlichen Stein ist
zu ersehen, daß der Turm mit Buckelquadern verblendet war. Schichtenhöhe 0,40 m.



Buckelquadern finden sich auch sonst noch im Bauschutt. Dieser Bergfried hielt
ca. 9 m im Geviert. Die Errichtung zweier Bergfriede scheint hier durch die lang-
gestreckte Form des Berings veranlaßt worden zu sein. Der runde Turm diente
zum Schild auf der Angriffsseite beim Eingang, der viereckige am entgegengesetzten,
fast sturmfreien Ende des Höhenrückens zum Schutz der Wohngebäude gegen einen
bereits in die Burg eingedrungenen Feind, bzw. auch als Rückzugsbau. (Uber Burgen
mit zwei Bergfrieden vgl. PiPER, S. 199 ff.) Wie übrigens aus der entwickelteren
Quadertechnik zu schließen, ist der viereckige Bergfried später als der Rundturm
entstanden.
Zu beiden Seiten des viereckigen Bergfrieds, nach Norden und Süden, lagen
die langgestreckten Wohngebäude, die teilweise scheinbar der Gotik angehörten.
Wenigstens fand sich im Bauschutt neben dem Bergfried ein Bruchstück einer ein-
fach hohlprohlierten Gewölberippe. Wie auf dem Deckenbild der Pfarrkirche (vgl.
S. 129) und auf der Abbildung des Schlosses in Dietldorf (Fig. 101) ersichtlich, waren
im 18. Jahrhundert diese Schloßgebäude noch erhalten. Jetzt vollständig abgetragen.
MARTERSAULE. Auf einer Anhöhe nordwestlich von Hohenfels. Uber Martcrsäu
viereckigem gemauertem Pfeiler vierseitige Aedicula mit drei rundbogigen Öffnungen.
Pyramidendach aus Ziegeln. 18. Jahrhundert. H. ca. 2 m.
 
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