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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0098

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74

IV. H.-A. Parsberg.

Bau-




ältere Kapelle blieb stehen; sie dient jetzt als nördliche Nebenkapelle. Das Turm-
dach brannte 1901 ab, wurde jedoch in der ursprünglichen Form wieder errichtet.
Baubeschreibung. Eingezogener Chor mit zwei Jochen und dreiseitigem
Schluß. Vier Joche Langhaus, durch tiefe, eingezogene Pfeiler gegliedert, die Seiten-
kapellen bilden. Sakristei südlich vom Chor, gegenüber entsprechend eine Neben-
kapelle, die ursprüngliche Kapelle. In Chor und Langhaus Tonne mit Stichkappen
auf Pilastern. Westempore. Außengliederung durch Pilaster; am Chor Strebepfeiler.
Westturm mit Pilastergliederung und Kuppel. An der Westseite des Turmes einfaches
Säulenportal. (Grundriß Lig. 47. — Außenansicht Fig. 48.)
Geräumige helle Kirche. Da jedoch die offenbar projektierte Stuckdekoration
und Ausmalung nicht zur Ausführung kamen, macht das Innere einen etwas kahlen
und kalten Eindruck. Der Turm der Kirche ist weithin in der Gegend sichtbar und
wird als eine Art Wahrzeichen betrachtet.
Hochaltar mit acht Säulen und Pilastern. Am oberen Auszug kleine Säulen.
Unten die lebensgroßen Liguren der vier Evangelisten, oben St. Michael und St. Ga-
briel. Altarblatt: Krönung der hl. Maria. Anfang des 18.Jahrhunderts.
Seitenaltäre; aus der gleichen Zeit und vom gleichen Stilcharakter.
Kanzel mit Figur des Gekreuzigten an der Rückwand, den vier Evangelisten-
symbolen und der Dreieinigkeit am Schalldeckel. Am Corpus Wappen der Rummel
von Herrnried. (Vgl. S. 114.) Anfang des 18. Jahrhunderts.
Beichtstühle und Kirchenbänke. Um 1720.
Rahmen der Kreuzwegstationen. Bessere Rokoko-Arbeiten um 1750.
Votivbild mit Ansicht der Stadt Beiingries, vom Jahre 1796.
Die ursprüngliche KAPELLE, jetzt nördlich vom Chor der Hauptkirche,
hat quadratischen Chor mit abgeschrägten Ecken und Flachkuppel. Im kurzen Schiff
Kreuzgewölbe. (Vgl. Fig. 47.)

EICHENHOFEN.

KATH. PFARRKIRCHE ST. NIKOLAUS. Matrikel E., S. 70. —
MICHAEL WENiNG, Historico-Topographica Descriptio, das ist Beschreibung deß Chur-
ftirsten- u. Herzogthums Ober- u. Niedern Bayern, Vierter Theil, Rentamt Straubing,
München 1726, S. 63. — J. CG. PFRETSCHNER, Topographische Beschreibung des
Schulsprengels Eichenhofen, 1844 ca. MS. im Hist. Ver. O. 326.
1716—1717 erbaut; geweiht am 10. Oktober 1717. (MS. O. 326.) Eingezogener
Chor mit dreiseitigem Schluß. Langhaus mit drei Jochen, durch Wandpfeiler gegliedert.
Sakristei nördlich vom Chor. In Chor und Langhaus Tonne mit Stichkappen. West-
turm mit Spitzhelm.
Hochaltar mit vier Säulen; im Schrein überlebensgroße Holzfigur des hl. Niko-
laus. Spätzeit des 18. Jahrhunderts.
Seitenaltäre mit je zwei Säulen, gleichzeitig mit dem Hochaltar. Altar-
blätter neu. Die drei Altäre sind angefertigt von dem Maler Joseph Eder in Vel-
burg. (Akt Nr. A 7710 im Kreisarchiv Neuburg a. D.)
Kanzel mit den kleinen Figuren der vier Evangelisten zwischen gewundenen
Säulchen und Rokoko-Muschelwerk. Nach Mitte des 18. Jahrhunderts.
 
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