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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0101

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77

FRAUENBERG.
RATH. PFARRKIRCHE ST. MARIA. Ehemals zum Kloster Pielenhofen
gehörig. Matrikel R., S. 217. — VO. XXIII, 23. — ADAM KREPL, Monographie der
Ptarrey Frauenberg, 1843. MS. im Hist. Ver. O. 342.
Gotischer Bau des 13. Jahrhunderts; in Fenstern und Eingängen 1708 teilweise
verändert. (Jahreszahl über dem Südportal.)
Eingezogener Chor mit einem Joch und Schluß in fünf Achteckseiten. Lang-
haus mit vier Jochen, lediglich durch Pilastergebälk gegliedert. Sakristei nördlich
vom Chor. Westturm mit Achteck und Kuppel. (Außenansicht Fig. 30.)
Im Chor Kreuz- und Kappengewölbe mit hohl profilierten Rippen auf einfachen
Dreieckskonsolen; an den Kreuzpunkten Tellersteine. Im Langhaus Flachtonne mit
Stichkappen. Im Chor noch fünf gotische Fenster mit Nasen.
Hochaltar mit vier Säulen, von denen zwei nach vorne gerückt sind;
zwischen den Säulen vier Figuren. Rokoko, nach Mitte des 18. Jahrhunderts. Unter
einem Baldachin, der von Engeln getragen wird, bemalte Holzfigur der hl. Maria;
sie steht auf dem Mond, auf beiden Händen das mit Lendentuch bekleidete Kind
haltend. Um 1300. H. ca. 1,10 m.
Zwei Seitenaltäre mit seitlichen Stützen. Rokoko, nach Mitte des 18. Jahr-
hunderts. Altarblätter neu. Die drei Altäre sollen lokaler Tradition nach aus Kloster
Pielenhofen stammen.
Im Schiff rechts bemalte Holzfigur der hl. Maria; das ursprünglich nackte
Kind auf dem linken Arm ist durch eine moderne, bekleidete Figur ersetzt, das Szepter
ergänzt; auch sonst ist die Figur, besonders im Gesicht und an Händen und Füßen,
stark modern überarbeitet. Anscheinend ehemals gutes Stück um 1480. H. 1,20 m.
Vor dem Südportal im Boden Grabstein mit Umschrift in gotischen
Majuskeln: .. .. WAV////
(= 1344) - (= obiit) -
Z7/VH (— dornina) - AfZ/ZlZ -
WAA.(Fragment.) Kalk-
stein. H. 1,13, Br. 0,72 m.
Reitz (— Reitza) ist ein
im Mittelalter häutiger weib-
licher Vorname. (Vgl. ERNST
FöRSTEMANN, Altdeutsches
Namenbuch, I. Bd., 2. Auf!.,
Bonn rpoo, Sp. 1241.)
Kelche: 1. Mit ge-
wundenem Fuß. Ende des
17. Jahrhunderts. Beschau-
zeichen Stadtamhof (Stadt-
wappen); Meistermarke
im Herz. — 2. Um 1720.
Beschauzeichen Regensburg
(ohne G); Meistermarke VG.
Glocke. Von Erhard
Kissner in Stadtamhof, 1772. Fig. SO. Frauenberg. Ostansicht der Pfarrkirche.
 
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