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Wagner, Heinrich
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Kreis Büdingen — Darmstadt: Bergstraesser, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.18791#0251
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KREIS BÜDINGEN

ORTENBERG

TADT an der Nidder, 12 km nordwestlich von Büdingen, heisst schon
in ältester Schreibweise Ortenberch, Ortenberg. Ein Bild der heutigen
Stadt giebt Fig. 115.

Herrschaft ^ssfs^J GESCHICHTLICHES. Ortenberg war der Hauptort der nach

nd Stadt .

seiner Burg benannten Herrschaft. Der Name kommt zuerst mit dem frühesten
Träger desselben, Heinrich von Ortenberg 11 76 vor,*) welcher wahrscheinlich gleichen
■Stammes war mit den gegen 1247 erloschenen Herren von Bütlingen. Denn deren
Erben, Rosemann von Kempenich,**) bis um 1263, und in der Folge die Herren
von Breuberg, Trimberg und Hohenlohe-Brauneck (S. 28) erscheinen im Mitbesitz
der Herrschaft Ortenberg. Hieran hatte jedoch schon vor 1220 Ysenburg einen
Anteil, der teils an die Limburger Linie dieses Hauses und von dieser um 1275 an
Nassau überging, teils Ysenburg-Büdingen verblieb. Das Anrecht letzterer Linie
an ihren »erbachtigen« Teil erstreckte sich nur auf das Gericht, nicht aber auf
Burg und Stadt Ortenberg.

Breuberg's Mitbesitz an der Herrschaft Ortenberg vererbte sich durch Arros
von Breuberg auf seinen Eidam Konrad von Trimberg und durch Eberhard III.
von Breuberg, welcher 1314 auch Hohenlohe Brauneck's Anteil angekauft hatte,
um 1323 auf seine beiden Erbtöchter Elisabeth und Lukarte, welche das ganze

*) Simon, Gesch. d. reichsst. Hauses Y. u. B. I, S. 124 ff. II, S. 8. ff. — Landau, Beseht, d. Gaues
Wettereiba, S. 118 ff.

**) Sein Besitzrecht an Ortenberg bekundet u. A. ein unter ihm geprägter Denar mit der Inschrift
ROISEMANDEC über dem Brustbild der Vorderseite und ORDENtiERGC Uber dem dreitürmigen Bauwerk der
Rückseite. S. Arch. f. IJess. Gesch. X, S. 209 u. Numism. geneal. Serien, No. 39, S. 144.
 
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