Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schäfer, Georg
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Starkenburg: Kreis Erbach — Darmstadt, 1891

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18295#0127
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VIII. FREIENSTEIN

URGRUINE, Schloss Freienstein genannt, erscheint in Urkunden des
15. und 16. Jahrhunderts unter der Bezeichnung Frienstein, und
liegt südlich von Erbach im Gammelsbacher Thalc auf einem steilen
Vorsprung des Wockberges, über dem Dorfe Gammelsbach. Der
Name Gammelsbach kommt bereits in den Grenzbeschreibungen des Lorscher
Kodex von 795 und 1012 in der Schreibung Gamenesbach vor. Ob darunter
schon der Ort oder der das Thal durchfliessende Bach zu verstehen sei, muss
dahingestellt bleiben; 1354 und 1426 erscheint hingegen das Dorf unzweifelhaft
unter den Namensformen Gammelspach und Gamelspach.

Schloss Freienstein gehört zur Gattung der Höhenburgen, Felsburgen oder Allgemeines
Bergvesten, d. h. zu denjenigen Burgbauten, die auf Bergabhängen in der Weise
angelegt sind, dass sie feindlichen Angriffen nur eine schmale Front an der mit
dem Gebirge zusammenhängenden Stelle darboten, während sie an den übrigen
Seiten durch den wehrhaft ausgenützten, abschüssigen Boden hinreichend zur

o ' o

Leistung passiven Widerstandes, auf den es in der Hauptsache bei solchen Bauten
ankam , geeignet waren. Aber auch für die Vertheidigung des Gebirgspasses
zwischen den Thälern des Gammelsbaches und der Mümling war die Burgstelle
vortrefflich gewählt. — Der Ursprung von Freienstein verliert sich im Dunkel der
 
Annotationen