Walderbach.
185
Fig. 169. Walderbach. Pfeilerkämpfer der Klosterkirche.
NORDL-PFEILER. ^ÜDL'PFEILER
UNTER DER
tMPORE. 8 j
11'/,
3t*:
~A
4
TZk
bei den Zisterziensern belieb-
ten westlichen Seitenschiffein-
gängen für die Breitendimen-
sion der drei Schiffe ein
anderes Yerhältnis gewählt
werden mußte. Die Beibe-
haltung der im Verhältnis zur
lichten Mittelschiffbreite (7,30
m)sehr geringen lichten Seiten-
schiffbreite (3,30 m) hätte irn
westlichen Joch nicht nur
Schwierigkeiten bei den Bögen der Emporenunterwölbung herbeigefiihrt, sondern
auch den Raum vor den westlichen Seitenschifftiiren in mißlicher Weise beengt.
Die im Kerne quadratischen Pfeiler haben auf allen vier Seiten zur Aufnahme
der Gurt- ünd der Scheidbögen rechteckige Vorlagen. An der Mittelschiffseite der
Pfeiler treten an die Stelle der rechteckigen Vorsprünge
des Pfeilerkernes in den Ecken der Voiiagen eingebundene
Säulen. Den Mittelpfeilern entsprechen an den Wänden
schwache Wandpfeiler, die mit ihrem einfach abgeschrägten
Sockel auf einem den Wänden entlang laufenden, ca. 50 cm
hohen und 13 cm weit vorspringenden Sockelgesims sitzen.
Die Sockelgesimse der Pfeiler zeigen die Gliederung der
attischen Basis. Die eingebundenen Säulen haben eben-
falls attische Basen mit Eckknollen. In der Gliederung
der Basen besteht insofern ein Unterschied, .als an den
drei östlichsten Pfeilerpaaren die Profile steiler sind als
an den folgenden Pfeilerpaaren. (Fig. 168.) Der Unter-
schied in der Ausladung des Profils beträgb 2—3 cm.
Die Deckgesimse der Pfeiler bestehen aus den Gliedern
der attischen Basis in umgekehrter Folge. Die Kämpfer
der Wandpfeiler aber sind derber projiliert, mit Häufung
von (meist drei) Rundstäben. (Fig. 169.) Die eingebundenen
Säulen der Pfeiler haben Kapitelle, die in gleicher Höhe
wie die Pfeilerkämpfer sitzen. Es. sind zum Teil Wiirfel-
kapitelle, eines glatt, die andern verziert. Zum Teil sind es
Kapitelle von gedrückter Kelchform, mit Bandverschlingung
oder Blatt- und Zweigwerk in Relief bedeckt. (Fig. 172,
174, 175.) Zwei Kapitelle (eines am östlichsten, das andere
am vorletzten Pfeiler der siidlichen Reihe) sind korin-
thisierend. (Fig. 174.) Den spätesten Eindruck macht das
Kapitell des südlichen Pfeilers oben auf der Westempore,
das einem Knospenkapitell ähnelt. (Fig. 173.) Figürliche
Ornamentik kommt nur zweimal vor: einmal zwei Vögel,
an einer Pflanze fre'ssend (Fig. 172), ein in der romanischen
Kunst oft wiederholtes Motiv, das die Speisung der Seele
durch Christus versinnbildet, das andere Mal zwei mensch-
liche Köpfe an den Ecken. Die Kapitelle haben eigene
Deckplatten, welche rechtwinklig zur Richtung der Diagonal-
Pfarr- ode:
Kloster-
ki rch e.
=25fc
20
1
Fig. 170. Walderbach.
Kämpfer und Sockel der Empor-
pfeiler der Klosterkirche.
RIPPEN I M
MITTELSCHIFF
MITTELJOCH
Fig. 171. Walderbach.
Rippenprofile in der
Klosterkirche.
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Fig. 169. Walderbach. Pfeilerkämpfer der Klosterkirche.
NORDL-PFEILER. ^ÜDL'PFEILER
UNTER DER
tMPORE. 8 j
11'/,
3t*:
~A
4
TZk
bei den Zisterziensern belieb-
ten westlichen Seitenschiffein-
gängen für die Breitendimen-
sion der drei Schiffe ein
anderes Yerhältnis gewählt
werden mußte. Die Beibe-
haltung der im Verhältnis zur
lichten Mittelschiffbreite (7,30
m)sehr geringen lichten Seiten-
schiffbreite (3,30 m) hätte irn
westlichen Joch nicht nur
Schwierigkeiten bei den Bögen der Emporenunterwölbung herbeigefiihrt, sondern
auch den Raum vor den westlichen Seitenschifftiiren in mißlicher Weise beengt.
Die im Kerne quadratischen Pfeiler haben auf allen vier Seiten zur Aufnahme
der Gurt- ünd der Scheidbögen rechteckige Vorlagen. An der Mittelschiffseite der
Pfeiler treten an die Stelle der rechteckigen Vorsprünge
des Pfeilerkernes in den Ecken der Voiiagen eingebundene
Säulen. Den Mittelpfeilern entsprechen an den Wänden
schwache Wandpfeiler, die mit ihrem einfach abgeschrägten
Sockel auf einem den Wänden entlang laufenden, ca. 50 cm
hohen und 13 cm weit vorspringenden Sockelgesims sitzen.
Die Sockelgesimse der Pfeiler zeigen die Gliederung der
attischen Basis. Die eingebundenen Säulen haben eben-
falls attische Basen mit Eckknollen. In der Gliederung
der Basen besteht insofern ein Unterschied, .als an den
drei östlichsten Pfeilerpaaren die Profile steiler sind als
an den folgenden Pfeilerpaaren. (Fig. 168.) Der Unter-
schied in der Ausladung des Profils beträgb 2—3 cm.
Die Deckgesimse der Pfeiler bestehen aus den Gliedern
der attischen Basis in umgekehrter Folge. Die Kämpfer
der Wandpfeiler aber sind derber projiliert, mit Häufung
von (meist drei) Rundstäben. (Fig. 169.) Die eingebundenen
Säulen der Pfeiler haben Kapitelle, die in gleicher Höhe
wie die Pfeilerkämpfer sitzen. Es. sind zum Teil Wiirfel-
kapitelle, eines glatt, die andern verziert. Zum Teil sind es
Kapitelle von gedrückter Kelchform, mit Bandverschlingung
oder Blatt- und Zweigwerk in Relief bedeckt. (Fig. 172,
174, 175.) Zwei Kapitelle (eines am östlichsten, das andere
am vorletzten Pfeiler der siidlichen Reihe) sind korin-
thisierend. (Fig. 174.) Den spätesten Eindruck macht das
Kapitell des südlichen Pfeilers oben auf der Westempore,
das einem Knospenkapitell ähnelt. (Fig. 173.) Figürliche
Ornamentik kommt nur zweimal vor: einmal zwei Vögel,
an einer Pflanze fre'ssend (Fig. 172), ein in der romanischen
Kunst oft wiederholtes Motiv, das die Speisung der Seele
durch Christus versinnbildet, das andere Mal zwei mensch-
liche Köpfe an den Ecken. Die Kapitelle haben eigene
Deckplatten, welche rechtwinklig zur Richtung der Diagonal-
Pfarr- ode:
Kloster-
ki rch e.
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Fig. 170. Walderbach.
Kämpfer und Sockel der Empor-
pfeiler der Klosterkirche.
RIPPEN I M
MITTELSCHIFF
MITTELJOCH
Fig. 171. Walderbach.
Rippenprofile in der
Klosterkirche.