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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0017

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EINLEITUNG.

Das Bezirksamt Parsberg hat einen Flächeninhalt von 766,0g qkm. Es zählt
69 Gemeinden und 428 Ortschaften, darunter 2 Städte: Hemau und Velburg und
8 Märkte: Beratzhausen, Breitenbrunn, Hohenburg, Hohenfels, Laaber, Lupburg,
Painten, Parsberg. Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 1900 28874 Seelen. (Ort-
schaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, LXV. Heft der Beiträge zur Statistik
des Königreichs Bayern, herausgeg. vom Kgl. Bayer. Statistischen Bureau, München
1904, Sp. 898. — HANS BRAUN, Statist. Amtshandbuch f. d. Regierungsbezirk Ober-
pfalz u. v. Regensburg, Regensburg 190g, S. 44 ff.)
Das Bezirksamt grenzt nördlich an die Bezirksämter Neumarkt und Amberg,
östlich an die Bezirksämter Burglengenfeld und Stadtamhof, südlich an das Bezirks-
amt Kelheim (Regierungsbezirk Niederbayern), westlich an die Bezirksämter Beiln-
gries und Neumarkt.
Das Bezirksamt gehört vollständig dem Jura an. Es wird von Nordwesten nach
Südosten von der Schwarzen Eaaber durchschnitten. Dem Flusse folgt die alte Ver-
kehrsstraße von Nürnberg nach Regensburg und die Eisenbahn. Das Tal selbst ist
reich an landschaftlichen Reizen. Auch die Hochebene ist vielfach nicht ohne Anmut.
Bestimmend profiliert wird das Gebiet außerdem vor allem durch den Eichelberg im
Süden und den Habsberg im Norden, beide mit stattlichen, weithin im Lande sicht-
baren Wallfahrtskirchen.
Von der nutzbaren Bodenfläche (71 381 ha) entfallen 25 190 ha auf Wald, 5640 ha
auf Hutungen, Weide und Wiesen, 40551 ha auf Acker- und Gartenland; 3132 ha
sind Od- und Unland.
Von nutzbaren Steinen wird vor allem Dolomit vorübergehend in den verschie-
densten Brüchen, besonders im Westen des Gebietes, gewonnen, im Volk »Glasstein«
genannt, für Haus- und Befestigungsbauten meist hinreichendes Material. Zu größeren
Kirchenbauten dient in der Regel der dichtere Kalkstein der älteren Lagen des
weißen Jura, der besonders im Süden zutage tritt. Hier werden auch Pflastersteine
und Deckplatten in Solnhofer Plattenkalk an verschiedenen Orten gewonnen. In
der mittleren Zone ist jetzt auch eine Reihe von Ziegeleien in Betrieb. (G. ZiMMER-
MANN, Das Juragebirge in Franken und Oberpfalz, Erlangen 1843. — WILHELM GoETz,
Geographisch-hist. Handbuch von Bayern, H T903], 828 ff. — G. W. GüMBEL, Geo-
logie von Bayern, 2 Bde., Kassel 1888 und 1894. Vgl. ebenda die geologische Über-
sichtskarte von Bayern.) Als Baumaterial in älterer Zeit kamen Backsteine jedoGh nur
sehr ausnahmsweise in Verwendung. Die ab und zu im Gebiete auftretenden Mar-
morarbeiten — besonders Grabsteine — wurden wohl vollständig fertiggestellt von
den großen Zentren der süddeutschen Marmorindustrie im Mittelälter, von der Salzburger

Heft IV.

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