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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0085

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6i

Im Chor Kreuzgewölbe, im Langhaus Flachdecke. Turm mit Pyramidendach. Kirche.
(Ansicht Fig. 38.)
Spitzer Chorbogen. Mauerstärke 0,94 m. Turm mit Sockel und verstümmel-
tem Gesims (Wasserschlag?). Langhaus ohne Sockel. An der Nordseite der Kirche
Kapelle mit Satteldach; anscheinend aus einem Vorzeichen des einst hier befind-
lichen Einganges abgeändert. Jetziger Eingang im Westen.
Im Langhaus an der Decke gemaltes Rokoko-Muschelwerk, das Stukkaturen
imitieren soll. Deckengemälde: Himmelfahrt Mariä; durch moderne Restaurierung
verdorben.
Hochaltar mit vier Säulen und zwei seitlichen Figuren. Mitte des 18. Jahr- Einrichtung,
hunderts. Im Schrein unter einem Baldachin bemalte Holzfigur der hl. Maria.
Sie hält in der Rechten das Szepter, auf der linken Hand das nackte Kind, das
beide Arme spielend erhebt. Bessere Arbeit. Um 1500. H. 1,36 m. Die Statue
wollte der General Truckmiller für das Kirchlein, das er 1630 zu Emmerthal bei
Riedenburg, B.-A. Beiingries, erbaut hatte (GRAF VON WALDERDORFF, Regensburg,
S. 623), erwerben, die Ortsgemeinde weigerte sich jedoch, die als wundertätig gel-
tende Figur zu veräußern. (Pfärrchronik von Lupburg. — PLASS.)
Seitenaltäre mit je zwei Säulen, dem Hochaltar entsprechend. Ebenfalls
Mitte des 18. Jahrhunderts.
Kanzel mit Putten und Rokoko-Muschelwerk. Ebenfalls Mitte des 18. Jahr-
hunderts.
Kelch, Silber, vergoldet. Mit Engelsköpfchen und Akanthusranken. Ende Reich,
des 17. Jahrhunderts. Beschauzeichen Regensburg; Meistermarke HI8.
Votivbilder, bis 1767 zurückreichend. Vothbiider.
DEUERLING.
KATH. PFARRKIRCHE ST. MARTIN. Ehemals zum Kloster Prüfe- Pfarrkirche,
ning gehörig. Matrikel R., S. 21g. — VO. VI, 2g, g8; IX, 338; XVI, 33; XXIII,
11 f. — MELCHIOR WEIXER, Fontilegium sacrum sive fundatio insignis monasterii . . .
Prifling, Ingolstadt 1626, p. 143. — Unterhaltendes Sonntagsblatt des Bayrischen
Volksblattes, i8g8, Nr. gi. — Gerichtsliteralien der Oberpfalz im Reichsarchiv
München. Beratzhausen-Ehrenfels, Fasz. 3 a. — Akt über Turm- und Kirchenbau,
1717—1730. Nr. A. 1481 im Kreisarchiv Neuburg a. D. — Akt über den Kirchturmbau,
1761. Nr. A. 1483, ebenda. — PöPPEL, Monographie des Schulsprengels Deuerling,
1844 ca. MS. im Hist. Ver. O. 313.—JOSEPH PLASS, Geschichtliche, geographische
und statistische Darstellung des oberpfälzischen Amtsgerichtsbezirks Hemau. MS.
im Besitz des Herrn Direktors L. Auer im Kassianeum in Donauwörth.
1281 dem Kloster Prüfening von Herzog Heinrich von Bayern geschenkt.
(MB. XIII, 228. — WEIXER, p. 143, wo das falsche Datum 1288.) Mit Benutzung
eines gotischen Chores wohl im 17. Jahrhundert umgebaut. 1678 wurde ein neuer
Dachstuhl aufgesetzt. 1717 sollte der baufällige Turm durch den Maurermeister
Strauß von Stadtamhof umgebaut werden; er stürzte jedoch infolge unvorsichtiger
Bauvornahmen vollends ein. Ein neuer Turm wurde dann 1717—1718 errichtet.
1723 — 1724 wurde die Kirche nach Westen verlängert, ebenso nochmals 1842.
(MS. O. 313.)
 
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