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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0267
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Sächsenheim. — St. Kunigund.

227
An der Südseite der Kirche Steinplatte mit Kreuz in Flachrelief. Zum
Gedächtnis des Johann Ohausen, der am 11. Oktober 1611 an seinem Hochzeitstag
»entleibt« wurde.
Vor der Kirche STATUE St. Johann von Nepomuk. Gut bewegte Sand-
steinfigur von ZK?<?-
HAUS Nr. 37. Bemalte Holzfigur St. Maria mit Kind auf Halbmond; spät-
gotisch, nach 1500. H. 0,90 m. Stammt aus der Kirche.
BILDSTÖCKE. 1. Im Ort. Bez. zdz^. Mit dem Relief der Kreuzigung;
seitlich Engelsköpfe. Gute Arbeit; Sandstein. — 2. Nördlich von der Kirche. (Fig. 163.)
Bez. z/qy. Einfacher Schaft mit doppelseitigem Relief in reichem Akanthusranken-
werk: vorseits Kreuzigung, rückseits St. Andreas. Dekorativ gut. Sandstein.

ST. KUNIGUND
BEI BURGERROTH.
KATH. KAPELLE ST. KUNIGUNDIS. Realschematismus W.,S.479.—
AI. WiELAND, Die Altenbergkirche bei Burgerroth, Hofheim o. J.
Östlich von Burgerroth auf einem Höhenvorsprung des Gollachtals, dem sog.
Altenberg, gelegen.
Geschichte. Uber die älteste Geschichte der Kunigundenkapelle ist nichts
bekannt. In der Gegend war das Edelgeschlecht der Hohenlohe begütert. Das
Stammschloß der Linie Hohenlohe-Brauneck, die Burgruine Brauneck, liegt nur
wenige Stunden vom Altenberg entfernt. Ein nachweisbarer Zusammenhang zwischen
der Altenbergkapelle und dem Gut Brauneck datiert allerdings erst aus später Zeit;
im Reichelsberger Salbuch von 1393 (Kreisarchiv Würzburg, Nr. 129I) heißt es:
Welcher das Schloß Brauneckh bewont, der gibt jerlich dem Kirchner zum Alten
Berg Ain Metzen Korn vnd ein laib Brodts. Eine ähnliche Last lag auf dem Gut
Brauneck noch 1688. (WiELAND, S. 3.) Es scheint nicht ausgeschlossen, daß die
Begründung der Kapelle mit den Hohenlohe in Zusammenhang zu bringen ist.
Für die Zeit der Entstehung gewährt die Heiligsprechung der Kaiserin Kunigundis
im Jahre 1200 und die damit verbundene Verbreitung des Kunigundenkultes in Unter-
franken zu Beginn des 13. Jahrhunderts einen Anhaltspunkt. (Vgl. WiELAND, S. 4.)
Nach den Stilformen gehört die Kapelle, wie unten S. 234 eingehender begründet ist,
der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an.
Die Kapelle wurde 1614 unter Fürstbischof Julius Echter restauriert und teil-
weise umgestaltet. (WiELAND, S. 7.) 1631 wurden Dach und Fenster repariert, zu
Beginn des 19. Jahrhunderts die Turmbedachung, die in Verfall geraten war, ver-
ändert. (Ebenda.)
Beschreibung. Einschiffige romanische Anlage mit eingezogenem quadra-
tischen Chor im Ostturm, dem eine halbrunde Erkerapsis vorgelegt ist. (Grundriß,
Aufrisse und Details Fig. 164—169. — Außenansicht Fig. 166.)
Der interessanteste Bauteil ist der von außen zweigeschossig wirkende Chor.
Er zerfiel ursprünglich in Chor und Krypta, wie aus einer Reihe von Anhaltspunkten
hervorgeht. Anläßlich der Renovation von 1614 dürfte die Krypta zugeschüttet und
der Chorboden tiefer gelegt worden sein, so daß jetzt die unteren Fenster innen
zur Hälfte vom Boden verdeckt werden.

Statue.
 
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